Rundbrief März / April 2013

Inhalt

1. Learn to Play Harmonium - Medienpaket von Daniel Tucker
2. Visionär indischer Musik (2/2) - Ravi Shankar
3. Die jungen Meister (6/8) - Murad Ali
4. Neu im Team (1/2) - Atul Krishna
5. Indische Musik für die Niederlande - John Eijlers
6. Einheit in Vielfalt - Tollygunge Mehfil
7. Workshopkalender - April / Juli
8. Konzertkalender - Februar / März

 


1. Learn to Play Harmonium - Medienpaket von Daniel Tucker
- Neu im Sortiment -


Yoga boomt in Mitteleuropa und mit dem Yoga auch das Singen von Mantras, Bhajans und Kirtans mit Harmoniumbegleitung. Das Singen dieser einfachen Melodien allein oder in der Gruppe tut einfach gut und bringt Freude ins Leben - und der tragende Klang des Harmoniums ist dabei eine wunderbare Unterstützung. Bisher gab es allerdings kein wirklich gutes Lehrmaterial zum Harmoniumspiel. Indische DVDs legen den Schwerpunkt meist zu sehr auf klassisch indische Musik, sind rein melodisch orientiert und gehen nicht auf die Bedürfnisse westlicher Lernender ein. Und hiesige Medien bieten meist nur Liedersammlungen aber keine systematische Einführung in Spieltechnik und musikalische Grundlagen. Diese Lücke schließt jetzt unser neues Medien-Set Learn to Play Harmonium von Daniel Tucker. Es umfasst vier DVDs, CD, Buch und Übungskarten im Schuber und ist definitiv das umfassendste und beste Harmonium-Lehrmaterial, das es aktuell gibt!

Daniel Tucker zeigt und erklärt systematisch und klar verständlich wirklich alles, was man wissen und können muss, um Harmonium zu spielen und Kirtans zu begleiten - Fingersatz, Balg-Technik, Grundlagen des indischen Melodiespiels, Grundlagen des Akkordspiels und Transponieren. Dazu gibt er eine Einführung in die Handhabung und Pflege des Harmoniums, eine stimmliche Aufwärmübung und zwei schöne Beispielkirtans, in denen man die vermittelten Grundlagen praktisch umsetzen kann. Durch die intelligente Kombination der verschiedenen Medien bleibt der Lernprozess immer anschaulich und lebendig. Der Unterricht vermittelt das grundlegende Verständnis, um Akkorde, Tonleitern und Rhythmen von Kirtans zu erfassen und Notationen zu lesen - und wie man das auf dem Harmonium umsetzen und lebenslang weiterlernen kann. Darüber hinaus will Daniel Tucker dazu anregen, die Beziehung zu den göttlichen Namen zu vertiefen, das Herz zu öffnen, Vertrauen in die eigene Singstimme zu entwickeln, öffentliches Spielen entspannt zu genießen, eine Liebesbeziehung mit dem Harmoniumspiel aufzubauen und immer wieder Tag für Tag zu singen.

Daniel Tucker lernte von früher Kindheit an westliche Musik. Als junger Mann entdeckte er seine Leidenschaft für Kirtan und Harmonium. Er lernte zunächst bei verschiedenen Lehrern (u.a. Jai Uttal) in Kalifornien und ging dann für vertiefende Studien ins indische Mayapur, einem wichtigen Zentrum indischer Kirtan-Tradition. Auf dieser Grundlage entwickelte er seine eigene Harmoniumpädagogik, die auf einzigartige Weise indische Melodie- und Rhythmuskonzepte mit westlichem Akkordspiel verbindet.

Das Medien-Set Learn to Play Harmonium ist ab sofort für 95,- € bei India Instruments erhältlich (zzgl. 6,90 € Versand innerhalb Deutschlands). Nähere Infos zu den Inhalten bei unserem Harmonium-Lehrmaterial.

 


2. Visionär indischer Musik (2/2) - Ravi Shankar
- Nachruf von Yogendra  -


Am 11.12.2012 ist der große Sitarist und Weltmusikpionier Ravi Shankar im Alter von 92 Jahren verstorben. Der erste Teil dieses ausführlichen Nachrufs widmete sich seiner Kindheit und Jugend und seinem Weg zur weltbekannten Pop-Ikone - nachzulesen in unserem Newsletter-Archiv.

