Rundbrief Juli / August 2015

Inhalt

1. Sommerferien - Eingeschränkter Betrieb im August
2. Durch Klang zu innerem Frieden - Dhrupad-Workshop mit den Gundechas
3. Einmal Indien und zurück: Die Harmonium-Story (3/5): Verbannung
4. Maihar in Germanistan (3) - University of the Arts Rotterdam
5. Indien an Themse und Spree - Festivals in London und Berlin
6. Jai's Blog - Die Kraft des Gesangs
7. Workshops - August bis Oktober
8. Konzerte - August / September

 


1. Sommerferien - Eingeschränkter Betrieb im August
- Firmen-Info -


Vom 8.8. bis 26.8. ist Urlaubszeit in unserem Berliner Laden. In dieser Zeit ist der Betrieb eingeschränkt. Das heißt konkret:

* Bestellungen größerer Instrumente sollten nach Möglichkeit bis spätestens 3.8. bei uns eingehen, wenn der Versand noch vor der Urlaubszeit erfolgen soll.
* Es sind nur ausnahmsweise Besuchstermine im Laden möglich, das Festnetztelefon ist nur sporadisch besetzt und der Versand von Bestellungen kann ein paar Tage länger dauern als sonst üblich.
* Eil- und Terminbestellungen können während der Urlaubszeit leider nicht abgewickelt werden.
* Der eMail-Verkehr ist voraussichtlich nicht von den Einschränkungen betroffen - wir beantworten weiter zügig alle Anfragen und nehmen Bestellungen und Vormerkungen entgegen.

Wir bitten um Entschuldigung für diese Unannehmlichkeiten!

 

 


2. Durch Klang zu innerem Frieden - Dhrupad-Workshop mit den Gundechas
Erfahrungsbericht von Hildebrand Ross -


Wie sehr kann Musik die eigene Seele anrühren und den geistigen Horizont erweitern? Diese Frage habe ich mir im Juni 2014 bei einem Dhrupad-Workshop mit den Gundecha-Brüdern in Spanien gestellt. Der Gipfel dieser Musik-Workshoperfahrung war ein Konzert von Umakant, Ramakant und Akhilesh Gundecha im Konservatorium der Stadt Barcelona. Mehrfach war ich während der lauten und kraftvollen Aufführung in Ekstase und verharrte minutenlang in einem Zustand vollkommenen Friedens und stillen Glücks, der mir unantastbar erschien. Diese an sich unbeschreibliche Erfahrung kannte ich bisher nur aus meiner Meditationspraxis. Für mich persönlich sind die gesungenen Ragas des Dhrupad eine spirituelle Musik, wenn nicht sogar eine spirituelle Praxis. Manche sehen Dhrupad als Nada-Yoga, als Yoga des Klangs. Nicht nur die außergewöhnliche Konzerterfahrung in Barcelona bestärkt mich in dieser Sicht, sondern auch die eigene Übungspraxis. Es war daher naheliegend, den ersten Workshop mit den Gundechas in Deutschland zu organisieren, als sich die Chance dazu bot.

GundechaDie Vokalisten der Gundecha-Brüder sind die beiden älteren, Umakant und Ramakant. Sie lernten beim berühmten Dhrupadsänger Zia Fariduddin Dagar und beim Rudra-Vina-Meister Zia Mohiuddin Dagar. Ihre Gesangskunst zeichnet sich durch außergewöhnliche Klangfärbungen, feinste Ausformungen und präzise Rhythmik aus. Ihre Stimmen verschmelzen zeitweise so perfekt, dass ihr gemeinsamer Gesang nicht wie von zwei Sängern wahrgenommen wird, sondern als vollkommene Einheit. Der jüngste Bruder, Akhilesh, spielt die Quertrommel Pakhawaj, studierte bei den bekannten Perkussionisten Shrikant Mishra und Raja Chhatrapati Singh und gibt auch Einzelunterricht im Gesang. Seit über 25 Jahren gehen die Gundechas weltweit auf Tourneen. 1992 hatten sie im Rahmen der damaligen Indien-Festspiele eine erste große Tournee durch Deutschland. Heute zählen sie zu den bedeutendsten Interpreten des Dhrupad. Dies gründet nicht nur auf ihrem vokaltechnischen Können und künstlerischen Tiefgang, sondern auf einer seit Jahrzehnten beharrlichen gemeinsamen Praxis. Die Gundechs sind aber auch außergewöhnlich befähigte Lehrer, die Dhrupad sehr ernst nehmen und mit makellos anmutender Präzision und geduldiger Hingabe in Workshops und in ihrer eigenen Dhrupad-Schule weitervermitteln.

