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Pannke, Peter

Indien hören - CD

Wie klingt Indien, als Land, als Kultur? In diesem Hörbuch machen Sie eine Reise durch 5.000 Jahre Indien. Von alten Mythen der Schöpfung bis zum 21. Jahrhundert mit viele Klangbeispiele mit besonderem Schwerpunkt auf die klassische Raga Tradition.

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Wie klingt Indien, als Land, als Kultur? Wer schon mal dort war, dem werden als Antwort auf diese Frage wohl Autorikshas durch den Kopf knattern und Hupen durch den Geist tröten. Dagegen präsentiert Tagore-Preisträger Peter Pannke mit seinem Hörbuch „Indien hören“ Tempelglocken, Sitarklänge oder die Beschwörungsformeln eines Brahmanen.

In knapp achtzig minutes werden fünftausend Jahre Indische Kulturgeschichte erzählt, beginnend noch vor dem Anfang des Universums mit hinduistischen Schöpfungsmythen und endend mit der heutigen Wirtschaftsmacht Indien und aktuellem Kulturgut wie „Slumdog Millionär“. Dazwischen erfährt man u.a., wie Kaiser Ashoka Frieden stiftete, indem er den Buddhismus verbreitete oder wie Shah Jahan das Taj Mahal errichten ließ.

Verbunden werden die gesprochenen Texte durch über vierzig Musikbeispiele aus dem indischen Kulturkreis mit einem Schwerpunkt auf klassischer Raga-Musik. Dabei geht Pannke mitunter leitmotivisch vor: Wird von einer Schlacht erzählt oder einem drastischen Umbruch, dann donnert ein archaischer Trommelwirbel aus den Boxen. Bringt der Monsun den lang erwarteten Regen, spielt eine Sarod einen Regenraga. Geht es um den Buddhismus, hört man tibetische Klänge. Die feineren Zusammenhänge erschließen sich allerdings nur dem Kenner, denn über die Quellenangabe hinausgehende Erläuterungen zur Musik (z. B. im Booklet) fehlen leider komplett.

Sprachlich sind die einzelnen Themen sehr harmonisch miteinander verwoben. So fließt eins ins nächste, ohne dass irgendwelche Brüche bemerkbar werden. Pannke schafft es in drei Minuten von indischer Klangmystik über die Schreckensherrschaft von Mogulkaiser Aurangzeb bis zur Gründung der East India Company, ohne dass man sich darüber wundert. Gesprochen oder eher geraunt werden die Texte von Schauspieler Rufus Beck, einem breiten Publikum vor allem als Sprecher der Harry-Potter-Hörbücher bekannt. Bei aller Einfühlung und Samtigkeit seiner Stimme klingt er doch immer sachlich. Eine angenehme Mischung.

„Indien hören“ malt ein eher idealisierendes Indien-Bild. Aktuelle soziale oder politische Probleme des Landes werden dagegen kaum angesprochen. Vielleicht hätten ein Hup-Konzert und „Rupee, Sir!“ auch nett geklungen? Trotzdem ist Peter Pannke und dem Silberfuchs-Verlag der klingende Kultur-Reiseführer durchaus gelungen. Denn vom Dumont-Kulturführer erwartet man schließlich auch, dass er einem die Schönheiten eines Landes zeigt und nicht die sozialen Brennpunkte. Nebst seinem aufwändigen Pappcover mit dem unvermeidlichen Ganesha macht ihn genau das zu einem hübschen Geschenk. Passt übrigens gut zu Räucherstäbchen und Yogi-Tee.

"Indien hören" umfasst folgende Kapitel: Ein Eber wühlt den Ozean auf: Schlangen-Mythen und die Indus-Kultur / Honigwind der Lippen: die Ureinwohner Indiens / Die vedische Zeit und die Entstehung des Hinduismus / Ein Buddhist auf dem Kaiserthron: das erste indische Großreich / Die Gupta-Dynastie oder die Kunst des Begehrens / Der Jainismus oder Gewaltlosigkeit als Religion / Unruhige Zeiten: der Islam und das Sultanat von Delhi / Nahrung für die Seele: Bhakti-Kult und Sufismus / Eine Religion ohne Führer: der Sikhismus / Glanz und Superlative: das Reich der Großmoguln / Ein Denkmal der Liebe: Taj Mahal und die indo-islamische Architektur / Was den Geist färbt: Krishna-Kult und „Dhrupad“-Musik / Nada: der Klang der Schöpfung / Ende der Toleranz und die Gründung der Britischen Ostindien-Kompanie / Leben in Britisch-Indien und der Universalgelehrte Tagore / Mahatma Gandhi und der gewaltlose Widerstand / Indiens Unabhängigkeit: der Pakt mit dem Schicksal / Licht und Schatten: Indiens Weg zum modernen Industriestaat / Das „masala-Format“: Bollywood und Indiens Filmindustrie / Verwandelte Elefanten: das alte und das neue Indien – eine moderne Tierfabel.

(Review by Martin Lamß)

Sprache: Deutsch, eingesprochen von Schauspieler Rufus Beck, Laufzeit: 80 Min., über 40 Musik- und Klangbeispiele, Booklett mit 16 Seiten, im künstlerisch gestalteter kartonierter Hülle