RAGA MASTER

Seinen Status als Pop-Ikone wusste Ravi Shankar zwar zu nutzen, um seine Karriere voranzubringen, aber psychedelischer Drogenkult, freie Liebe und Revoluzzertum der jugendlichen westlichen Gegenkultur blieben dem inzwischen 50-jährigen verstörend fremd. Er verstand sich letztlich eben nicht als Entertainer im Showbiz, sondern blieb seiner Identität als klassisch-indischer Raga-Musiker aus der strengen Schule von Allauddin Khan treu. Von Anfang bis Ende seiner Musikerlaufbahn spielte er traditionelle Sitarkonzerte wo immer sich Gelegenheit dazu bot. Anfangs erreichte er damit nur den kleinen Kreis der Raga-Kenner in Indien. 1956 / 57 kamen dann die ersten Touren im Westen, zunächst noch überwiegend für indische Auslandsstudenten und Immigranten. Mit steigendem Bekanntheitsgrad erreichte er aber eine immer größere Öffentlichkeit, sowohl in Indien wie auch im Westen. In seinen Raga-Interpretation war Ravi Shankar allerdings nicht starr orthodox, sondern brachte mit seiner Kreativität, seinem stets wachen, immer an neuen Ideen interessierten Geist und seinem feinen Gespür für musikalische Wirkung etliche neue, belebende Elemente in die Tradition ein. Er modifizierte die Sitar, um ihre Ausdruckmöglichkeiten zu erweitern, wertete die Rolle des Tabla-Begleiters auf, indem er ihm Raum für eigene Soli gab, nahm ungewöhnliche rhythmische Zyklen ins Repertoire, integrierte Ragas und rhythmische Strukturen aus der südindischen Musik in sein Spiel, kreierte eigene neue Ragas und etablierte zusammen mit Ali Akbar Khan das Duett zweier gleichberechtigter Melodiesolisten auf unterschiedlichen Instrumenten als neue Form in der Konzertpraxis. Nebenbei kümmerte er sich auch darum, sein Wissen und seine Ideen an die nächste Musikergeneration weiterzugeben, indem er ausgewählte Schüler nach alter Sitte in sein Haus aufnahm und unterrichtete. All das machte ihn über den bedeutenden Raga-Interpreten hinaus zu einem der wichtigsten Impulsgeber der nordindischen Klassik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

KOMPONIST

Ravi Shankars musikalisches Schaffen beschränkte sich aber nicht auf die solistische und zu wesentlichen Teilen improvisierte traditionelle Raga-Musik. Er war auch zeitlebens fasziniert von den Klangmöglichkeiten, die sich durch das Zusammenwirken mehrerer Instrumente ergeben. Prägend waren seine Eindrücke vom musikalischen Begleitensemble bei Uday Shankars Tanzshows, von der Maihar-Band seines Lehrers Allauddin Khan und von westlichen Orchestern in den 1930ern. Anfang der 1950er Jahre arbeitete Ravi Shankar als Musikdirektor bei All India Radio in Delhi und nutzte diese Gelegenheit zur Gründung eines nationalen Kammerorchesters mit überwiegend indischen Instrumenten. Hier hatte er den nötigen Freiraum, um eigene Vorstellungen zu entwickeln und in Kompositionen umzusetzen. Ein erster Meilenstein war dann seine Filmmusik zu Satyajit Rays auch international gefeierter Apu-Trilogie 1955 - 59, gefolgt von etlichen weiteren effektvollen Film- und Theatermusiken für künstlerisch ambitionierte indische Produktionen. Kompositorisches Neuland betrat er ab 1971 mit insgesamt drei Konzerten für Sitar und Orchester, die mit renommierten westlichen Orchestern und mit ihm selbst als Solisten weltweit aufgeführt wurden. 1982 folgte die Filmmusik zu Richard Attenboroughs oscarüberhäuftem Gandhi-Biopic und 1990 in der Zusammenarbeit mit Minimal Music Komponist Philip Glass für die CD "Passages" eine Auseinandersetzung mit zeitgenössischen westlichen Kompositionsideen. Basis aller kreativen Experimente blieb für Ravi Shankar aber immer die traditionelle Musik Indiens mit ihren Ragas, Volksliedern und religiösen Gesängen.