Gundecha PakhawajIm Mai fand nun an der Ostsee der erste einwöchige Dhrupad-Workshop mit den Gundechas in Deutschland statt. In einer ehemaligen Dorfschule in idyllischer Strandnähe im Ferienort Sehlendorf kamen dazu 19 Teilnehmer aus ganz Deutschland, England und der Schweiz zusammen. Unterrichtssprache war Englisch. Es gab ein tagfüllendes Programm, das für besonders Motivierte schon vor fünf Uhr, also vor Sonnenaufgang, mit gemeinsamen Stimmübungen am Strand begann. Täglich gab es neben den Gruppenunterrichten auch individuelle Übungszeiten mit einem der Gundechas. Stimmbildung stand ebenso auf dem Programm wie Rhythmusübungen, das Erlernen von Kompositionen in verschiedenen Ragas und Talas und die Arbeit an Feinheiten von Intonation und Improvisation. So konnte jeder seinen Horizont erweitern und seine Fertigkeiten vertiefen, egal ob Anfänger oder erfahrener Profimusiker. Einige brachten auch Instrumente mit, z.B. Pakhawaj, Sitar oder Bansuri, um speziell hierfür Anleitung zu bekommen.

Gundecha WorkshopMeine persönlichen Erfahrungen bei diesem Workshop waren anders als ein Jahr zuvor. Aber sie hatten auch diesmal vor allem eine spirituelle Dimension. Ich wunderte mich nicht, dass ich bei einer ganzen Reihe von Teilnehmern im Unterricht Tränen als Ausdruck tiefer Ergriffenheit sehen konnte. "Eine der intensivsten Lernerfahrungen meines Lebens", resümierte eine Teilnehmerin den Workshop. Eine andere: "Diese Woche war ein so schönes Geschenk für mich - ich habe das Gefühl ich war eine längere intensive Zeit irgendwo im Paradies." Ein teilnehmender Musiktherapeut sagte: "Die Inspiration und Methode habe ich gleich in meine Musikstunden einfließen lassen, was für eine Bereicherung". Noch jemand schrieb: "Ich habe viel gelernt diese Woche und jetzt in meinem anderen Chor habe ich mich noch sicherer gefühlt." Die vielen bewegenden Momente söhnten mich aus mit manchen Mühen bei der Workshop-Organisation. So ist jetzt schon der nächste Workshop mit den Gundechas im April 2016 in Planung...

Details zum Workshop 2016.
Infos zur Dhrupad-Schule der Gundecha-Brüder in Bhopal.
Dhrupad-Unterricht in Deutschland mit Amelia Cuni.

 


3. Einmal Indien und zurück: Die Harmonium-Story (3/5): Verbannung
Hintergrundgeschichte von Yogendra -


Das Harmonium ist heute fester Bestandteil vieler indischer Gesangsstile und der globalen Kirtan-Bewegung. Dabei ist es ursprünglich ein europäisches Instrument. Wie konnte es in Indien heimisch werden und sich von dort aus wieder in alle Welt verbreiten? Eine spannende Geschichte voller erstaunlicher Wendungen... In den ersten beiden Folgen haben wir von der Erfindung des Pedalharmoniums in Europa erzählt, von seiner Verbreitung und seiner Verwandlung in das indische Handharmonium.

Kirtan HarmoniumIn den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts findet das indisierte Harmonium - auf dem Boden sitzend einhändig gespielt während die zweite Hand den Balg bedient - fast überall in Indien weite Verbreitung. In religiöser Musik wie Hindu-Bhajans und -Kirtans, Sufi-Qawwalis oder Sikh-Shabads wird es ebenso populär wie in Film- und Theatermusik und den klassischen und halbklassischen nordindischen Stilen Khyal, Thumri und Ghazal. Dabei hat das Harmonium immer begleitende Funktion: Es unterstützt den Gesang mit Bordunklängen oder Akkorden, spielt die Melodien mit und sorgt damit für zusätzlich tragende Klangfülle, oder es füllt Lücken im Gesang und sichert dadurch einen kontinuierlichen Fluss. Oft ersetzt es dabei das traditionelle Streichinstrument Sarangi, das bis dahin erste Wahl zur Gesangsbegleitung in den klassischen und halbklassischen Stilen war.

Sarangi Die Sarangi ist ein komplexes Instrument, das feinste Nuancen der menschlichen Stimme verblüffend genau imitieren kann - allerdings auch mit vielen Saiten, die gestimmt werden müssen, und mit einer anspruchsvollen Spieltechnik, die langjähriges Üben erfordert. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haftet der Sarangi auch ein zweifelhafter moralischer Beigeschmack an, denn sie ist eng assoziiert mit dem Milieu traditioneller Kurtisanen und den Ausschweifungen indischer Fürstenhöfe, die bei der neuen nationalistischen indischen Elite mit ihrer stark britischen Prägung als dekadent und rückständig gelten. Das Harmonium ist damit gegenüber der Sarangi sowohl ganz praktisch als auch im gesellschaftlichen Werturteil im Vorteil: Zum einen muss es nicht gestimmt werden, hat eine gleichbleibende Intonation und ist vergleichsweise einfach zu spielen. Zum anderen gilt es als moralisch einwandfreies und modernes Instrument. Bezeichnenderweise kann es nur in der klassischen südindischen Musik und im nordindischen Dhrupad-Gesang nicht Fuß fassen. In Südindien behauptet sich die Violine als Begleitung für die Ragamusik, denn sie ist robuster und einfacher als die Sarangi und bietet differenziertere Spielmöglichkeiten als das Harmonium. Und im Dhrupad wird so großer Wert auf flexible individuelle Intonation für jeden Raga gelegt, dass die starre Stimmung des Harmoniums nicht akzeptabel ist.

