Rundbrief Juni 2011


1. Indigo Masala - Neue CD Legends of Panipur
- Neu im Sortiment -


"Legends of Panipur", die zweite CD des Weltmusiktrios Indigo Masala, erzählt von einer imaginären Reise in das paradiesische Fürstentum Panipur, das verborgen irgendwo zwischen Mittlerem Westen und Fernem Osten liegt, gerade da, wo Orient und Okzident sich sanft berühren. Die 12 neuen Eigenkompositionen bieten magische Sitar (Yogendra), groovige Tabla (Ravi Srinivasan) und impulsives Akkordeon (Arun Leander), exquisit angereichert mit betörendem Gesang, vielfarbiger Percussion, überschäumender Spielfreude, feinem Humor und einem Hauch von Jazz. "Legends of Panipur" ist leidenschaftlich, energiegeladen, feinfühlig, meditativ und witzig - und manchmal all das zur gleichen Zeit. Jenseits aller engen stilistischen Schubladen bewegt die Musik den Körper ebenso wie das Herz und nährt den Geist ebenso wie die Seele - Weltmusik für das ganze Sein.

Obwohl Indigo Masala viele Möglichkeiten moderner Studiotechnik nutzt, um einen runden, vielschichtigen und ausgewogenen Klang zu schaffen, bleibt das Trio seinem akustischen Anspruch treu: "Legends of Panipur" verzichtet wie schon der Erstling "Big Gods & Little Animals" konsequent auf elektronische Klangerzeuger oder Samples. Stattdessen werden ausschließlich selbst eingespielte Aufnahmen von akustischen Instrumenten, Stimmen oder anderen natürlichen Klangquellen verwendet. Dadurch entsteht eine Unmittelbarkeit und Lebendigkeit, die im heutigen Musikmarkt mit seinen standardisiert aufgemotzten, weichgespülten und glattgebügelten Massenprodukten Seltenheitswert hat.

Musikalisch abgerundet wird "Legends of Panipur" durch die Beiträge dreier großartiger Gastmusiker. Susanne Paul war mehrere Jahre selbst Mitglied von Indigo Masala und steuert jetzt einige Kompositionen und ihr unglaublich grooviges Cello bei. Der renommierte World-Jazzer Ramesh Shotham ist auf insgesamt drei Stücken mit den südindischen Percussioninstrumenten Thavil, Kanjira und Morsing zu hören. Markus Brachtendorf, in der Folk-Szene bekannt als Kopf von Lecker Sachen und den Mahones, hat das Album nicht nur aufgenommen und produziert, sondern auch mit einigen Vocals bereichert.

Als i-Töpfelchen gibt es schließlich noch ein ungewöhnlich originelles Booklet. Die augenzwinkernden Texte von Yogendra vermitteln ein schillerndes Bild von Flora und Fauna in Panipur und den Sitten und Gebräuchen seiner Bewohner. Und das von Christina von Puttkamer mit Fotos von Norbert Klippstein kreativ und geschmackvoll gestaltete Erscheinungsbild ist eine echte Augenweide.

Hörproben aus "Legends of Panipur" gibt es auf www.myspace.com/indigomasalamusic Aktuelle Live-Videos von Indigo Masala gibt es auf www.youtube.com/indigomasala

"Legends of Panipur" ist ab sofort für 15,- Euro (zzgl. Versandkosten) bei India Instruments erhältlich. Eine Cover-Ansicht und weitere spannende Weltmusik-CDs gibt es in unserem CD-Katalog




2. Indien-Musik-Festivals - Rückblick und Ausblick
- Szene-Info -


Festivals mit indischer Kultur und Musik reihen sich in diesem Sommer dicht aneinander. Vom 1. - 5.6. fand im Haus Yoga Vidya in Bad Meinberg (s.u.) das 7. jährliche Musikfestival statt. Wunderschönes Wetter, guter Besuch, großartige Künstler, leckeres Essen und ein abwechslungsreiches Workshop- und Konzertangebot sorgten für beste Stimmung und inspirierende und berührende Erfahrungen. Kurz darauf folgte vom 10. - 13.6. in München das Rainbow Spirit Festival. Neben zahlreichen spirituellen Lehrern verschiedenster Traditionen waren auf dem gut besuchten Festival u.a. auch Konzerte von Deva Premal & Miten, Prem Joshua & Friends und Dave Stringer zu erleben.

Vom 23. - 26.6. steigt dann das 7. Berliner Yogafestival im Kulturpark Kladow. Dort finden neben zahlreichen Workshops, Übungsstunden und Vorträgen rund um Yoga u.a. auch zahlreiche Konzerte mit spiritueller Musik statt. Besondere Höhepunkte dabei sind die Auftritte der Mantrasänger Satyaa und Pari, des Sitaristen Al Gromer Khan und der indischen Mallik-Family mit Dhrupad-, Khyal-, Thumri- und Tarana-Gesang.