PRIVATLEBEN

Bei großen Stars hat die Öffentlichkeit auch ein Interesse am Privatleben. Das von Ravi Shankar war lange Zeit von Spannungen und Zerrissenheit überschattet. In seiner zweiten Autobiografie "Ragamala", erschienen 1997, gab er relativ freimütig darüber Auskunft. Die Ehe mit seiner ersten Frau Annapurna ging schon nach wenigen Jahren in die Brüche. Die beiden trennten sich allerdings erst 1967 endgültig, und erst 1982 stimmte Annapurna der offiziellen Scheidung zu. Das Verhältnis zum gemeinsamen Sohn Shubho blieb bis zu dessen frühem und unglücklichem Tod 1992 schwierig. Von den späten 1940er Jahren bis 1981 unterhielt Ravi Shankar eine feste Beziehung zu Kamala Shastri, die er aber wegen der weiter bestehenden Ehe mit Annapurna nicht heiraten konnte. Daneben hatte er zahlreiche wechselnde Affären. Mit Susan Jones wurde Ravi Shankar 1979 Vater von Norah Jones, heute eine bekannte Soul- und Jazzsängerin, und mit Sukanya Rajan wurde er 1981 Vater von Anoushka. Ab 1974 hatte er Herzprobleme, die schließlich 1986 eine vierfache Bypass-Operation nötig machten. Nach langen Jahren als Globetrotter ohne echtes Zuhause entschied sich Ravi Shankar danach, sein Leben neu zu ordnen. 1989 heiratete er Sukanya und ließ sich mit ihr und Anoushka in Kalifornien nieder. Die liebevolle Verbindung mit Sukanya dauerte bis zu seinem Tod. Nach der Heirat brach allerdings Sue Jones mit der gemeinsamen Tochter Norah verbittert jeden Kontakt mit ihm ab. Erst als Norah erwachsen war, fanden Vater und Tochter wieder zueinander. Mit Anoushka verband Ravi Shankar ein sehr inniges Verhältnis. Er schulte sie zur klassischen Raga-Interpretin, trat regelmäßig mit ihr zusammen auf und förderte ihre Karriere nach besten Kräften. Ihren Erfolg als Musikerin und die Geburt ihres Sohnes Zubin 2011 empfand er hochbetagt noch als großes Glück. Zusammen mit Anoushka gab er am 4. November das letzte Konzert seines langen und bewegten Lebens

LEBENSWERK

Ravi Shankar hat wunderbare Musik geschrieben, große Konzerte gegeben, die klassische indische Instrumentalmusik mit vielen Neuerungen bereichert und so wesentlich zu ihrer enormen Aufwertung gegenüber der traditionell höher geschützten Vokalmusik beigetragen. Sein Platz in der Musikgeschichte im allgemeinen und der Geschichte der indischen Musik im 20. Jahrhundert im besonderen ist ihm damit sicher. Aber die kulturgeschichtliche Bedeutung seines Lebenswerks geht weit darüber hinaus. Nahezu im Alleingang, begabt mit hoher Musikalität und künstlerischer Kreativität, ausgestattet mit Sprachkenntnissen, Eloquenz und einem charismatisch inspirierenden Wesen wie kein anderer indischer Musiker seiner Zeit, getrieben von einem visionären Drang, löste er die indische Musik aus den Begrenztheiten ihrer Herkunftskultur und offenbarte der Welt ihre universale Schönheit. Das heute existierende, kulturübergreifende und weltumspannende Netzwerk indischer Musik und der Status, den sie weltweit als klassische Hochkultur genießt, ist ohne Ravi Shankar nicht denkbar. Sein Wirken hat nicht nur das Innere der Musikwelt verändert, sondern die Wahrnehmung von Musik in der Welt.

"My goal has always been to take the audience along with me deep inside, as in meditation, to feel the sweet pain of trying to reach out for the supreme, to bring tears to the eyes, and to feel totally peaceful and cleansed." - Ravi Shankar

Ravi Shankars Dokumentarfilm "Raga" ist für 24,90 Euro bei uns erhältlich - mehr dazu auf unserer Medienseite.




3. Die jungen Meister (6/8) - Murad Ali
- Reportage von Arunabha Deb -


IIn der Erstausgabe der neuen indischen Musik-, Tanz- und Theaterzeitschrift Avantika schrieb der Musikjournalist Arunabha Deb im Januar 2012 über die neue Generation großartiger klassisch indischer Musiker im Alter zwischen 30 und 40. Wir bringen seinen Artikel mit einer Einführung und sieben Musikerportraits als Fortsetzungsreihe in acht Teilen.

Murad Ali, 35, Delhi, Sarangispieler der Moradabad Gharana

Als vielverspechendster junger Botschafter der Sarangi ist Murad Ali überall gefragt: Klassische Sänger, Bollywood-Komponisten und Bands konkurrieren gleichermaßen um seine Zeit. Er schafft es, niemand von ihnen zu enttäuschen. Und nebenbei spielt er auch noch Solos auf Festivals wie Sawai Gandharva und Vishnu Digambar Jayanti, die normalerweise keine Sarangi-Solos präsentieren. Murad ist Sarangispieler in sechster Generation, sagt aber, dass er nie unter Druck gesetzt wurde, Sarangi zu spielen. "Meine Zwillingsbrüder spielen Sitar. Auch ich hätte ein anderes Instrument wählen können. Aber ich wollte das Familienerbe fortführen", sagt er.

Er nahm Unterricht in Gesang und Sarangi bei seinem Großvater Ustad Siddique Ahmad Khan und seinem Vater Ustad Ghulam Sabir Khan. Mit Anfang 20 spielte er regelmäßig für Studioproduktionen und hatte sich einen beachtlichen Ruf als klassischer Musiker aufgebaut. "Sehr viel verdanke ich Shubha Mudgal und Aneesh Pradhan", sagt er. "Ich war beteiligt an ihrem Album Ab Ke Sawan und seitdem spiele ich mit ihr. Sie hat mich in dem Glauben bestärkt, dass ich sowohl ein klassischer Musiker sein als auch in kommerziellen Produktionen spielen kann." Ohne Zögern gibt er zu, dass er von Filmkomponisten in deren Aufnahmesessions genauso viel gelernt hat wie von seinen Lehrern. "Studioaufnahmen sind alles andere als einfach. Man kann sich keine Fehler erlauben. Es wäre jedem höchst peinlich, vor den Musikerkollegen vom Komponisten korrigiert zu werden. Dieser ständige Druck zwingt einen zu höchster Perfektion."

