Rundbrief Februar – Mai 2022

Übersicht

0. Musik als ordnende Kraft – Ein Vorwort
1. Schnäppchen und Raritäten – Neue Sonderangebote
2. Versandkosten Neugestaltung & Instagram - Firmen Nachrichten
3. Frauen in der klassischen indischen Musik (1) – Devadasis, Tawaifs und das 20. Jahrhundert
4. Nachrufe - Lata Mangeshkar, Birju Maharaj, Shivkumar Sharma
5. Kurz notiert - Wettbewerb indische Musik, Pakrashi Jubiläum, Shujaat Khan, Hindustani Vinyl
6. Wie geht eigentlich (indische) Musik? (28) – Frieden finden
7. Workshops – Juni bis Oktober
8. Konzerte – Freiwillige Hilfe gesucht


0. Musik als ordnende Kraft

- Ein Vorwort -


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Krieg, Pandemie, Klimawandel, Artensterben, etc., etc…. – das Weltgeschehen scheint immer chaotischer, bedrückender und bedrohlicher zu werden. Vertraute Ordnungen verlieren ihre Bindungskraft oder drohen sich gänzlich aufzulösen. Überforderung und lähmende Resignation scheinen sich einzuschleichen. Dabei gibt es gerade jetzt reichlich Möglichkeiten, sich zu engagieren und damit sowohl Menschen in Not ganz direkt zu helfen als auch positiv auf das große Ganze einzuwirken. Gleichzeitig ist es vielleicht wertvoller und nötiger denn je, auch die eigene seelische Balance bewusst und gezielt zu stärken. Musik kann dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Ihr Wesen besteht darin, Schwingungen sinnvoll zu ordnen. Diese ordnende Kraft ist im Musikhören unmittelbar zu erleben. Und noch stärker wirkt sie in einer eigenen musikalischen Praxis. Für die Förderung einer solchen Praxis arbeiten wir bei India Instruments seit 27 Jahren mit Hingabe und Leidenschaft.

 


1. Schnäppchen und Raritäten – Einzelstücke online

- Neue Sonderangebote -


Schnäppchen und Raritäten, Kurioses und Kostbares - unsere Sonderangebotsseite bietet Second-Hand-Instrumente, Musterexemplare, Restbestände, Auslaufmodelle und Instrumente mit kleinen Blessuren. Gerade haben wir vieles neu erfasst und online gestellt. Rein wirtschaftlich rechnet sich der Aufwand für diese Präsentation. Aber im Sinne einer nachhaltigen Lebensweise engagieren wir uns für möglichst lange Nutzung von Instrumenten. Auch so werden Ressourcen geschont und Emissionen vermieden. Alle Instrumente auf der Sonderangebotsseite sind Einzelstücke – bei Interesse bitte schnell anfragen! Viel Spaß beim Stöbern!

Saiteninstrumente

Sitar

  • Radha Krishna Sharma Full Deco
    - wunderschöne edle Vintage Sitar: 1359 €
  • SMH Full Deco
    – kraftvolle & elegante Profi-Sitar: 1189 €
  • Kleine Esraj SMH
    – für höhere Stimmungen: 389 €
  • Sarangi Premium
    – 2nd Hand Schnäppchen: 640 €

Harmoniums

Bhava Harmonium

  • Bhava Studio Standard Edition
    - hochwertiges Allzweck-Standharmonium: 809 €
  • Bhava Lite Limited Edition
    - besonders hochwertiges kleines Harmonium für unterwegs: 809 €
  • Bhava Classic Concert Teak
    - edles Luxus-Harmonium in allerbester Qualität: 1349 €
  • Pakrashi Compactina
    – extra schmales Harmonium in verschiedenen Varianten: 589 €
  • Pakrashi Premium Coupler
    – hochwertiger Klassiker mit Option für extravollen Klang: 759 €
  • Pakrashi Maestro klappbar
    – Dreifachzungen für extravollen Klang im praktischen Koffer: 1089 €
  • Monoj Kumar Sardar Scale-Changer
    - 2nd Hand Profi-Harmonium in gutem Zustand: 989 €