Im Berliner Olympiastadion und drum herum geht es am 2. und 3.7. weiter mit dem World Culture Festival. Die vom spirituellen Meister Shri Shri Ravi Shankar (nicht zu verwechseln mit dem legendären Sitaristen Ravi Shankar!) gegründete Art of Living Foundation feiert mit einem spektakulären Großereignis ihr 30-jähriges Bestehen. Die Eröffnungsshow im Olympiastadion bestreiten Künstler und Stars aus aller Welt u.a. mit 30 Pianos, 2000 Gitarristen und 3000 Sängern. In den Pavillons der Kontinente auf den Rasenflächen um das Stadion soll mit Tanz und Musik, kulinarischen Spezialitäten, Poesie und Literatur die Schönheit der Kulturen dieser Welt erlebbar gemacht werden. Auch Musik und Tanz aus Indien werden dabei natürlich ihren Raum haben. Abgerundet wird das Festival mit einem Yoga Park mit Workshops, Vorträgen und Konzerten.

Den Abschluss dieser Festivalsaison bildet vom 26. - 28.8. der Bhakti Yoga Summer im bayerischen Bad Staffelstein. Inmitten wunderschöner Natur finden tagsüber parallele Workshops, Vorträge und Unterricht in 5 verschiedenen Räumen statt. Dabei gibt es auch zahlreiche Musik- und Tanzangebote. Höhepunkte des Festivals sind die abendlichen Konzerte mit Durga Das, Satyaa und Pari sowie Prem Joshua & Friends.

Ebenfalls vom 26. - 28.8. findet das Bharat Yatra in der St. Jakobshalle in Basel statt. Bharat heißt Indien und Yatra heißt Pilgerreise. Das 3-tägige Festival indischer Kultur setzt vor allem auf spektakuläre Unterhaltung. Tagsüber wird ein buntes Kulturprogramm mit folkloristischen und klassischen Tänzen und Musik sowie traditionellen Kampfkunstvorführungen geboten. Höhepunkt am Abend ist jeweils eine Fashion-Show und ein Bollywood-Musical mit über 80 Mitwirkenden, am Freitag und Samstag nachts noch gefolgt von einer Bollywood-Tanzparty. Umrahmt wird das Programm von zahlreichen Ständen mit kulinarischen Spezialitäten, Accessoires, etc. Künstlerisch herausragend dürften die täglichen Raga-Konzerte mit Sarodmeister Aashish Khan sein, dem ältesten Sohn von Ali Akbar Khan.




3. Klangarbeit mit Ragas (5) - Yaman, Feuer der Sehnsucht
- Hintergrundinfo von Thomas Meisenheimer -


Raga Yaman (oder Iman) ist vielleicht der bekannteste nordindische Raga. Sein Ursprung ist nicht wirklich geklärt. Manche vermuten, dass der Raga aus Persien kam. Andere sehen einen vedischen Ursprung und behaupten, dass die Tonleiter früher Raga Yamuna hieß. Die Klangstruktur von Raga Yaman basiert auf der Tonika (Sa), großen Sekund (shuddha Re), großen Terz (shuddha Ga), Tritonus / erhöhten Quarte (tivra Ma), Quinte (Pa), großen Sexte (shuddha Dha) und großen Septime (shuddha Ni). Man findet diese Tonleiter als lydischen Modus auch in der griechischen Musik.

Mit Raga Yaman beginnt oft die klassische indische Musik-Ausbildung, denn Yaman wird als Schlüssel für alle anderen Ragas angesehen. Musikpsychologisch gesehen schafft er die Voraussetzung, dass der eigentliche Gehalt der indischen Musik von Herz zu Herz weitergegeben werden kann, indem er das Herz öffnet und reinigt und eine Sehnsucht erzeugt, tiefer in das Mysterium der Musik einzudringen. Für mich ist Raga Yaman wie ein Minnegesang, ein Werben um die unerreichbare Dame. Diese unerfüllte Liebe, wie sie sich in der indischen Liebesmystik der Bhakti oder auch im Sufismus wiederfindet, wird hier besungen. In vielen Sufigedichten wird dafür das Bild des Falters verwendet, der nicht anders kann als in die Flamme zu fliegen und zu verbrennen. Dieses "Entwerden", dieser egolose Zustand wird in Raga Yaman musikalisch hervorgerufen. Der Musiker will sich damit verschenken, sich in Demut und Bescheidenheit ganz der Liebe zum Numinosen hingeben und aufopfern.

