Saraswati Vina

Die Saraswati-Vina ist das wichtigste Soloinstrument in der klassischen südindischen Tradition und genießt dort eine ähnliche Popularität wie die Sitar im Norden.

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Sie ist im Prinzip auch ähnlich aufgebaut, verwendet aber statt eines Kürbis- einen Holzresonator, flache statt gerundeter Bünde, hat einen schmaleren, tieferen Hals und kommt ohne Resonanzsaiten aus. Größe, Form und Gewicht des Instrumentes verlangen eine Spielhaltung, bei der nicht nur der Korpus am Boden liegt, sondern auch der Hals mit dem Knie abgestützt wird. Der charakteristische Klang ist warm und voll, dabei aber auch leicht schnarrend und etwas metallisch. Auf der Saraswati Vina lassen sich alle melodischen und rhythmischen Feinheiten der indischen Raga-Musik spielen. Sie kann aber auch als faszinierendes, komplexes Melodieinstrument für andere Musikstile entdeckt oder zu therapeutischen oder meditativen Zwecken gespielt werden.

Klangbeispiel einer Saraswati Vina

Ausstattung

Resonanzkörper aus massivem Jackwood, Bundbett in Wachs, Messingbrücken, 4 Spielsaiten, 3 Bordunsaiten, Kopf farblich abgesetzt und glänzend lackiert, mit Zelluloid-Zähnen, Zierleisten und Einlegearbeiten aus Zelluloid, oberer Resonator aus Kunststoff gegossen

Allgemeine Angaben

Der Klang der Saraswati Vina, vor allem der Grad des Schnarrens, kann durch Veränderung des Oberflächenschliffs der Brücke stark verändert und ganz auf den individuellen Geschmack eingestellt werden. Die Gestaltungsmöglichkeiten reichen von einem sehr scharfen, schnarrenden, extrem obertonreichen bis zu einem sehr grundtönigen, obertonarmen Klang, der entfernt an eine Gitarre erinnert.

Vina ist eine allgemeine Bezeichnung für eine Fülle verschiedenster Saiteninstrumente. Rudra Vina und Vichitra Vina sind weitere traditionelle Vinas, die heute noch im Gebrauch sind. Andere Vinas sind im Lauf der Geschichte in Vergessenheit geraten. Auch neu entwickelte Instrumente werden oft als Vinas bezeichnet, so z.B. die Mohan Vina, eine modifizierte Slide-Gitarre mit Resonanz- und Bordunsaiten.

Saraswati ist im Hinduismus die Göttin der Musik, der schönen Künste, der Sprache, der Weisheit und des Lernens. Musiker, Schüler und Studenten huldigen ihr einmal jährlich besonders am Feiertag Saraswati-Puja. Bildlich wird sie oft beim Spielen einer Saraswati Vina dargestellt. Das Instrument gilt daher als besonders heilig und spielt bei Saraswati-Puja auch eine kultische Rolle. Auch von vielen muslimischen Musikern in Indien wird Saraswati verehrt.

Hersteller

Paloma besorgt für uns die Sarasvati Vina's. Sie werden von traditionellen Handwerkern in Südindien gefertigt und werden in der Carnatic Musik Hauptstadt Chennai gekauft.

PALOMA ist der internationale Markenname für Instrumente von Haribhau Vishwanath aus Mumbai (früher Bombay). Haribhau Vishwanath wurde 1925 als kleines Reparaturgeschäft gegründet und hat sich im Lauf der Jahrzehnte zu einem der führenden indischen Harmoniumbauer entwickelt. Daneben werden noch Shrutiboxen, Santurs, Swarmandals und einige Trommeln gebaut. Haribhau Vishwanath ist aber auch im Instrumentenhandel aktiv und besorgt uns einige selten nachgefragte Instrumente, bei denen sich ein Direkteinkauf beim Hersteller nicht lohnen würde. Dank guter Infrastruktur und langer Erfahrung in Instrumentenbau, Handel und internationalem Versand liefert Haribhau heute alle gängigen Harmoniummodelle und viele weitere Instrumente in gleichbleibend hoher Verarbeitungsqualität und glänzt zudem noch mit attraktiven Innovationen wie z.B. dem Harmonium Compactina oder einer speziellen seidenmatten Oberflächenbehandlung. Haribhau Vishwanath ist seit 2005 Partner von India Instruments.

Größe

Maße: Länge 134 cm, Breite Korpus 40 cm, Tiefe Korpus 38 cm, Gewicht: 6,8 kg
Jedes Instrument ist ein handgearbeitetes Einzelstück, das individuell von den hier gemachten Angaben abweichen kann.

Spieltechnik

Die Saraswati Vina wird traditionell im Schneidersitz auf dem Boden sitzend gespielt. Der Korpus liegt auf dem Boden vor dem rechten Knie und der obere Resonator wird auf das linke Knie bzw. den linken Oberschenkel gesetzt. Dabei ist das Griffbrett schräg aufwärts ausgerichtet. Der rechte Unterarm liegt auf dem Korpus auf und stabilisiert das Instrument. Der rechte Arm greift von unten um den Hals herum auf das Griffbrett.

Die Zupftechnik entspricht im Prinzip derjenigen von Rudra Vina und Vichitra Vina: An Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand werden Drahtplektren (Mizrabs) getragen, mit denen bei schnellen Passagen die jeweils verwendete Spielsaite im Wechselschlag beider Finger angeschlagen wird. Die Bordunsaiten (Chikari) werden mit dem lang gewachsenen Nagel des kleinen Fingers angeschlagen. Der Daumen der Anschlaghand wird am Halsansatz abgestützt.

Die Grifftechnik ähnelt derjenigen der Sitar. Gegriffen wird auf den Bünden vor allem mit dem Zeigefinger der linken Hand. Bei Melodiebewegungen wandert die ganze Hand am Hals entlang mit dem Zeigefinger mit. Ornamente, kleine Intervalle und Schlusstöne von aufsteigenden Melodielinien werden mit dem Mittel- oder Ringfinger gegriffen. Ornamente und kleine Intervalle können auch durch Ziehen der Saite auf den Bünden artikuliert werden. Die höchste Melodiesaite ist die Hauptspielsaite. Die drei tieferen Spielsaiten werden vor allem für Töne benutzt, die tiefer liegen als der Grundton der Hauptspielsaite. Der Daumen wird nicht am Hals abgestützt, sondern bleibt seitlich frei in der Luft.