Trommeln

Tabla

  • JAS Dayan 5 ¾"
    – wenig gespielte tiefere Profi-Tabla: 189 €
  • Mridangam aus Bangalore
    – gut eingespielter südindischer Klassiker: 399 €

Elektroinstrumente

  • Radel Sarang Ranjani +5
    – eTanpura mit leichtem Grundrauschen: 149 €
  • Milan 2nd Hand
    – eTabla & eTanpura in einem: 159 €
  • Taal Tarang
    – Vintage Tablamaschine: 75 €
  • Nagma
    – Vintage Laharamaschine: 95 €

Zur Sonderangebotsseite mit Infos, Bildern & Videos.

 


2. Versandkosten Neugestaltung & Instagram

- Firmen Nachrichten -


Versandkosten Neugestaltung

Versandkosten14 Jahre lang, seit 2008, haben wir den Preis für ein Standardpaket in Deutschland immer konstant bei 6,90 € gelassen. Auch die anderen Versandkostenpreise haben wir all die Jahre sehr stabil gehalten. Bei Einführung dieser Preise waren unsere Portokosten dadurch gedeckt und die Verpackungskosten haben wir selbst getragen. Im Lauf der Zeit sind aber die Portokosten immer weiter gestiegen und die Kosten für stabile Versandkartons und Verpackungsmaterial sind zuletzt geradezu explodiert. Es wurde deshalb höchste Zeit die Versandkosten gründlich zu überarbeiten!

Viele Versandhändler halten die Versandkosten künstlich niedrig, indem sie sie auf die Artikelpreise umlegen. Dagegen setzen wir auf volle Transparenz und geben jetzt die Preise für Porto und Verpackung getrennt an: Versandkosten = Verpackung + Porto. Dabei haben wir so kalkuliert, dass die tatsächlichen Kosten ungefähr gedeckt werden. Versteckte Querfinanzierungen werden dadurch überflüssig – gezahlt wird nur direkt für die eigene Bestellung. Und wer selbst in unserem Berliner Laden abholt, kann ordentlich sparen. Das erscheint uns fair und angemessen.

Zur neuen Versandkostenübersicht.

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Fotos, Videos & Stories auf Instagram

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3. Frauen in der klassischen indischen Musik (1) – Devadasis, Tawaifs und das 20. Jahrhundert

- Feature von Yogendra -


Der Gott der klassischen indischen Musik ist für Hindus eine Frau: Saraswati ist die Göttin der Musik, der Sprache, der Schrift, des Lernens und der Wissenschaft. Trotzdem wird die öffentlich sichtbare professionelle Szene für klassische indische Musik von Männern dominiert – in Indien ebenso wie in der Diaspora. Die männliche Dominanz war allerdings nicht immer so ausgeprägt wie in den letzten 100 Jahren. Und sie wird heute zunehmend in Frage gestellt. Zeit für eine Rückschau in diesem Newsletter - und eine aktuelle Bestandsaufnahme in der nächsten Ausgabe.

