Rundbrief November 2010


1. Website Fehlersuche
- Gewinnspiel -


Mit großem Stolz haben wir im Oktober vermeldet, dass unsere komplett neu gestaltete Website nach fast zweijähriger Arbeitszeit online gegangen ist. Seitdem haben uns viele positive Rückmeldungen erreicht - herzlichen Dank dafür!

Leider lässt es sich bei einem so aufwändigen Projekt, das mit so geringen Mitteln realisiert wird, nicht vermeiden, dass sich hier und da ein paar Fehler einschleichen. Wir möchten deshalb alle BesucherInnen von www.india-instruments.de einladen, uns per eMail auf offensichtliche funktionale Fehler wie z.B. nicht funktionierende Links hinzuweisen!

Machen Sie sich einen Sport daraus und durchkämmen Sie systematisch unsere Website! Es lohnt sich, denn für jeden gemeldeten Fehler bedanken wir uns mit einem Einkaufsguthaben im Wert von 5,- Euro! Und unter allen TeilnehmerInnen verlosen wir zusätzlich drei CDs aus unserem Sortiment nach freier Wahl. Über Hinweise auf Rechtschreibfehler und ähnliche Details freuen wir uns zwar auch, können sie aber nicht im Gewinnspiel berücksichtigen. Wird uns der gleiche Fehler mehrfach von verschiedener Seite gemeldet, teilen wir das 5,- Euro-Einkaufsguthaben entsprechend auf. Viel Erfolg beim Suchen!

 


2. Erweiterte Geschäftsräume
- Firmen-Info -


Unsere kleine Welt der indischen Musik in Berlin-Zehlendorf ist wieder ein Stück gewachsen. Seit Mitte Oktober steht jetzt unmittelbar neben unserem bisher einzigen Ausstellungsraum noch ein weiterer Raum für Kundenbesuche zur Verfügung. Der früher privat genutzte Nebenraum ist mit warmen Wandfarben, Teppichboden und einem gemütlichen Sofa ausgestattet und lädt so zum entspannten Verweilen ein. Mitgebrachte Freunde oder Verwandte können es sich bei einem längeren Besuch auf dem Sofa gemütlich machen, während man selbst in aller Ruhe verschiedene Instrumente gründlich ausprobiert. Durch die erweiterten Räumlichkeiten können wir jetzt bei Bedarf auch zwei Kunden parallel im Laden betreuen. So werden wir flexibler und können noch besser auf Ihre ganz individuellen Terminwünsche eingehen. Bitte melden Sie sich zur Terminvereinbarung einfach telefonisch unter 030-6211724 oder per eMail an music@india-instruments.de - wir freuen uns auf Ihren Besuch!

 


3. Indien Total - Indiasphere Festival in Graz
- Reportage von Yogendra -


Ein Indienerlebnis total gab es am 6.11. beim Indiasphere Festival 2010 im Volkshaus in Graz. über 300 ZuschauerInnen erlebten anlässlich des Diwali-Festes ein hochklassiges, ambitioniertes, spannungsreiches, mitreißendes sechsstündiges Bühnenprogramm, das in seiner unkonventionellen Zusammenstellung absolut einzigartig sein dürfte.

Der Abend wurde eröffnet mit einem klassisch-nordindischen Raga-Konzert von Sarodist Partho Sarothy, auf Sitar assistiert von seinem Schüler Alokesh Chandra und an der Tabla begleitet von Ashis Paul . Kenner der Raga-Tradition mögen enttäuscht gewesen sein von der in gut 20 Minuten extrem komprimierten Interpretation von Simendra-Madhyam mit Alap, Jor, Jhala, langsamem und schnellem Gat, Sawal-Jawab und Schlussjhala, die gehetzt einen Formteil nach dem anderen abhakte ohne in die Tiefe zu gehen, gefolgt noch von einer Raga-Mala in Pilu. Aber das Publikum zeigte sich schon von Anfang an enorm begeisterungsfähig, fand offenkundig Gefallen an der technischen Virtuosität und fiebrigen Erregtheit der Darbietung und quittierte sie mit störmischem Applaus.

Nach einer kurzen Tanzeinlage von Lokalmatadorin Smirti Kohli und ihrer Gruppe Mudra Masala gehörte die Bühne dann Indigo Masala mit ihrer Acoustic Asian World Fusion. Die raffinierten Eigenkompositionen des Trios mit Sitar, Tabla, russischem Knopfakkordeon, Gesang und Percussion sorgten für einen neuen Stimmungshöhepunkt: Mit eingängigen Grooves, abwechslungsreichen Arrangements und beeindruckenden Soli vor allem von Youngster Arun Leander trafen sie genau den Nerv des bunt gemischten Publikums. Als letztes Highlight vor der Pause schloss sich nahtlos die klassisch-indische Kathak-Tanz-Performance von Ioanna Srinivasan an, live begleitet von Indigo Masala. Sie begeisterte mit einer dichten Präsentation, brillanter Technik, Expressivität und Temperament.