Nach den Anfängen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt sich im Lauf der Jahre auch eine eigenständige indische Harmoniumproduktion. Etliche heute noch aktive Firmen, wie z.B. Dwarkin, Pakrashi und Monoj Kumar Sardar in Kalkutta, Bina in Delhi oder Haribhau Vishwanath (mit der Marke Paloma) in Mumbai, haben ihren Ursprung in dieser Zeit. Einziges Problem der indischen Harmoniumbauer ist zunächst noch die Abhängigkeit von aus Europa importierten Zungen. Etwa zur Zeit des Zweiten Weltkriegs wird aber im Städtchen Palitana in Gujarat auch mit der Produktion eigener Zungen begonnen. Möglicherweise verhelfen auch die kriegsbedingten Schwierigkeiten mit der Versorgung aus Europa der einheimischen Zungenproduktion zum Durchbruch. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, um das indische Unabhängigkeitsjahr 1947 herum, ist der regelmäßige Import von Harmoniums aus Europa nach Indien jedenfalls unrentabel geworden und zum Erliegen gekommen. Die Indisierung des Harmoniums ist damit auch auf der Herstellungsebene abgeschlossen.   

Begum Aktar HarmoniumAllerdings verläuft der Siegeszug des Harmoniums in Indien nicht ganz so glatt, wie es bisher scheinen mag. Widerstand regt sich vor allem unter Intellektuellen. In der kontrovers geführten Debatte geht es darum, ob man auf dem Harmonium überhaupt indische Ragamusik spielen könne. Dazu muss definiert werden, was denn eigentlich das Wesentliche an der indischen Musik sei. An dieser Stelle führt der Streit schnell auf eine ideologisch erhitzte Ebene:Die indische Unabhängigkeitsbewegung sucht Symbole kultureller Einheit für das Vielvölkergebilde Britisch-Indien und wird dabei auch auf dem Gebiet der Musik fündig. Die vor allem an den Höfen tradierte zeitgenössische Ragamusik leidet allerdings unter dem schlechten Ruf ihrer fürstlichen Mäzene. Und die Musiker selbst enstammen meist noch traditionellen Musikerfamilien mit so niedrigem Bildungsniveau, dass sie sich öffentlich kaum zu Wort melden können. Man greift deshalb auf antike indische Schriften zur Musiktheorie zurück, allen voran das ca. 2000 Jahre alte Natyashastra, und konstruiert daraus das Bild einer idealen Hochkultur, die unter der britischen Kolonialherrschaft verfallen sei und nun nach alten Vorbildern neu belebt werden müsse. U.a. beschreibt das Natyashastra die Teilung der Oktave in 22 Intervalle, die sog. Shrutis, als Basis des altindischen Musiksystems. Das Harmonium verfügt aber nur über die 12 gleich großen Halbtonschritte der abendländischen Musik. Auch die für indische Musik so wichtigen gleitenden Tonübergänge kann ein Harmonium nicht produzieren. Unter diesen Gesichtspunkten kommt man zu dem Schluss, dass das Harmonium ungeeignet zur Interpretation von Ragamusik sei, und dass seine immer weitere Verbreitung eine Gefahr für die wahre indische Musik bedeute.

  Am 1.3.1940 schlagen die Harmoniumgegner schließlich zu: All India Radio (AIR), seinerzeit der einzige indische Radiosender, verbietet ab diesem Stichtag den Gebrauch des Harmoniums in seinen Musiksendungen. Musik wird damals noch überwiegend live in den Radiostudios eingespielt und gesendet, und AIR beschäftigt landesweit eine große Anzahl fest angestellter Musiker. Die Harmoniumspieler unter ihnen werden nun entlassen. Freiberufliche Harmoniumbegleiter verlieren ihre Nebenjobs bei AIR. Und Sänger und Sängerinnen, die normalerweise mit Harmoniumbegleitung auftreten, müssen sich für Sendungen von AIR andere Begleitmusiker suchen. Das Auftrittsverbot für Künstlerinnen aus dem Kurtisanenmilieu sechs Jahre später macht deutlich, dass es AIR um die Durchsetzung einer umfassenderen, ideologisch motivierten Reinheitsvorstellung geht. Pikanterweise wird dieses Reinheitsideal für die indische Musik von den Kolonialherren propagiert - AIR ist bis zur indischen Unabhängigkeit unter britischer Kontrolle. Britische Musikwissenschaftler, Indologen und Radiofunktionäre entscheiden, was wahre indische Musik sei und was nicht. Und sie versuchen, ihre Vorstellungen im Rahmen ihrer Einflussmöglichkeiten auch in der Praxis durchzusetzen. Damit finden sie bei westlich geprägten indischen Intellektuellen so große Resonanz, dass die Verbannung des Harmoniums bei AIR bis 1970 aufrecht erhalten wird.