Devadasis

Devadasis („Dienerinnen Gottes“) waren im alten Indien Frauen, die rituell mit einer Gottheit verheiratet waren, in deren Tempel lebten, und dort im Rahmen der Tempelrituale Musik und Tanz aufführten. Sie galten als Hüterinnen der schönen Künste und hatten einen hohen sozialen Status. Die Tradition der Devadasis ist ab dem 6. Jahrhundert belegt, wurde aber während der muslimischen Herrschaft in Nordindien verdrängt und nur in Südindien weiter gepflegt. Bei den Mogulherrschern spielten Frauen ab dem 16. Jahrhundert als Sängerinnen und Tänzerinnen eine zentrale Rolle in der höfischen Kultur. Sie wurden Tawaifs genannt und waren ausgebildet in Kathak-Tanz, dem Singen und Rezitieren von Ghazals und in der hoch verfeinerten höfischen Etikette. Ihre vielleicht höchste Blüte erlebte die Kultur der Tawaifs im 19. Jahrhundert, als die zentrale Mogulherrschaft zerfiel und zahlreiche regionale Fürsten miteinander um die glanzvollste Hofkultur konkurrierten. Als Begleiter an Tabla oder Sarangi waren auch zahlreiche männliche Musiker in die Tradition der Tawaifs eingebunden. Unter der britischen Kolonialherrschaft verloren aber sowohl die Tempel als auch die Fürstenhöfe immer mehr an Bedeutung. Die importierte viktorianische Geschlechtermoral reduzierte Frauen auf die Rolle als Ehefrau und Mutter. Die traditionell unverheirateten Devadasis und Tawaifs wurden stigmatisiert und ausgegrenzt. Sie taugten nicht als Repräsentantinnen einer Nationalkultur, die im Zuge der indischen Unabhängigkeitsbewegung neu definiert wurde. Das 20. Jahrhundert wurde in Indien eine männlich dominierte Musikepoche.

DevadasisTrotz widriger Umstände gab es aber auch im 20. Jahrhundert herausragende Musikerinnen. 1902 gehörte die Sängerin Gauhar Jaan aus dem Tawaifmilieu zu den ersten indischen Musiker*innen überhaupt, die auf Grammofonplatten aufgenommen und kommerziell veröffentlicht wurden. Ihre ab 1903 erschienenen Platten mit semi-klassischen Stücken machten sie zu einer Art Popstar. Sängerinnen wie M.S.Subbulakshmi, Kesarbhai Kerkar, Mogubai Kurdikar, Gangubai Hangal und Begum Akhtar erreichten Mitte des Jahrhunderts durch Radio, Schallplatten und Konzerte eine breite Öffentlichkeit. In der nächsten Generation feierten Sängerinnen wie Kishori Amonkar, Veena Sahasrabuddhe, Girija Devi, Prabha Atre, Shruti Sadolikar und Aruna Sairam große Erfolge. Womöglich lässt sich die Fülle herausragender Sängerinnen noch als Erbe der Tawaif-Kultur verstehen?

N. Rajam

Bedeutende Instrumentalistinnen waren dagegen rar und traten erst nach der indischen Unabhängigkeit in Erscheinung. Die begnadete Sarodspielerin Zarin Sharma Daruwala hatte zwar einen großartigen Karrierestart, führte nach ihrer Heirat aber ein eher zurückgezogenes Leben. Und die Sitaristin und Surbaharspielerin Annapurna Devi, Tochter und Schülerin des legendären Allauddin Khan, verzichtete nach der Heirat mit ihrem ersten Ehemann Ravi Shankar zeitlebens auf öffentliche Auftritte. Ganz anders die Sarodspielerin Sharan Rani Backliwal – die Ehe mit einem wohlhabenden Geschäftsmann ließ ihr alle Freiheiten für eine Karriere als Musikerin und führte bis zur Ehrung mit dem hohen Staatsorden Padma Bhushan. Eine ganz besondere Erfolgsgeschichte ist die der Geigerin N. Rajam. Sie setzte sich nicht nur selbst als klassisch-indische Solistin durch, sondern begründete als Lehrerin ihrer Tochter Sangeeta Shankar, ihrer Enkelinnen Ragini Shankar und Nandini Shankar sowie ihrer Nichte Kala Ramnath eine regelrechte Dynastie erfolgreicher Geigerinnen.

>>> Fortsetzung folgt: Im zweiten Teil dieses Features beleuchten wir die aktuelle Situation von Frauen in der klassischen indischen Musik...

Audio Gauhar Jaan: Bhairavi Dadra.
Video Tawaif-Kultur: Die ikonische Kathak-Performance aus dem Filmklassiker Jalsagar.