Raga Yaman macht mich immer wieder sensibel und feinfühlig. Gerade die erhöhte Quarte macht mir ungelösten Ärger, Enttäuschung und Verletzungen bewusst. Die große Septime und auch die große Terz stehen stark im Vordergrund und entfachen das Feuer der Sehnsucht. Yaman ist wie ein unlösbares Koan, eine offene Frage, eine endlose Suche nach dem Sinn des Lebens.

Die folgenden Videoclips möchten zur Vertiefung anregen:
Zia Mohiuddin Dagar auf der Rudra Veena
Amjad Ali Khan erläutert den Raga mit der Sarod und seiner Stimme
Auf Sitar und Bansuri: Purbayan Chatterjee und Rakesh Chaurasia
Khyal Gesang mit Kishori Amonkar
Khyal Gesang mit Bhimsen Joshi
Dhrupad Gesang mit Uday Bhawalkar

Seit über 20 Jahren beschäftigt sich Thomas Meisenheimer mit indischen Ragas, ihrer Wirkung und ihrem Einsatz als klangtherapeutisches Mittel. In der Reihe "Klangarbeit mit Ragas" stellt er seine Erfahrungen vor - nicht als allgemeine "Raga-Hausapotheke", sondern als Anregung zu eigenem Ausprobieren, Erleben und Erforschen.




4. Vertriebspartner (1) - Haus Yoga Vidya
- Firmenmeldung -


Musikinstrumente von India Instruments sind nicht nur in unserem Laden in Berlin oder per Bestellung direkt von uns erhältlich, sondern auch über einige feste Vertriebspartner. Diese Partner möchten wir in loser Reihe in diesem und den nächsten Rundbriefen vorstellen.

Das Haus Yoga Vidya im Kurort Bad Meinberg ist mit über 100 festen Mitarbeitern, 430 Betten und 60.000 übernachtungen (Stand 2008) wohl das größte Zentrum für Yoga, Meditation und Ayurveda in Europa. Gleichzeitig ist das Haus so etwas wie das Kraftzentrum des Yoga Vidya e.V. mit mehr als 60 eigenen und angeschlossenen städtischen Yogazentren in Deutschland und Österreich sowie drei eigenen Seminarhäusern. Yoga Vidya wurde 1992 in Frankfurt von Sukadev Volker Bretz gegründet und steht in der Yoga-Tradition von Swami Shivananda und Swami Vishnu Devananda. Der Vereinsgründung 1995 folgte ein rasantes Wachstum: 1996 wurde das erste eigene Seminarhaus im Westerwald bezogen und 2003 in einer ehemaligen Kurklinik der heutige Hauptsitz in Bad Meinberg. Das Haus Yoga Vidya ist eine Art Yoga-Ashram mit festen Regeln für die dort lebenden Mitarbeiter und Gäste, aber es ist zugleich auch ein Ort für Austausch, Forschung und Begegnung, an dem nach Wegen gesucht wird, das Wissen der Yoga-Tradition sinnvoll in die moderne Welt einzubringen. Dazu finden laufend Seminare, Ausbildungen, Festivals und Kongresse mit Gästen, Yogis, Wissenschaftlern und Künstlern aus aller Welt statt. Ausführlichere Infos auf www.yoga-vidya.de.

Teil des Hauses Yoga Vidya ist der etwas irreführend Boutique genannte Laden in der Eingangshalle. Da Musik in der Yoga-Tradition von Swami Shivananda eine bedeutende Rolle spielt, bekommt man dort neben allerlei Yoga-Bedarf und -Literatur auch eine große Auswahl an CDs und einige Musikinstrumente. Nachdem Yoga Vidya mit eigenen Direktimporten immer wieder große Probleme durch Qualitätsschwankungen und Transportschäden hatte, wurde 2010 eine Partnerschaft mit India Instruments begonnen. Seitdem sind von uns importierte und qualitätsgeprüfte Harmoniums, Shrutiboxen, Blas- und Percussioninstrumente fester Bestandteil des Sortiments und k?nnen in der Boutique ausprobiert und zum gleichen Preis wie bei India Instruments mitgenommen werden. Vorrätig sind in der Regel mindestens die beiden Harmoniummodelle Paloma Premium und Paloma Compactina, die Shrutibox Monoj Kumar Sardar klein sowie einige Kanjiras und Bambusflöten standard. Gelegentlich findet man in der Boutique aber auch die Harmoniums Paloma Standard oder Monoj Kumar Sardar Premium Coupler. Wer vor Ort eines dieser Instrumente vergeblich sucht, sollte ruhig im Laden nachfragen - auf der begrenzten Fläche können nicht immer alle vorrätigen Instrumente ausgestellt werden. Grundsätzlich können auch fast alle Instrumente aus dem Sortiment von India Instruments über die Boutique bestellt werden. Im Online-Shop von Yoga Vidya oder in anderen Zentren sind die Instrumente allerdings nicht zu finden.

 

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