Was inzwischen aus dem Harmonium im Westen wird und wie sich die Kontroverse in Indien weiter entwickelt, schildert die nächste Folge der Harmonium-Story...

 


4. Maihar in Germanistan (3) - University of the Arts Rotterdam
Hintergrundgeschichte von Yogendra -


Die Maihar-Schule hat mit großen Meistern wie Ravi Shankar, Ali Akbar Khan, Nikhil Banerjee und Hariprasad Chaurasia die klassische indische Musik in den Westen gebracht und jahrzehntelang weltweit ihr Bild geformt. Wir erzählen ihre Geschichte und zeigen, wie auch die Szene für indische Musik in Mitteleuropa bis heute von Maihar-Musikern geprägt wird.

Germanistan ist kein Staat mit festen Grenzen sondern meint den Kulturraum Mitteleuropa. Dazu zählen natürlich auch die Niederlande. Und dort blüht an der University of the Arts Rotterdam ein wichtiges Zentrum der Maihar-Schule. Im Rahmen des World-Music-Programms kann man dort - neben Flamenco, Tango, lateinamerikanischer und türkischer Musik - auch indische Musik studieren. Das vierjährige Vollzeitstudium bietet Abschlussmöglichkeiten in den Fächern Gesang, Bansuri, Sitar, Tabla und Sarangi. Und der künstlerische Leiter der Abteilung für indische Musik ist der inzwischen 77-jährige legendäre Bansurivirtuose Hariprasad Chaurasia höchstpersönlich.
Hariprasad Chaurassia
  Hariprasad wurde als Sohn eines Ringkämpfers geboren, war für denselben Beruf ausersehen, und fand erst relativ spät als Teenager wirklich zur Musik. Er lernte zunächst bei einem Sänger in der Nachbarschaft und bei dem Flötenspieler Pandit Bholanath aus Varanasi. Erst in den 1960er Jahren in Mumbai, als er schon ein relativ erfolgreicher Profimusiker und Komponist war, traf er seine eigentlich prägende Lehrerin Annapurna Devi, einzige Tochter von Allauddin Khan, dem Gründer der Maihar-Schule. Annapurna Devi hatte die gleiche intensive musikalische Ausbildung bei Allauddin Khan genossen wie ihr Bruder Ali Akbar Khan und galt in ihrer Jugend als ebenso begabte und vielversprechende Künstlerin. Mit ihrer Heirat mit Ravi Shankar beendete sie allerdings ihre kurze Karriere und führte nach dem Zerbrechen der Ehe ein zurückgezogenes Leben in Mumbai, wo sie jahrzehntelang einige wenige handverlesene Schüler in ihrer privaten Wohnung unterrichtete. Um von Annapurna als Schüler angenommen zu werden, musste man bereit sein, alles Gelernte zu vergessen und ganz von vorn zu beginnen. Hariprasad tat das, indem er seine Flötenhaltung von rechtshändig auf linkshändig umstellte - dadurch war er gezwungen, seine Greifhände ganz neu trainieren und stellte so seine Ernsthaftigkeit unter Beweis.