Ganz im Trend seiner Generation steckt Murad auch tief in Fusion-Projekten, in Indien Collaborative Music genannt. Er war Mitglied von Purbayan Chatterjees Ensemble Shastriya Syndicate und hat kürzlich eine eigene Band namens Soul Samvaad gegründet. "Fusion verlangt ernsthaftes Engagement", sagt er, "und es ist auch eine großartige Art für uns, Geld zu verdienen. Fusion muss nicht billig und oberflächlich sein - unsere Stücke basieren auf Ragas und dem, was unserer Ästhetik entspricht." Murad stimmt mit Purbayan Chatterjee überein: So lange sich Klassik und Fusion nicht überschneiden sind die Zuhörer auf beiden Seiten zufrieden. Allerdings sieht er auch eine Gefahr: Er findet, dass Fusion oft als Mogelpackung gesehen wird, weil sie für junge Musiker eine einfache Art ist, Shows zu bekommen. "Wenn du dich als klassisch indischer Musiker entwickeln möchtest, musst du durch eine kompromisslose Ausbildung gehen", sagt er. "Nur wenn die Grundlage stimmt, kannst du daran denken, dich an neue und bedeutungsvolle Experimente zu wagen."




4. Mitarbeiterportraits (1/2) - Atul Krishna
- Firmen-Info -


Um die wachsenden Wünsche und Anforderungen unserer Kunden weiter zufriedenstellend bearbeiten zu können, haben wir 2012 zwei Mitarbeiter neu mit in den Laden genommen. Beide sind hervorragende Fachleute auf ihren Gebieten und erweitern unser Knowhow mit ihren speziellen Kenntnissen und Fertigkeiten. In diesem und dem nächsten Rundbrief möchten wir sie nacheinander vorstellen.

Atul Krishna wurde 1986 unter dem bürgerlichen Namen Ashok Guran in den Niederlanden geboren. Er ist der Sohn von Einwanderern aus der ehemaligen niederländischen Kolonie Surinam, deren Vorfahren vier Generationen zuvor als Vertragsarbeiter aus den ostindischen Regionen Bihar und Bengalen dorthin ausgewandert waren. In seiner sehr spirituell geprägten Familie wuchs er auf mit Bhajans, Kirtans und Ghazals, klassischer indischer Musik, Tempelleben, Hindi-Unterricht und der Lektüre hinduistischer Schriften. Ab dem achten Lebensjahr lernte er Dholak, später Nall, Khol, Madal und Tabla. Mit zehn Jahren weihte ihn der spirituelle Meister Srila Bhaktivedanta Narayana Maharaja in die Bhakti-Tradition ein und gab ihm den Namen Atul Krishna. 2004 ging er zum ersten Mal nach Indien, um seine Studien in Khol und Tabla zu vertiefen. Es folgten zwei weitere Trips nach Indien und Jahre als reisender Musiker in Belgien, Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien.

Seit 2007 lebt Atul in Berlin und ist als Musiker in der Yoga Szene aktiv. U.a. spielt er regelmäßig mit der Gruppe Bliss Kirtan im Jivamukti Yoga Center. Auch auf der wundervollen CD Heart and Soul von den Kirtaniyas ist er in mehreren Stücken zu h?öen. Bei India Instruments bringt er seine umfangreichen Erfahrungen mit verschiedenen nordindischen Trommeln und der Musik der Bhakti-Tradition ein. Er ist aber auch eine große Entlastung bei den laufend im Hintergrund anfallenden Computerarbeiten und hilft beim Ent- und Verpacken und der Wartung der Instrumente. Nicht zuletzt trägt er mit seiner Zuverlässigkeit, seinem wachen Geist und seinem Humor immer zu guter Stimmung bei.

Weitere Mitarbeiterportraits und Hintergrundinfos zu India Instruments hier.




