Saraswati Vina Sunadavinodini
Saraswati Vina ist das wichtigste Soloinstrument der klassischen südindischen Tradition und dort ähnliche populär wie die Sitar im Norden. Die Sunadavinodini ist eine zeitgemäße halbakustische Version.
Besaitung, Bünde, Griffbrett und Brücken ermöglichen kompromisslos klassische Spieltechnik, Spielgefühl und Klangfarbe. Statt des schweren Holzkorpus unten hat die Sunadavinodini aber einen abschraubbaren Kunststoffkorpus mit eingebauter Elektronik und Lautsprecher. Zudem ist unter den Saiten ein Tonabnehmer eingebaut. Dieses System vergrößert die dynamische Bandbreite enorm, verlängert das Sustain, und erlaubt so ein feiner differenziertes Spiel auch mit sehr leisen Tönen. Die Bünde sind verschiebbar und lassen sich dadurch auf die Intonation verschiedener Ragas einstellen. Gestimmt wird mit Zahnradmechaniken statt mit Holzwirbeln. Die Spielsaitenbrücke ist in verstellbare 4 Segmente unterteilt, damit sich jede Saite separat bundrein einstellen lässt. Die elektronische Ausstattung umfasst auch eine Tanpuramaschine. Dank abschraubbarer Resonatoren lässt sich die Sunadavinodini einfacher transportieren als traditionelle Vinas.
Bedienungsanleitung (englisch)
https://www.radel.in/wp-content/uploads/2015/12/Sunadavinodini-2017-radel.pdf
Klangbeispiel
http://www.radel.in/wp-content/uploads/2015/12/nirmala-clip.mp3
Infovideos (englisch)
https://www.youtube.com/playlist?list=PL9B2974ADDC7AE55A
- 20 Bundstäbe
- 4 Melodiesaiten & 3 Bordunsaiten
- alle Saiten mit Zahnradmechanik
- Spielsaitenbrücke aus 4 verstellbaren Segmenten
- eingebauter Tonabnehmer
- 2 abschraubbare Resonatoren aus Kunststoff
- 1 Resonator mit eingebautem Verstärker und Lautsprecher
- 1 Resonator mit eingebauter eTanpura
- 90 bis 260 V Spannung
- inkl. 2 Taschen für Griffbrett und beide Resonatoren
Der Klang der Saraswati Vina, vor allem der Grad des Schnarrens, kann durch Veränderung des Oberflächenschliffs der Brücke stark verändert und ganz auf den individuellen Geschmack eingestellt werden. Die Gestaltungsmöglichkeiten reichen von einem sehr scharfen, schnarrenden, extrem obertonreichen bis zu einem sehr grundtönigen, obertonarmen Klang, der entfernt an eine Gitarre erinnert.
Vina ist eine allgemeine Bezeichnung für eine Fülle verschiedenster Saiteninstrumente. Rudra Vina und Vichitra Vina sind weitere traditionelle Vinas, die heute noch im Gebrauch sind. Andere Vinas sind im Lauf der Geschichte in Vergessenheit geraten. Auch neu entwickelte Instrumente werden oft als Vinas bezeichnet, so z.B. die Mohan Vina, eine modifizierte Slide-Gitarre mit Resonanz- und Bordunsaiten.
Saraswati ist im Hinduismus die Göttin der Musik, der schönen Künste, der Sprache, der Weisheit und des Lernens. Musiker, Schüler und Studenten huldigen ihr einmal jährlich besonders am Feiertag Saraswati-Puja. Bildlich wird sie oft beim Spielen einer Saraswati Vina dargestellt. Das Instrument gilt daher als besonders heilig und spielt bei Saraswati-Puja auch eine kultische Rolle. Auch von vielen muslimischen Musikern in Indien wird Saraswati verehrt.
Der Pionier RADEL aus der indischen High-Tech-Hochburg Bangalore wurde 1971 als kleine Garagenfirma von Ingenieur und Musiker G. Raj Narayan gegründet. Die Firmengeschichte begann mit der Entwicklung der ersten elektronischen Shrutibox, 1978 gefolgt von der ersten elektronischen Tanpura und 1988 von der ersten elektronischen Tabla. Lange Jahre war Radel der einzige Anbieter von elektronischen Tablas, Tanpuras und Laharas als Übehilfen und Begleitinstrumente für indische Musiker. Erst in den 1990er Jahren brachten auch andere Firmen solche Instrumente auf den Markt. Radel verfügt über umfassendes bewährtes Know-How, hohe Qualitätsstandards, ein weites Vertriebs- und Servicenetz und ist zertifziert im Qualitätsmanagement nach der umfassenden Norm ISO 9001:2000.
Die Produktpalette von Tanpura-, Tabla- und Laharamaschinen als Übehilfen und Konzertbegleiter wird in Zusammenarbeit mit Musikern, Ingenieuren und Designern laufend erweitert und verbessert. Daneben entwickelt und produziert Radel aber auch echte Musikinstrumente wie Saraswati Vina und Swarmandal. Zu den Nutzern von Radel-Geräten zählen so bekannte Künstler wie Ravi Shankar, Amjad Ali Khan, Bhimsen Joshi, Pandit Jasraj, L Subramaniam, S. Balachander und Shubha Mudgal.
Griffbrett: 125 x 27 x 7 cm, Gewicht 3 kg
Resonatoren: 25 cm Durchmesser x 26 cm Höhe, Gewicht 1,2 + 1,9 kg
Die Saraswati Vina wird traditionell im Schneidersitz auf dem Boden sitzend gespielt. Der Korpus liegt auf dem Boden vor dem rechten Knie und der obere Resonator wird auf das linke Knie bzw. den linken Oberschenkel gesetzt. Dabei ist das Griffbrett schräg aufwärts ausgerichtet. Der rechte Unterarm liegt auf dem Korpus auf und stabilisiert das Instrument. Der rechte Arm greift von unten um den Hals herum auf das Griffbrett.
Die Zupftechnik entspricht im Prinzip derjenigen von Rudra Vina und Vichitra Vina: An Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand werden Drahtplektren (Mizrabs) getragen, mit denen bei schnellen Passagen die jeweils verwendete Spielsaite im Wechselschlag beider Finger angeschlagen wird. Die Bordunsaiten (Chikari) werden mit dem lang gewachsenen Nagel des kleinen Fingers angeschlagen. Der Daumen der Anschlaghand wird am Halsansatz abgestützt.
Die Grifftechnik ähnelt derjenigen der Sitar. Gegriffen wird auf den Bünden vor allem mit dem Zeigefinger der linken Hand. Bei Melodiebewegungen wandert die ganze Hand am Hals entlang mit dem Zeigefinger mit. Ornamente, kleine Intervalle und Schlusstöne von aufsteigenden Melodielinien werden mit dem Mittel- oder Ringfinger gegriffen. Ornamente und kleine Intervalle können auch durch Ziehen der Saite auf den Bünden artikuliert werden. Die höchste Melodiesaite ist die Hauptspielsaite. Die drei tieferen Spielsaiten werden vor allem für Töne benutzt, die tiefer liegen als der Grundton der Hauptspielsaite. Der Daumen wird nicht am Hals abgestützt, sondern bleibt seitlich frei in der Luft.