In der Lehrzeit bei Annapurna Devi erfuhr Hariprasad eine Dimension der Musik, die sein ganzes weiteres künstlerisches Leben prägte. Den von Sarod und Sitar dominierten Maihar-Stil adaptierte er für die Bansuri und entwickelte damit einen rhythmisch sehr differenzierten neuen Stil auf seinem Instrument, der auch den systematischen langen Dhrupad-Alap beinhaltet, eines der charakteristischen Maihar-Merkmale. Damit wurde er zum weltweit gefeierten Star der indischen Musik, zum prägenden Vorbild zahlloser Bansurispieler und zum Meister grenzüberschreitender kreativer Weltmusik. Auch ein neues inneres Verständnis seines Spiels erschloss sich ihm durch Annapurna. In einem WDR-Interview sagte er: "Ich sitze nur da, ich bin stumm, halte ein Stück Bambus in den Händen, aber jemand spielt darauf und jemand hört zu, und da ist auch jemand zwischen den Hörern und mir. Das ist, so vermute ich, eine höhere Kraft - und für diese höhere Kraft spiele ich, und wenn diese höhere Kraft Freude an der Musik hat, dann erfreuen auch wir uns an der Musik, die Musikliebhaber und ich selbst."
Hariprasad Chaurassia
Nachdem er selbst seinen künstlerischen Weg gemacht hatte, wandte sich Hariprasad auch der Weitervermittlung seines Wissens zu. Eine willkommene Gelegenheit bot sich dazu im Studiengang für Indische Musik am damaligen Konservatorium Rotterdam. Als Joep Bor, der Gründer des Studiengangs und einer der profiliertesten Kenner indischer Musik weltweit, ab 1990 Direktor der Weltmusikabteilung wurde, bot er Hariprasad die künstlerische Leitung des Studiengangs Indische Musik an. Seitdem verbringt Hariprasad jedes Jahr mehrere Monate zum Unterrichten in Rotterdam. Einer seiner bekanntesten westlichen Schüler, Henri Tournier, Autor des Standardwerks "Hariprasad Chaurasia and the Art of Improviation", leitet den Unterricht die restliche Zeit. Das Konzept geht auf: Aus dem Rotterdamer Studiengang gehen exzellente Bansurispieler hervor, die gelegentlich auch mit dem Meister zusammen auftreten, z.B. Stephanie Bosch und Julia Ohrmann. In Indien hat er schon länger privat unterrichtet und dabei Künstler ausgebildet, die inzwischen selbst weltweit erfolgreich sind. Die bekanntesten sind wohl Rakesh Chaurasia und Rupak Kulkarni. In den letzten Jahren hat Hariprasad auch zwei eigene Schulen in Mumbai (2006) und Bhubaneshwar (2010) gegründet. Die Förderung des Nachwuchses liegt ihm jetzt sehr am Herzen.

Hariprasad ChaurassiaAnders als das Ali Akbar College of Music in Basel ist der Studiengang Indische Musik in Rotterdam allerdings nicht ausschließlich durch die Maihar-Schule geprägt. Er bietet zwar die einzigartige Möglichkeit, bei einem der bekanntesten lebenden Meister des Maihar-Stils in einem staatlich anerkannten professionellen Vollzeitstudium zu lernen, aber die Lehrer für andere Instrumente bringen auch andere indische Traditionen mit ein. Und die Studenten sind darüber hinaus auch verpflichtet, einen Blick über den indischen Tellerrand hinaus zu tun und sich im Nebenfach mit westlicher Musiktheorie, Produktions- und Aufnahmetechniken, Weltmusik, Musikpädagogik, Crossover-Projekten und Musikwirtschaft zu beschäftigen. So kann der Rotterdamer Studiengang als gutes Beispiel für eine zeitgemäße Verbindung von Traditionspflege, Weltoffenheit und Ausrichtung auf professionelle Arbeitsmöglichkeiten in einer globalisierten Gegenwart gelten.   

Infos zum Studiengang Indische Musik in Rotterdam.
Mehr zum Lehrbuch mit CDs 'Hariprasad Chaurasia and the Art of Improvisation'.

 


5. Indien an Themse und Spree - Festivals in London und Berlin
- Szene-Infos von Yogendra -


London ist die Stadt mit der größten aus Südasien stammenden Bevölkerung außerhalb des Subkontinents. Berlin ist die multikulturelle Kreativmetropole Mitteleuropas. Beide Städte sind diesen Sommer mit umfangreichen und hochkarätig besetzten Festivals indischer Musik am Start. Aber die Konzepte an Themse und Spree könnten unterschiedlicher kaum sein.

Im Haus der Kulturen der Welt (HKW) am Spreebogen in Berlin hatte man sich 1992 mit dem Festival Parampara - Indische Musik auf dem Weg nach Westen schon einmal intensiv mit indischer Musik beschäftigt. Damals ging es darum, wie die klassische Raga-Tradition von westlichen Musikern aufgegriffen und weitergetragen wird. Indische Virtuosen waren zusammen mit ihren westlichen Meisterschülern zu erleben. Man konnte seinerzeit den Eindruck gewinnen, als würde die Raga-Musik, ähnlich wie die westliche Klassik, auch außerhalb ihrer Ursprungskultur weltweit heimisch werden. 23 Jahre später hat sich das Bild gewandelt. Raga-Musik ist im Westen in den Fluten von Weltmusik und Digitalisierung fast verschwunden und kann sich nur noch in Nischenzirkeln behaupten. Selbst in Indien gerät die Tradition im Zeitalter der Globalisierung unter Druck und muss mit innovativen Präsentations- und Vermarktungsformen um öffentliche Aufmerksamkeit kämpfen. Viele jüngere indische Ragamusiker arbeiten deshalb parallel mit Fusion-, Film- und Popmusik - ob aus kreativen Neigungen oder zur bloßen Existenzsicherung sei dahingestellt. Das spiegelt sich wider im aktuellen Festival Wassermusik: Mother India, das vom 17.7. - 8.8. als Sommer-Open-Air auf dem Gelände des HKW stattfindet.