5. Indische Musik für die Niederlande - John Eijlers
- Historische Perspektive von Eva-Maria van Straaten, Göttingen -


Mit der Ende 2012 erfolgten Schließung des Tropentheaters in Amsterdam (siehe Rundbrief Januar / Februar 2013) scheint eine Ära für Konzerte mit indischer Musik in den Niederlanden zu Ende gegangen zu sein. Eine der treibenden Kräfte hinter der Organisation von Veranstaltungen mit klassischer nordindischer Musik, klassischem indischem Tanz und indischen Volkstänzen war John Eijlers (1943 - 2004). Sein Engagement für indische Musik begann 1970 mit der Veranstaltung kleiner Konzerte in seiner Heimatstadt Abcoude und endete 1999, fast drei Jahrzehnte später, mit einem Konzert von Bansurispieler Hariprasad Chaurasia im Tropentheater. John liebte diese Musik leidenschaftlich und schrieb der nordindischen Klassik die Kraft zu, westlichen Hörern "eine Seinsweise zu eröffnen, die du anders nicht erfahren würdest". Sein Motiv dafür, diese Musik in die Niederlande zu bringen, drückt sich am besten in seiner Metapher aus: "Wenn ich ein Haus mit vielen Zimmern habe, die aber nicht alle bewohnt sind, dann öffnet diese Musik eines, das ansonsten verschlossen und staubig bliebe".

Aus Enttäuschung über seine Studien in Psychologie und Sozialpädagogik an der Universität Amsterdam, in denen ihm die Tiefe fehlte, brach John 1968 zu seiner ersten Überlandreise nach Indien auf. Er verband Indien damals vor allem mit Tagore, Ravi Shankar, Gandhi und Buddha, aber auch mit freundlichen und entspannten Menschen, wunderschöner Landschaft und der Gelegenheit, unbehelligt Hasch zu rauchen. Als John 1970 wieder in die Niederlande zurückkehrte, begann er im Jugendzentrum "Mahadma" in Abcoude zu arbeiten und organisierte dort seine ersten Konzerte mit indischer Musik. 1973 wechselte er an die Mozes und Aaron Kirche in Amsterdam und startete dort wöchentliche Sitarkonzerte (u.a. mit Jamaluddin Bhartiya und Darshan Kumari, die beide zu der Zeit in den Niederlanden lebten) als Teil eines Projektes der Kommunalbehörden mit dem Ziel, mehr junge Touristen nach Amsterdam zu locken. Die Reihe wurde so erfolgreich für Touristen wie für Einheimische, dass John sie nach Auslaufen der Projektmittel selbständig weiterführte. Das Publikum interessierte sich damals vor allem für "den Osten", wie John in der Rückschau feststellte - es gab eine starke gefühlte Verbindung zwischen Meditation, Joints und Sitarmusik, die damals vor allem durch Ravi Shankars Beziehung mit den Beatles populär war. Hippies, die auf ihrem Trip über die Kirchenbänke balancierten, waren damals kein ungewöhnlicher Anblick - was von den Musikern, die in der Kirche spielten, nicht immer geschätzt wurde.

1974 bis 1976 ging John wieder nach Indien, und nach seiner Rückkehr veranstatete er ab 1977 wieder Meditationssessions und indische Konzerte in der Mozes und Aaron Kirche, nach wie vor auf freiberuflicher Basis. Anfangs nutzte er dabei das Wissen und das Netzwerk des Tropeninstituts, personifiziert vor allem im Musikethnologen Felix van Lamsweerde, der in Indien bei Vilayat Khan und Imrat Khan gelernt hatte und schon seit 1957 selbst auch Konzerte mit indischer Musik organisierte. In den folgenden Jahren baute John dann aber langsam sein eigenes Netzwerk auf. Die meisten damaligen Stars der nordindischen Klassik spielten mindestens einmal in der Mozes und Aaron Kirche, unter ihnen Nikhil Banerjee, Ravi Shankar, Ali Akbar Khan, Ram Narayan, Bhimsen Joshi, die Dagar Brothers, Imrat Khan, Shivkumar Sharma und Hariprasad Chaurasia. Während seiner Zeit an der Mozes und Aaron Kirche organisierte John meist zwölf Konzerte pro Jahr und erreichte damit in der Regel zwischen 250 und 500 Zuhörer. Obwohl die Akustik der Kirche eigentlich denkbar ungeeignet för klassische indische Musik ist, schätzten die Musiker, die aus Indien für Konzerte anreisten, die spirituelle Atmosphäre des Kirchenraums und das mittlerweile relativ fachkundige Publikum. Nicht zuletzt war John wegen seiner fürsorglichen persönlichen Betreuung - von der Abholung am Flughafen, über die gute Unterbringung, den Transfer zum Konzertort bis hin zur Versorgung mit genügend Keksen, um die Bäuche zu befriedigen - bei den Musikern auch als Gastgeber sehr beliebt.