 


4. Nachrufe - Lata Mangeshkar, Birju Maharaj, Shivkumar Sharma

- Szene Info -


Lata Mangeshkar – Die indische Nachtigall

Lata MangeshkarAm 6. Februar ist Lata Mangeshkar im Alter von 92 Jahren in Mumbai nach einer Coronainfektion verstorben. Der Tod der legendären Bollywood-Sängerin erschütterte ganz Indien ebenso wie die weltweite Diaspora. Indiens Regierung ordnete eine zweitägige Staatstrauer für sie an. In kaum einem anderen großen Land wäre eine solche Ehrung für eine Kulturschaffende vorstellbar. Lata Mangeshkar wurde 1929 in Indore als Enkelin einer Devadasi geboren. Ihr Vater Deenanath Mangeshkar war klassischer Sänger und Theaterschauspieler, gab ihr Unterricht und führte sie in die Theater- und Filmwelt ein. Ab 1947 etablierte sich Lata Mangeshkar als Playbacksängerin für Bollywoodfilme und wurde in den 1950er Jahren zur Lieblingssängerin führender Bollywood-Komponisten wie Shankar-Jaikishan, Sachin Dev Burman, C. Ramchandra, Madan Mohan, Hemant Kumar und Salil Choudhury. Ihre markante hohe Stimme wurde zur stilprägenden Ikone für das gesamte Genre des Bollywood-Gesangs. In ihrer jahrzehntelangen Karriere sang sie weit über 10.000 Lieder in allen großen indischen Sprachen ein. 2001 wurde sie für ihr Lebenswerk mit dem Bharat Ratna ausgezeichnet, der höchsten zivilen Ehrung Indiens. Der indische Premierminister Narendra Modi schrieb auf Twitter. »Sie hinterlässt in unserem Land eine Leere, die nicht gefüllt werden kann«.


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Birju Maharaj – Der charismatische Tänzer

Birju MaharajKathak-Meister Birju Maharaj begann seine Ausbildung im Stil der Kalka-Bindadin Schule von Lucknow als Kind bei seinem Vater Acchan Maharaj, Kathak-Tänzer am Hof des Rajas von Raigarh. Nach dessen frühem Tod lernte er weiter bei seinen Onkeln Lachhu Maharaj and Shambhu Maharaj. Schon als Teenager stand er erfolgreich als Solist auf der Bühne und begann selbst zu unterrichten. Es folgte eine steile Karriere als Tänzer, Choreograf, Musiker und Kathak-Guru an der Bharatiya Kala Kendra und der Kathak Kendra in Delhi, die ihm schon 1964 den Sangeet Natak Akademi Award einbrachte und 1986 auch den Padma Vibhushan. Birju Maharaj war einer der letzten, die die alte Tradition von Kathak als poetisches Geschichtenerzählen mit Gestik, Minenspiel und Gesang im Sitzen präsentierten. Er glänzte aber auch mit komplexer Rhythmik, elegantem Bewegungsfluss und Ausdruckskraft im klassischen Kathak-Solorepertoire. Außerdem komponierte er Kathak-Musik und schuf preisgekrönte Choreografien für Solist*innen und Ensembles in großen Bollywood-Filmen. Als Lehrer prägte er Generationen von Kathak-Tänzer*innen. Seine bekanntesten Schülerinnen sind Saswati Sen und Aditi Mangaldas. Am 16. Januar ist Birju Maharaj im Alter von 84 Jahren in Delhi an Herzversagen gestorben. Kurz nach seinem Tod veröffentlichten ehemalige Schülerinnen von Birju Maharaj Berichte über sexuelle Übergriffe.


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Shivkumar Sharma – Der Geist von Kashmir