Wassermusik FestivalIn Konzerten, Filmen, Gesprächen und Workshops beleuchtet Wassermusik: Mother India wie die kulturelle Vielfalt des Subkontinents sich in globalen Migrationsbewegungen um die Welt verbreitet, ihre Spuren hinterlässt, und in der Auseinandersetzung mit anderen Kulturen neue künstlerische Formen hervorbringt - auch in Indien selbst. Im Musikprogramm gibt Asha Bhosle, eine der berühmtesten Bollywood-Sängerinnen überhaupt und mit über 12.000 Liedern die meistaufgenommene Künstlerin der Welt, ihr erstes Deutschland-Konzert. Der Tabla-Elektroniker Talvin Singh und die Folklegende Mike Heron spielen speziell für das Festival erarbeitete Sets. Es gibt Bhangra aus Brooklyn zu entdecken, den künstlerischen Reichtum legendärer indischer Filmkomponisten, bengalischen Jazz aus London, Sitar und Steel Drums aus Trinidad, Singer-Songwriting, Sufi-Gesänge, Ghettotech und DJ-Sets. Instrumente und Formen traditioneller indischer Musik sind hier nur ein Element unter vielen, das in verschiedenste, sehr eklektische und sehr zeitgenössische Mischungen einfließt. Das Filmprogramm spannt den Bogen von großen Bollywood-Klassikern wie dem namensgebenden Mother India von 1957 bis zu umstrittenen aktuellen Independent-Filmen wie Gandu. Umrahmt wird das Festival vom Wassermarkt mit Musik zum Mitnehmen, regionaler indischer Küche, typischen Lebensmitteln, Gewürzen, Tees, indisch inspirierten Eiskreationen, Hennamalerei, Yoga und ayurvedischer Heilkunst. Die Grenzen zwischen Klassik und Pop, zwischen Kunst, Kitsch und Kommerz lösen sich auf in einer oft verwirrenden Vielschichtigkeit, die alles mit allem verbinden kann - eine sehr indische Qualität. Manch einer mag darauf befremdet oder irritiert reagieren, aber in diesem kreativen Brodeln - eine sehr berlinerische Qualität - gibt es sicher einige Perlen zu entdecken.

Darbar FestivalAuchs sehr vielschichtig, dabei aber mit klarer klassischer Linie, geht es im renommierten Londoner Southbank Centre zu. Direkt am Ufer der Themse feiert dort vom 17. - 20.9. das Darbar Festival sein 10-jähriges Jubiläum. Das aus dem Persischen stammende Wort Darbar bezeichnete in Nordindien während der Mogul-Zeit die fürstliche Hofhaltung. Dazu gehörten auch die fürstlichen Hofmusiker mit ihrer Raga-Musik. In dem bekannten Raga Darbari-Kanada lebt das Wort weiter. Dem Namen entsprechend hat sich das Darbar Festival ganz der Kultivierung der klassischen Raga-Tradition verschrieben. Gegründet wurde das jährlich stattfindende Event 2006 zum Gedenken an den großen Tablalehrer Bhai Gurmit Singh Ji Virdee (1937 - 2005) von dessen Schülern. Gurmit Singh galt als einer der bedeutendsten Tablaspieler der Sikh-Gemeinde. Geboren wurde er in Indien, wuchs in Kenia auf und ließ sich 1975 in Großbritannien nieder. Nach einem spirituellen Erweckungserlebnis gab er 1977 seine Karriere als professioneller Tablaspieler auf und spielte nur noch zur Begleitung von Gurbani Kirtan, der religiösen Musik der Sikhs. Sein Leben widmete er fortan ganz der Verbreitung der Tabla-Kunst - als Lehrer für Tabla und als Veranstalter von Konzerten.

Das 10. Darbar Festival macht mit einer Fülle unterschiedlicher Veranstaltungsformate in vier vollgepackten Tagen die ganze Vielfalt klassischer Raga-Musik auf zeitgemäße Weise erfahrbar. Als Zugpferde dienen Konzerte mit den Stars Kaushiki Chakrabarty (Khyal Gesang), Irshad Khan (Sitar & Surbahar) und Shivkumar Sharma (Santur), die in der großen Queen Elizabeth Hall die jüngere, mittlere und ältere Generation indischer Meistermusiker repräsentieren. In zahlreichen weiteren Konzerten gibt es hervorragende aber z. T. noch relativ unbekannte Musiker zu hören, oft präsentiert in ungewöhnlich kombinierten Doppelprogrammen, die dazu einladen, musikalisches Neuland zu entdecken. Gesang und Instrumentalmusik, Percussion, nordindische und südindische Tradition, Morgen-, Nachmittags- und Abendkonzerte, ältere und jüngere Stile, große Halle und intimer Kammermusikrahmen - alles ist dabei abgedeckt. Die Konzerte als Herz des Festivals werden begleitet von einem anspruchsvollen Rahmenprogramm. Ab 14.9. wird ein fünfteiliger Einführungskurs in die indische Musik mit Live-Demonstrationen angeboten. In Gesprächsveranstaltungen kann man einige Festivalkünstler persönlicher kennenlernen. Im Foyer finden Gratis-Konzerte mit lokalen Musikern statt. Und wer zwischendurch einfach mal entspannen möchte, kann das in Yoga-Sessions tun - auch die begleitet mit Live-Musik. In der Breite und Tiefe der Veranstaltungen dürfte Darbar heute das größte und bedeutendste Festival klassischer Raga-Musik außerhalb Indiens sein. Es gibt Anlass zur Hoffnung, wie quicklebendig sich die Raga-Tradition hier präsentiert. Offenbar hat sie als Refugium und als Gegenentwurf zu einer durchkommerzialisierten, digitalisierten, reizüberfluteten und in entgrenzter Beliebigkeit versinkenden Welt auch heute noch ihren Reiz und ihren Wert.