In den folgenden Jahren dehnte John seine organisatorischen Aktivitäten auf Vredenburg in Utrecht und De Doelen in Rotterdam aus, angestoßen durch das Drängen der niederländischen Regierung, die seine Arbeit inzwischen teilweise finanzierte, sein Programm bedeutender für einen größeren Teil der niederländischen Bevölkerung zu machen. Radio- und Fernsehsender wie KRO, VPRO, NOS und Concertzender nahmen die Konzerte regelmäßig auf und sendeten sie in Programmen wie "De Wandelende Tak" und "Horizon". Als 1989 in der Mozes und Aaron Kirche wegen umfassender Restaurierungsmaßnahmen keine Konzerte mehr stattfinden konnten, wurde John eingeladen, sein Programm im Tropentheater weiterzuführen. Dort setzte er seine Arbeit noch zehn Jahre lang erfolgreich fort, bis zum letzten Konzert 1999. Danach übernahm Francis de Souza seine Rolle und organisierte dort noch bis zur Schließung des Tropentheaters am 1.1.2013 Konzerte mit klassischer nordindischer Musik.

Insgesamt betrachtet hat John eine wichtige Rolle dabei gespielt, klassische nordindische Musik in den Niederlanden bekannt und beliebt zu machen. Sein Einfluß mag dadurch illustriert werden, dass er Prinz Claus, den verstorbenen Ehemann der niederländischen Königin Beatrix, dazu bewegen konnte, 1988 ein Konzert von Ravi Shankar zu besuchen und LPs mehrer bedeutender indischer Musiker zu erstehen. Aber vor allem werden viele Musiker und Konzertbesucher, die er mit und durch diese Musik zusammenbrachte, die Energie und Liebe in Erinnerung behalten, die er in die Verbreitung klassischer nordindischer Musik in den Niederlanden einbrachte!

 


6. Einheit in Vielfalt - Tollygunge Mehfil
- Konzertrezension von Andrew Kay, Toronto -


Kalkutta ist sicherlich eine der größten und am dichtesten besiedelten Städte, die ich je erlebt habe. Millionen von Menschen leben dort , die alle ihre eigene Wege gehen, hier und dort und buchstäblich überall. Nachdem ich im Lauf der letzten fünf Jahre diese magische Stadt besucht und in ihr gelebt habe, kann ich sagen, dass es in diesem Chaos etwas einfaches doch ganz besonderes an den Einwohnern gibt. Bei einem Kopfnicken verwandeln sich ihre leeren Blicken schnell in ein breites Lächeln. Und ein paar Worte Bengali reichen aus, um die halbe Nachbarschaft um sich zu versammeln und Hilfe zu bekommen, wann immer man sie braucht. Chai wird als warmer Gruß an jeder Ecke angeboten und in jedem Haus wird man so herzlich empfangen als wäre man Teil der Familie. Natürlich hat nicht jeder das Glück, diese Art von Gastfreundschaft in Kalkutta zu erleben, aber ich glaube, man wird besonders unter Musikern, Musikliebhabern und Globetrottern viele Menschen finden, die Kalkuttas Atmosphäre erlebt und sich vielleicht sogar in die Stadt verliebt haben. Bei einer Veranstaltung wie dem Tollygunge Mehfil wird das so offensichtlich, dass jeder es fühlen kann.

Letztes Jahr war ich als Zuhörer zum ersten Tollygunge Mehfil eingeladen. Ich hatte von einem Freund davon gehört und wusste, dass dort nicht nur eine großartige Mischung von Musikern auf einer Vielzahl von Instrumenten spielen würde, sondern dass es dort auch ein globales Zusammentreffen von Musikern, Zuhörern und Musikliebhabern aus den verschiedensten Ländern geben würde. Ich denke, die meisten Ausländer in Kalkutta sind daran gewöhnt, bei den vielen Konzerten und Festivals, die hauptsächlich von Bengalen und anderen Indern besucht werden, in der Menge aufzufallen. Vielleicht liegt das an der geringen Aufmerksamkeit, die Kalkutta von der Reise-und Tourismusbranche bekommt, oder auch einfach nur an der großen Zahl von Veranstaltungen und von Indern, die sie besuchen. Wie auch immer, das Tollygunge Mehfil, bricht mit dieser Norm und schafft eine absolut wunderbare Atmosphäre, um die reiche Kultur und Tradition von klassischer indischer Musik und Tanz zu genießen. Bei meinem Besuch des All-Night Konzerts dort im letzten Jahr traf ich Carsten Wicke, den Veranstalter und Gastgeber des Mehfil, und war schnell inspiriert von seiner Hingabe und Leidenschaft und der schönen Energie, die er der klassischen indischen Musik und ihrer Gemeinschaft bietet. Dieses All-Night Konzert war für mich ebenso wie für die Freunde, mit denen ich dort war, ein echter Höhepunkt. Und so war ich mindestens ebenso geehrt wie aufgeregt, als Carsten meinen Bruder Jonathan und mich einlud, dieses Jahr beim zweiten Tollygunge Mehfil zu spielen.