Shivkumar SharmaDie Santur galt lange als kaschmirisches Folk-Instrument; ihre schillernden Klangkaskaden sind assoziiert mit der reinen Klarheit der nordindischen Berge. Shivkumar Sharma wuchs im kaschmirischen Jammu auf, lernte als Kind Gesang und Tabla von seinem Vater Uma Dutt Sharma und entschied sich als Teenager für die Santur. Mit neuartigen Spieltechniken und dem Ausschöpfen ihrer vielfältigen perkussiven Möglichkeiten gelang es ihm, die Santur auch für klassische Ragas salonfähig zu machen. Das Album Call of the Valley von 1967, eingespielt zusammen mit dem Flötisten Hariprasad Chaurasia, dem Gitarristen Brijbhushan Kabra und Manikrao Popatkar an der Tabla, war einer der größten kommerziellen Erfolge aller Zeiten für eine klassisch indische Platte. Neben seiner klassischen Karriere war Shivkumar Sharma zusammen mit Hariprasad Chaurasia als Duo Shiv-Hari auch mit Musik für zahlreiche Bollywood-Filme erfolgreich. Seit 1996 trat er im Santur-Duett mit seinem Sohn Rahul Sharma auf. Bis kurz vor seinem Tod war er als Celebrity und eloquenter Elder Statesman der indischen Musik in vielen indischen Medien präsent. Für seine kulturellen Verdienste erhielt er 1986 den Sangeet Natak Akademi Award, 1991 den Padma Shri und 2001 den Padma Vibhushan. Am 10. Mai ist Shivkumar Sharma im Alter von 84 Jahren in Mumbai an Herzversagen gestorben.

Restbestände mit CDs von Shivkumar Sharma bei India Instruments. 

 


5. Kurz notiert: Wettbewerb indische Musik, Pakrashi Jubiläum, Bayerischer Filmpreis, Shujaat Khan, Hindustani Vinyl

- Szene Info -


 

Pratibha Sangam Competition – Wettbewerb für klassische indische Musik & Tanz

PratibhaDie indische Regierung, vertreten durch den Indian Council for Cultural Relations (ICCR), hat die Pratibha Sangam Competition ins Leben gerufen, einen Wettbewerb für indische Musik und Tanz exklusiv für Nicht-Inder*innen. Teilnahmeberechtigt sind Bürger*innen von insgesamt 38 Staaten weltweit im Alter von 20 – 35 Jahren. Preise werden vergeben in den drei Kategorien klassische nordindische Musik, klassische südindische Musik und klassischer indischer Tanz. Neben eher symbolischen Geldpreisen winken den Sieger*innen Reisen nach Indien und Auftritte bei den Feiern zum 75. Jahrestag der indischen Unabhängigkeit. Die Teilnahme erfolgt durch Online-Registrierung und Bereitstellung eines neu erstellten 5- bis 10-minütigen Videos. Außerdem muss eine Bescheinigung des ausbildenden Gurus hochgeladen werden. Der Wettbewerb soll die tiefe Verbindung von Nicht-Inder*innen mit indischer Kultur würdigen und das kulturelle Erbe Indiens weltweit bekannter machen. Ausgeschrieben ist der Wettbewerb auf einer eigenen ICCR-Website sowie auf Facebook, Twitter und Instagram. Die Meldefrist begann am 16. April und endet am 31. Mai.

Ausschreibung zu Pratibha Sangam Competition.


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100 Jahre Pakrashi Harmoniums – Tradition & Innovation

PakrashiDer Harmoniumbauer Pakrashi & Co. aus Kalkutta feiert dieses Jahr 100. Jubiläum. Herzlichen Glückwunsch! Die Firma wurde 1922 von den Brüdern Sudhir Chandra Pakrashi und Hem Chandra Pakrashi als Werkstatt für Harmoniums und Grammofone (!) in der legendären Rash Behari Avenue in Kalkutta gegründet. Indien war unter britischer Kolonialherrschaft und Pedalharmoniums für beidhändiges Spiel und mit Fußpedalen für die Luftzufuhr wurden aus Europa importiert. Das indische Handharmonium, mit Handbalg auf der Rückseite, einhändig gespielter Tastatur und Sitzposition am Boden, war erst um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Kalkutta erfunden worden und verbreitete sich jetzt rasch in ganz Indien. Die Pakrashi-Brüder waren zur rechten Zeit am rechten Ort. In Zusammenarbeit mit renommierten Musikern der Zeit, wie z.B. Jnanprakash Ghosh, entwickelten sie das Instrument mit Erfindungen wie verschiebbarer Tastatur (Scale-Changer) und Klappmechanismus weiter und gehörten bald zu den bedeutendsten Harmoniumbauern in Indien. Heute führt Sudhirs Pakrashis Enkel Suvojit Pakrashi die Geschäfte in dritter Generation. Pakrashi Harmoniums sind seit 2020 im Sortiment von India Instruments.