Programm vom 'Wassermusik: Mother India'.
Programm des Darbar Festivals.

 


6. Jai's Blog - Die Kraft des Gesangs
Notizen von Jai Uttal -


Jai Uttal, Schüler von Neem Karoli Baba und Ali Akbar Khan, ist seit Anfang der 1990er Jahre einer der Pioniere der Kirtan-Musik. Er hat 18 Platten veröffentlicht und dabei durch die Verbindung von indischen Traditionen mit westlichen Elementen immer wieder neue musikalische Horizonte erschlossen. Sein Album Mondo Rama war 2002 die erste Kirtan-Platte, die eine Grammy-Nominierung erhielt. Wir bringen in loser Folge Auszüge aus seinem Blog. Mehr von und über Jai Uttal hier.

Jai UttalIch muss ehrlich sein und gestehen, dass das innere Wissen, dieser TOTALE Glaube, in mir mal wächst und mal schwindet. Manchmal, wenn ich singe, spüre ich SOOOOO sehr die Gegenwart von Radha und Krishna, oder Hanuman, oder Shiva, und manchmal tragen mich meine Lieder tief in die dunklen Höhlen meines eigenen Herzens, meiner Seele. Und wisst ihr was? Es macht mir gar nicht so viel aus. Ich verstehe, dass mein Geist ein begrenzter Mechanismus ist, und dass nur die innere Seele das geheimnisvolle Reich der Seelenwelt begreifen kann.

Auf einem Kirtan-Wintercamp in Guatemala sagte einmal eine Frau, dass sie Probleme habe, weil sie Atheistin sei, und wir unsere ganze Zeit damit verbrächten, diesen blauhäutigen Gott oder jene vierarmige Göttin zu besingen. Ich musste innerlich lachen und fragte mich, was um alles in der Welt sie denn in dem Kirtan-Camp wollte! Aber dann redeten wir eine Weile über die Kirtan-Praxis, wie heilsam sie ist, wie herzerweiternd und beglückend sie sein kann. Und ich erinnerte mich an etwas, das ich einmal in einem Roman über einen Rabbi in Israel nach dem Zweiten Weltkrieg gelesen hatte. Er konnte einfach nicht an einen Gott glauben, der den Holocaust zugelassen hatte, aber er glaubte trotzdem an die Kraft des Gebets.

Das macht eigentlich keinen Sinn, denn wer beantwortet denn die Gebete? Aber auf einer tieferen Ebene erkennt es eine andere Welt an, in der unsere Gedanken, Konditionierungen und Begrifflichkeiten tatsächlich sehr unbedeutend sind. Glaube? Ich schätze, er hat einen gewissen Wert. Aber für mich ist das Herz so viel wichtiger. Wie kann ich mein Herz offen halten? Wie kann ich wahrhaftig sein? Wie kann ich ein guter Daddy und ein guter Ehemann sein? Mein Guru hat nie verlangt, dass wir an irgendetwas glauben, sondern nur, dass wir die Menschen lieben, ihnen Essen geben und immer die Wahrheit sagen. Er hielt keine Vorträge oder Reden, aber er bat uns,ihm unseren Ärger zu geben und zu versuchen, uns keine Sorgen zu machen, denn er würde immer bei uns sein. Und er wies uns an, Gottes Namen zu singen. Und wenn wir fertig gesungen hatten, weiter zu singen, und weiter, und weiter... Einfacher geht es nicht, oder?

 


7. Workshops - August bis Oktober
- Szene-Infos -


Workshops sind eine gute Gelegenheit, neue Inspiration für die Beschäftigung mit indischen Instrumenen, indischer Musik und indischem Tanz zu bekommen und sein Verständnis zu vertiefen. Das möchten wir gerne fördern! Deshalb veröffentlichen wir regelmäßig eine Übersicht aktueller Workshoptermine hier im Rundbrief. Nähere Infos zu allen Angeboten und weitere Termine gibt es immer auf unserer Workshopseite.