Das diesjährige Mehfil war als ganztägiges Konzert mit einer wunderbaren Palette von Instrumenten geplant, von der altehrwürdigen Rudra-Vina und Pakhawaj, über Sitar, Sarod und Tabla, bis zum modifizierten Saxofon. Mit Darbietungen in Dhupad- und Khyal-Gesang, Instrumentalmusik und Kathak-Tanz wurde dem etwa 50-köpfige Publikum wohl das vielfältigste kulturelle Programm geboten, das ich als Musiker oder als Zuschauer jemals erlebt habe. Zusammen mit Jonathan spielte ich in einem mit Musikern und Raga-Liebhabern vollgepackten Zimmer ein Saxofon-Duett, begleitet von dem absolut wunderbaren Tabla-Spieler Sudhir Ghorai. Niemand von den Zuhörern kannte uns oder hatte schon einmal Raga-Musik auf dem Saxofon gehört. Mit dem Segen unseres Gurus erklang unser Raga Multani genau zur richtigen Zeit: Die Sonne ging unter und verdunkelte langsam den Raum während wir spielten. Ich habe in Indien schon unter den verschiedensten Umständen Raga-Musik gespielt, und ich kann sagen, dass das Gefühl in dem Raum, die Aufmerksamkeit und Konzentration des Publikums, unter den besten war, die ich je gespürt habe.

Musik ist eine Sprache der Schwingungen, die Musiker und Zuhörer mit etwas Größerem verbinden möchte. Als Interpret hätte ich mir keine bessere Atmosphäre zum Teilen der Raga-Musik wünschen können. Als Zuhörer hoffe ich, dass ich dazu beitragen konnte, die gleiche Stimmung für die anderen Musiker zu schaffen. Alle Darbietungen, die ich hörte, waren schön, aufrichtig und bescheiden und sehr zum Wohle der Musik und der Gemeinschaft - eine Schwingung des Teilens, der Fürsorge und der Liebe zur klassischen indischen Musik.

Einen fast vierstündigen Zusammenschnitt des Tollygunge Mehfil 2013 gibt es auf YouTube.




7. Workshopkalender - April / Juli
- Szene-Info -


Workshops sind eine gute Gelegenheit, neue Inspiration für die Beschäftigung mit indischen Instrumenen, indischer Musik und indischem Tanz zu bekommen und sein Verständnis zu vertiefen. Das möchten wir gerne fördern! Deshalb veröffentlichen wir ab sofort regelmäßig eine Übersicht aktueller Workshoptermine hier im Rundbrief. Nähere Infos zu allen Angeboten gibt es immer auf unserer Workshopseite.

14.4. - 19.4. WANGERLAND (Nordsee): Harmonium Intensiv mit Uli Schuchart
15.4. - 18.4. NEUSTADT / WEINSTRAßE: Sitar Intensiv mit Kushal Das
19.4. - 21.4. BAD MEINBERG: Nada-Yoga Schnupperseminar mit Anne-Careen Engel
19.4. - 21.4. ESSLINGEN (bei Stuttgart): Sitar - Schritt für Schritt... mit Yogendra
3.5. - 5.5. BAD MEINBERG (bei Detmold): Harmonium Aufbauseminar mit Darshini Devi
5.5. - 12.5. WANGERLAND (Nordsee): Nada-Yoga Grundausbildung mit Anne-Careen Engel
9.5. - 12.5. MELLATZ (Allgäu): Harmonium Lernseminar mit Tobias Dickbertel - Gyanaroopa
14.5. - 18.5. BERLIN: Meisterkurs Sitar mit Partha Chatterjee
17.5. - 19.5. WANGERLAND (Nordsee): Harmonium Lernseminar mit Gauranga Heinzmann
20.5. - 24.5. OBERLAHR (Westerwald): Harmonium Lernseminar mit Govinda Roth
18.5. - 24.5. BERGAMO (Italien): Dhrupad Intensiv mit den Gundecha Brothers
31.5. - 2.6. BAD MEINBERG (bei Detmold): Harmonium Aufbauseminar mit Jürgen Wade
31.5. - 2.6. BAD MEINBERG: Nada-Yoga Schnupperseminar mit Anne-Careen Engel
9.6. - 11.6. / 16.6. WENDLAND: Klassischer Indischer Tanz Bharata Natyam mit P. T. Narendran & Kalamitra
21.6. - 24.11. GUT HÜBENTHAL (bei Kassel / Göttingen): Jahresgruppe Mantra, Kirtan & Nadayoga mit Sundaram
19.7. - 21.7. RAMSTHAL (zwischen Fulda und Würzburg): Sitar - Schritt für Schritt... mit Yogendra

 


8. Konzertkalender - April & Mai
- Szene-Info  -


An vier Tagen hintereinander ist Anoushka Shankar mit verschiedenen Projekten in Dortmund zu erleben. Mit Kushal Das, Partha Chatterjee und Subroto Roy Chowdury spielen Meister der klassischen nordindischen Raga-Tradition. Und mit Indigo Masala, Indian Air, Avant-Rag und dem Ganga Jazz Ensemble sind Fusion-Bands hiesiger Sitaristen unterwegs. Gute Zeiten für Sitar-Fans! Ausführlichere Infos, Ort und Zeit sowie weitere Termine für 2013 wie immer in unserem Konzertkalender.