Pakrashi Premium.
Pakrashi Premium Mini.
Pakrashi Sonderangebote.


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Bayerischer Filmpreis – Träume sind wie wilde Tiger

Träume sind wie wilde TigerDer Kinofilm Träume sind wie wilde Tiger ist als bester deutscher Kinderfilm 2021 mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet worden. Die spritzige deutsch-indische Culture-Clash-Komödie mit viel Musik erzählt die Geschichte des indischen Jungen Ranji, der gegen seinen Willen mit seinen Eltern von Mumbai nach Berlin umziehen muss. Trotz aller Schwierigkeiten arbeitet er dort aber weiter an seinem Traum: Einmal in einem großen Bollywood-Film zu tanzen! Ab Februar 2022 lief der Film in deutschen Kinos. Der Soundtrack bietet einen bunten Mix von Pop und Bollywood-Anleihen bis zu einer Kombi aus Konnakol und Deutschrap. Mitgewirkt mit indischen Trommeln und Gesang hat u.a. der in Berlin lebende Tablaspieler, Multipercussionist und Sänger Ravi Srinivasan. Der Bayerische Filmpreis ist nach dem Deutschen Filmpreis die höchstdotierte Auszeichnung für Kinofilme in Deutschland. Träume sind wie wilde Tiger ist als Buch und als Soundtrack im Handel und im Streaming erhältlich.

 

Trailer zum Film.


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Preis der deutschen Schallplattenkritik - Shujaat Khan auf der Longlist

Shujaat KhanSeit Jahren gehen die Umsätze physischer Tonträger zurück und Streamingdienste spielen für den Musikkonsum eine immer größere Rolle. Trotz alledem veröffentlichen die verschiedenen Fach-Jurys für den Preis der deutschen Schallplattenkritik tapfer weiter ihre Bestenlisten. Auf der Longlist 1/2022 war nach längerer Zeit mal wieder ein indischer Musiker vertreten. In der Rubrik Traditionelle ethnische Musik war das indisch-iranische Album This Pale nominiert. Es präsentiert Vertonungen von 6 Rumi-Ghazals mit Gesang, Sitar, Ney und Tabla. Mit dabei Sitarist Shujaat Hussain Khan, Sohn des legendären Vilayat Khan. Gefällige, meditativ fließende Melodien im Grenzgebiet zwischen iranischen und indischen Traditionen, das Shujaat Khan schon auf mehreren früheren Alben erkundet hat.

Longlist 1/2022 Preis der deutschen Schallplattenkritik.
Youtube Kanal mit 4 Stücken aus This Pale und Interviews mit den beteiligten Musiker*innen.


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Hindustani Vinyl - Bollywood-Sounds & Psychedelic bei ByteFM

ByteFMDas Hamburger Internetradio ByteFMgibt präsentiert seit 7. Mai eine neue Sendereihe mit indischer Musik: Alle vier Wochen samstags von 22 bis 23 Uhr läuft Hindustani Vinyl. Darin stellt Sitarist Florian Pittner ein buntes Potpourri indischer und pakistanischer Kuriositäten und popkultureller Juwelen vor - ausgewählte Schätze seiner Sammlung von Alben und Singles aus Nordindien und Pakistan. Zahlende Mitglieder im Förderverein „Freunde von ByteFM“ können die Sendungen nach der Ausstrahlung im Sendungsarchiv nachhören. ByteFM arbeitet seit 2008, erreicht mehrere 100.000 Hörer*innen, verzichtet auf eine computergenerierte Musikrotation, versteht sich als werbefreies musikbezogenes Autorenradio, wird von Musikjournalist*innen und Musiker*innen gestaltet und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

ByteFM Website.