Harmonium Kurs Roth Concert

05.08. - 08.08. FREIBURG: Kanjira Medium mit Ganesh Kumar
07.08. - 09.08. BAD MEINBERG: Harmonium Lernseminar mit Narendra Hübner
07.08. - 09.08. GERODE (Harz): Nada Yoga - die heilende Kraft des Klangs mit Barbara Irmer, Carmen Mager, Frank Beese
09.08. - 14.08. HORUMERSIEL (Nordsee): Yoga Mantra Ferienwoche mit Sundaram
21.08. - 27.08. WUSTROW (Wendland): Bharatanatyam Summerschool mit P. T. Narendran
13.09. BERLIN: Harmonium für Anfänger mit Reina Berger
21.09. - 28.09. GR - KAVALA: Nada Yoga Retreat mit Anne-Careen Engel & Birgit Reimer
27.09. - 30.09. OBERLAHR (Westerwald): Harmonium Aufbauseminar mit Govinda Roth
01.10. - 04.10. OPFENBACH (Allgäu): Harmonium Lernseminar mit Gyanaroopa Dickbertel
09.10. - 11.10. WEMMETSWEILER (Saarland): Sitar Intensiv - Tanas & Technik in Raga Bihag mit Yogendra
09.10. - 11.10. OY-MITTELBERG (Allgäu): Harmonium Lernseminar mit Jürgen Wade
11.10. BERLIN: Harmonium für Anfänger mit Reina Berger
16.10. - 18.10. OY-MITTELBERG (Allgäu): Harmonium Aufbauseminar mit Jürgen Wade

 


8. Konzerte - August & September
- Szene-Infos -


Der Konzertsommer ist dieses Jahr geprägt von den Festivals in London und Berlin, einigen Konzerten von Prem Joshua & Band und der Solo-Tour von Tablaspieler Samir Chatterjee. Ausführlichere Infos, Ort und Zeit sowie weitere Termine für 2015 in unserem Konzertkalender.

Pandit Shivkumar Sharma Asha Bhosle

31.07. BERLIN: Arooj Aftab & Band - Vocal
31.07. BERLIN: Mike Heron & Ashraf Sharif Khan - Sitar
01.08. BERLIN: Asha Bhosle - Vocal
02.08. BERLIN: Filter Coffee & Jahnvi Shrimankar - Vocal
03.08. BERLIN: Asad Khan - Sitar
06.08. N - HEDALEN: Prem Joshua & Band - World Music
07.08. BERLIN: Shama Rahman - Sitar, Vocal
07.08. BERLIN: Asif Ali Khan & Party - Qawwali Vocal
08.08. BERLIN: Mungal Patasar - Sitar
08.08. BERLIN: Barmer Boys - Qawwali aus Rajasthan
08.08. A - BRUNN AM GEBIRGE: Prem Joshua & Band - World Music
09.08. GRÜNBERG / OBERHESSEN: Indigo Masala - World Music Stories
12.08. I - CASOLE D'ELSE: Prem Joshua & Band - World Music
21.08. STUTTGART: Samir Chatterjee - Tabla Solo
22.08. KARLSRUHE: Samir Chatterjee - Tabla Solo
23.08. KARLSRUHE: Samir Chatterjee - Tabla & Grupa Janke Randalu
24.08. BERLIN: Bhakti Deshpande - Kathak Tanz
26.08. KREFELD: Prem Joshua & Band - World Music
27.08. KÖLN: Samir Chatterjee - Tabla Solo
28.08. BERLIN: Samir Chatterjee - Tabla Solo
28.08. KÖLN: Prem Joshua & Band - World Music
29.08. PL - WROCLAW: Samir Chatterjee - Tabla Solo
30.08. PL - JELENIA GORA: Samir Chatterjee - Tabla Solo
10.09. B - BRUXELLES: Sitardust Quartet
17.09. REGENSBURG: Pulsar Trio - Sitar, Piano, Schlagzeug
17.09. GB - LONDON: Veena D Srinivas - Saraswati-Veena / Satyajit Talwalkar - Tabla
18.09. GB - LONDON: Abhisek Lahiri - Sarod / Ranjani & Gayatri - Carnatic Vocals
19.09. GB - LONDON: Ronu Majumdar - Bansuri flute
19.09. GB - LONDON: Pelva Naik - Dhrupad Vocal
19.09. GB - LONDON: Mita Nag - sitar / Jayateerth Mevundi - Khayal Vocal
20.09. GB - LONDON: Bahauddin Dagar - Rudra Veena
20.09. GB - LONDON: Irshad Khan - Surbahar & Sitar / Kaushiki Chakraborty - Khayal Vocal
20.09. GB - LONDON: Seeta Patel - Bharatanatyam Dance
20.09. GB - LONDON: Shivkumar Sharma - Santoor
26.09. CH - GENEVE: Shujaat Khan - Sitar, Vocal

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