05.04. A - WIEN: RINA CHANDRA - Bansuri
05.04. PASSAU: INDIAN AIR
06.04. PASSAU: INDIAN AIR
06.04. ÜBERLINGEN: INDISCHE NACHT - Rudra-Vina, Sitar, Gesang, Tanz, Yoga
07.04. A - MÖDLING: RINA CHANDRA - Bansuri
09.04. CH - BERN: GANESH & KUMARESH - Violinen
12.04. CH - NEUNKIRCH (bei Schaffhausen): KUSHAL DAS - Sitar
13.04. TÜBINGEN: KUSHAL DAS - Sitar
13.04. BERLIN: SATYENDRADEO SHARMA - Sitar
14.04. NEUSTADT / WEINSTRAßE: KUSHAL DAS - Sitar & Surbahar
14.04. BERLIN: SATYENDRADEO SHARMA - Sitar
17.04. DORTMUND: ANOUSHKA SHANKAR - Svatantrya
17.04. RECKLINGHAUSEN: MANISH PINGLE - Mohan-Vina
18.04. DORTMUND: ANOUSHKA SHANKAR & Friends
18.04. ERFURT: AMITAVA MUKHERJEE - Sarod
18.04. AACHEN: MANISH PINGLE - Mohan-Vina
19.04. DORTMUND: ANOUSHKA SHANKAR - A Raga-Flamenco Journey
19.04. KÖLN: MANISH PINGLE - Mohan-Vina
19.04. F - PARIS: KUSHAL DAS - Sitar
20.04. DORTMUND: ANOUSHKA SHANKAR - Indian Classical Ragas
20.04. ESSEN: INDISCHER TANZ
20.04. BERLIN: BLISS KIRTAN
20.04. STUTTGART: SUBROTO ROY CHOWDHURY - Sitar
20.04. FRANKFURT/M: MANISH PINGLE - Mohan-Vina
20.04. BERLIN: SATYENDRADEO SHARMA - Sitar
20.04. BERLIN: AMITAVA MAJUMDAR - Sarod
21.04. STUTTGART: SUBROTO ROY CHOWDHURY - Sitar
21.04. DARMSTADT: MANISH PINGLE - Mohan-Vina
22.04. ESSEN: MANISH PINGLE - Mohan-Vina
25.04. A - WIEN: AVANT-RAG
25.04. B - MAASMECHELEN: KUSHAL DAS - Sitar
26.04. A - GRAZ: AVANT-RAG
26.04. NL - MAASTRICHT: INDIGO MASALA - Acoustic Asian World Fusion
26.04. BRANDENBURG: SEBASTIAN DREYER - Sitar
27.04. AACHEN: INDIGO MASALA - Acoustic Asian World Fusion
27.04. STUTTGART: NEELA BHAGWAT - Vocal
27.04. A - WIEN: AVANT-RAG
28.04. STUTTGART: NEELA BHAGWAT - Vocal
28.04. DRESDEN: INDIGO MASALA - Acoustic Asian World Fusion
28.04. FRANKFURT/O: SEBASTIAN DREYER - Sitar
30.04. BERLIN: SATYENDRADEO SHARMA - Sitar
02.05. SONTHOFEN: INDIAN AIR
03.05. A - HARD: INDIAN AIR
03.05. OSTERODE: YOGENDRA - Sitar
04.05. STUTTGART: MONA LISA GHOSH - Odissi Tanz
05.05. STUTTGART: MONA LISA GHOSH - Odissi Tanz
05.05. HANNOVER: YOGENDRA - Sitar
05.05. A - INNSBRUCK: INDIAN AIR
07.05. A - HALL: INDIAN AIR
07.05. BAD MEINBERG: YOGENDRA - Sitar
09. - 12.05. BAD MEINBERG: YOGA VIDYA MUSIKFESTIVAL
12.05. BADEN-BADEN: RAFIQ AHMED - Sarangi, IMRAN KHAN - Sitar
12.05. BELZIG: SEBASTIAN DREYER - Sitar
13.05. BERLIN: PARTHA CHATTERJEE - Sitar
16.05. A - LANS: GANGA JAZZ ENSEMBLE
17.05. A - HITTISAU: GANGA JAZZ ENSEMBLE
20.05. KARLSRUHE: YOGENDRA - Sitar solo
24.05. A - RITTEN: INDIAN AIR
25.05. A - ST. GEROLD: INDIAN AIR
26.05. WOLFENB?TTEL: SOMABANTI BASU - Sarod / SANGEETA BANERJEE - Vocal
30.05. A - KRUMEGG: INDIAN AIR
31.05. M?NCHEN: VISHWA MOHAN BHATT - Mohan-Vina

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