 


6. Wie geht eigentlich (indische) Musik? (28) – Frieden finden

- Zitat von Ali Akbar Khan -


In der Reihe „Wie geht eigentlich (indische) Musik?“ bringen wir seit Frühjahr 2016 assoziative, prägnante Anregungen von Künstlern und Intellektuellen.

Ali Akbar KhanDer Klang ist auf so eine Weise zusammengesetzt, dass er alles mögliche in deinem Geist und deinem Körper heilt. Wenn du die richtige Art von Klang machst, funktioniert er für alles. Du kannst lange leben. Du kannst Frieden finden. Du brauchst nicht zu kämpfen. Die Leute fragen wie man Frieden findet. Ich glaube, es geht nur auf diese Weise.

Ali Akbar Khan (1922 – 2009) war einer der bedeutendsten indischen Musiker und Musikpädagogen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zitat aus: Strings of Melody: Ustad Ali Akbar Khan, Dokumentarfilm von Aloke Banerjee und Jaydip Mukherjee, 2011, 2:25.


7. Workshops – Juni bis Oktober

- Szene-Info -


NEU BENTHEN 16.-19.06. Dhrupad Vocal & Instrumental mit Carsten Wicke, Sumeet Anand & B.Virágh
BAD MEINBERG 17.-19.06. Harmonium Lernseminar mit Jürgen Wade
BAD MEINBERG 24.-26.06. Kirtan Jam Session mit Sarada Drautzburg
WANGERLAND 26.06-01.07. Harmonium- und Kirtan Woche mit Devadas
BAD MEINBERG 01.-03.07. Harmonium Lernseminar mit Evelyn Fiedermann
BAD MEINBERG 17.-22.07. Harmonium- und Kirtan Woche mit Devadas
WANGERLAND 22.-24.07. Harmonium Lernseminar mit Annette Pritschow
OY-MITTELBERG 14.-19.08. Mantra Singen mit Sundaram
OBERLAHR 28.08.-02.09. Kirtan & Harmonium: Yogalehrer Weiterbildung mit Devadas & Shanti Devi
BAD MEINBERG 23.-25.09. Harmonium Aufbauseminar mit Michael Bier
OY-MITTELBERG 07.-09.10. Harmonium Lernseminar mit Jürgen Wade
BAD MEINBERG 07-.09.07. Indischer Tanz mit Anna Grover
OY-MITTELBERG 14.-16.10. Harmonium Aufbauseminar mit Jürgen Wade
BAD MEINBERG 16.-21.10. Harmonium Intensiv mit Sarada Drautzburg
BERLIN 28.10.-04.11. Kirtan Flight School mit Dave Stringer

Ausführlichere Infos sowie weitere Termine auf unserer Workshopseite.

 


8. Konzerte – Freiwillige Hilfe gesucht

- Szene-Info -


Die Pandemie klingt ab und die allgemeine Verfügbarkeit von Impftstoffen und die weniger tödlichen aktuellen Virusvarianten nähren die Hoffnung auf Wiederbelebung des Konzertlebens in Mitteleuropa. Hiesige Künstler*innen werden wieder aktiv und auch Musiker*innen aus Indien kommen wieder auf Tourneen. Nur zu gern würden wir jetzt auch unseren Konzertkalender reaktivieren, um die vielen spannenden Aktivitäten weiter bekannt zu machen. Allerdings können wir aktuell keine bezahlten Mitarbeiter*innen für die Betreuung des Konzertkalenders einsetzen. Deswegen suchen wir auf diesem Wege einen Menschen, der oder die diese Arbeit freiwillig und unbezahlt übernehmen mag. Der Aufwand liegt bei ca. 2 – 3 Stunden alle 2 Monate. Hast du Lust, so viel Zeit einzubringen, um Konzerte mit indischer Musik in ganz Mitteleuropa auf einer einheitlichen Plattform publik zu machen? Dann melde dich bei uns auf music@india-instruments.com!

 

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