Große Spannung dann nach der Pause: Auf dem Programm stand die Uraufführung des Projektes Grand Vizier's Chest von Denovaire und Stefan Fink. Zu hören gab es eine Suite aus OrientalJazz, Filmscore und Abenteuermusik mit 14-köpfigem Orchester. Mit Streichquartett, Flöte, Klarinette, Trompete, drei Percussionisten, Gitarre, Bass, Esraj, Gesang und Harmonium kreierte Grand Vizier's Chest unter Leitung von Wolfgang Hattinger eine fantastische Reise in ein exotisch-orientalisches Traumland - anspruchsvolles, großes, magisches Kino für die Ohren. Die Grazer Uraufführung war der erste Schritt hin zu einem abendfällenden Programm mit Musik, Tanz und Videoprojektion - Grand Vizier's Chest ist ein Work in Progress, auf dessen weitere Arbeiten man äußerst gespannt sein darf!

Nach diesen erlesenen künstlerischen Delikatessen mündete der Abend in den Stimmungs- und Partyteil. Smriti Kohli, Manda Mahesh, Nitin Shrivastava, Five Continents und Djai BhanGraz heizten mächtig ein mit Bollydance, Bhangra, Indo-Pop und Bollybeats zum Mittanzen und Mitsingen. Ein buntes Volk aus aller Herren Länder feierte fröhlich ausgelassen Diwali, bis Indiasphere 2010 schließlich Punkt Mitternacht offiziell beendet wurde und im Foyer mit leuchtenden Gesichtern und herzlichen Abschiedsumarmungen ausklang.

Das große Diwali-Fest fand in dieser Form zum dritten Mal statt, und man muss dem Veranstalter, der Indisch-Österreichischen Gesellschaft für Kultur und Freizeit, Graz, e.V. mit ihrem Vorsitzenden Pawan Kohli ein Riesenkompliment für die innovative Arbeit machen. Während es andernorts oft noch kaum Berührung gibt zwischen indischer Hochkultur und Bollywoodshow, zwischen Migrantenkreisen und Alteingesessenen, gelingt es in Graz, die Menschen unter einem Dach zusammenzubringen und so eine breite Resonanz und wechselseitige Anregung zu schaffen. Vorbildlich auch die Einbindung politischer Prominenz - u.a. waren der indische Botschafter und österreichische Politiker aus Landtag und Stadt als Gäste dabei. Und geradezu visionär die Bemühungen, die Kulturarbeit über Graz hinaus hinaus auszudehnen. Auch wenn sich dieses Jahr noch nicht alle Pläne verwirklichen ließen, war Indiasphere zumindest schon eingebunden in zwei Workshops zu indischer Musik und ein Kooperationskonzert in Wien. So entstehen Synergieeffekte und Breitenwirkungen, die mittel- und langfristig Früchte tragen sollten. Bleibt zu hoffen, dass die Kräfte der ehrenamtlich Aktiven weiter tragen und in Zukunft von möglichst vielen Seiten hoch verdiente weitere Unterstützung erhalten.

 


4. "This was a lesson for you!" - Rajeev Taranath in Memmingen
- Reportage von Govinda Schlegel -


"This was a lesson for you, Iman Kalyan!" - mit diesen Worten kam Rajeev Taranath nach dem ersten Teil seines Sarodkonzertes am 9.10. im Antoniersaal in Memmingen in die Garderobe - und meinte natürlich mich. Iman Kalyan, diesen Raga unterrichtete er mich als ich im Februar 2010 in Mysore / Südindien das Glück hatte, diesen großartigen Sarodvirtuosen kennenzulernen. Dort entstand auch die Idee für ein Konzert in Memmingen.

Memmingen im bayrischen Allgäu, inzwischen mein Lebensmittelpunkt, besitzt, nicht zuletzt durch zahlreiche Konzerte und Hauskonzerte des Ensembles musica indica bereits ein geschultes Stammpublikum für indische Musik. Um ein größeres Publikum zu erreichen, war das Konzept, zwei Aufführungen in ein Konzert einzubinden. Da indischer Tanz viele Menschen anspricht, eröffnete das Ensemble musica indica mit Shibani Deshmukh (Kathak-Tanz), Arup Sen Gupta (Tabla ) und Govinda Schlegel (Sitar) dieses einzigartige Konzert mit einer halbstündigen Aufführung. Anschließend erlebten über 100 Zuhörer den energetischen Abendraga Iman Kalyan im klassischen Maihar-Gharana-Stil mit Alap, Jor und Gats im Tintal. Erinnerungen an Maestro Ali Akbar Khan wurden wach, den 2009 verstorbenen Altmeister und Lehrer von Rajeev Taranath. Im zweiten Teil des Konzerts spielte Rajeev Taranath den romantischen, ursprünglich südindischen Raga Kirwani im Raga-Mala-Stil, einem bunten Mix unterschiedlichster Melodien und Stimmungen, mit kurzem Alap und Gats in Chachar und Tintal, von Arup Sen Gupta an der Tabla begleitet. Seine Aufführung beendete Rajeev Taranath mit dem Raga Sindhi-Bhairavi in Dadra und Tintal.

 

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