Rundbrief Juli / August 2014

Inhalt

1. Khol unterwegs - Taschen & Koffer
2. Weltmusik - Pulsar Trio gewinnt Creole
3. Yoga & Musik am Fuß des Himalaya (1/3): Bansuri in Rishikesh
4. Sitar-Fusion aus Germanistan (5/6) - Klaus Falschlunger
5. Eingeschränkter Betrieb - August
6. Workshops - August bis Oktober
7. Konzerte - August / September

 


1. Khol unterwegs - Taschen & Koffer
- Neu im Sortiment -


Khol Carry BagDer Klang einer traditionellen Khol mit einem Korpus aus Ton (daher oft auch Mridanga genannt) ist einzigartig - und perfekt für die Begleitung von Kirtans. Der hell klingende Glockenton der schmalen Seite ist auch in einer begeistert singenden größeren Gruppe immer klar zu hören. Und der lebendig pulsierende Bass versetzt Körper und Geist unwiderstehlich in Schwingung. Allerdings ist ein Tonkorpus auch sehr bruchempfindlich. Schon kleine Stöße können zu einem Sprung führen und dem einzigartigen Klang den Garaus machen. Besonders gefährlich ist es, wenn eine Ton-Khol transportiert werden muss.

Khol Fiberglas Case Für dieses Problem bietet India Instruments jetzt gleich zwei Lösungen. Unsere gepolsterten Tragetaschen für Khols sind ideal für den Alltag. Die Polsterung dämpft Stöße und Schläge und gibt so einen gewissen Schutz. Dank des geringen Gewichts der Taschen lässt sich die Khol weiter bequem in einer Hand oder über der Schulter tragen. In der Tasche ist das Instrument auch vor Schmutz geschützt und Klimaschwankungen werden abgemildert. Für Flugreisen oder Konzerttouren sind dagegen unsere Fiberglaskoffer für Khols genau das Richtige. Sie bieten perfekten Schutz vor Stößen und Schlägen und erlauben es so, eine kostbare Khol ruhigen Gewissens aus der Hand zu geben und von anderen tragen oder transportieren zu lassen.

Eine Übersicht zu unseren Taschen und Koffern gibt es hier.

 


2. Weltmusik - Pulsar Trio gewinnt creole
Hintergrundbericht von Yogendra -


Kreolisch nennt man Sprachen, die aus einer Vermischung verschiedener Sprachen entstehen. Creole - Globale Musik aus Deutschland ist ein seit 2006 bundesweit ausgerichteter Musikwettbewerb für "Gruppen, die im weiten Bereich populärer Musik angesiedelt sind" und "sich in ihrer Musik der Grenzüberschreitung, transkulturellen Verknüpfung und interkulturellen Begegnung widmen". Mit dem Musikpreis creole will der Trägerkreis globale Sounds in und aus Deutschland fördern. Mehrere Regionalwettbewerbe dienen als Vorentscheide. Die Gewinner der Regionallwettbewerbe qualifizieren sich für den alle zwei bis drei Jahre stattfindendenden Bundeswettbewerb. In die ersten drei Bundeswettbewerbe hatten es erst zwei Bands mit indischen Instrumenten geschafft: 2007 bei der Premiere in Dortmund war Indigo Masala mit Sitar, Tabla und Cello dabei, und 2011 bei der dritten Ausgabe spielte das inzwischen nicht mehr aktive Projekt 1k System mit Keyboard, Schlagzeug, Percussion, Bansuri, Trompete, Sitar und Gesang. Am ersten Juliwochenende fand nun über drei Tage verteilt im Rahmen des TFF Folk-Roots-Weltmusik-Festivals in Rudolstadt bei herrlichem Sommerwetter der vierte Bundeswettbewerb statt - und diesmal waren unter den 13 Teilnehmerbands gleich zwei mit indischen Einflüssen am Start: Rishaba und Pulsar Trio...

Rishaba ist ein Projekt um den in Frankfurt und Chennai lebenden Gitarristen, Komponisten und Produzenten Rikhi Ray. Schon seit den 80er Jahren beschäftigt er sich mit indischer Musik, lernte Sarod bei Amjad Ali Khan und spielte mit südindischen Percussionisten wie Vikku Vinayakram, Selva Ganesh und Sivamani. Seine besondere Spezialität ist eine für südindische Spielweisen modifizierte Gitarre, die er Vajra Vina nennt. Für Rishaba arbeitet Rikhi Ray vor allem am Synthesizer mit Loungesounds und Samples südindischer Percussion und spielt mit dem Saxofonisten Bastian Fiebig zusammen. Dazu kommt die klassisch-indische Bharatanatyam-Tänzerin Shany Mathew. Kerala Lounge nennt das Projekt seine Musikrichtung. Rishabas Performance beim creole Regionalwettbewerb Hessen 2013 ist hier zu sehen. Weitere Infos und Projekte von Rikhi Ray gibt es hier.

Pulsar Trio Über das Pulsar Trio hatte ich schon im Rundbrief November / Dezember 2013 zum Auftakt der Reihe Sitar-Fusion aus Germanistan ausführlich geschrieben. Die Band mit Matyas Wolter an der Sitar, Beate Wein am Klavier und Aaron Christ am Schlagzeug wurde 2007 gegründet und spielt ausschließlich Eigenkompositionen. Das kraftvoll pulsierende Klavier und das groovende Schlagzeug treiben die Musik voran. Darüber bringt die Sitar Klangfarben, Phrasierungen und Formelemente der nordindischen Klassik mit ins Spiel. Diese ungewöhnliche Instrumentenkombination gibt der Musik ihre ganz unverwechselbar eigene Farbe. Wunderbar hören lässt sich das auf der 2012 erschienenen (und bisher einzigen) CD Erpelparka Suite. Sitarist Matyas Wolter spielte in verschiedenen Bands als Gitarrist und Schlagzeuger und war als Multi-Instrumentalist und Klangkünstler aktiv bevor er der Sitar begegnete. Seit 2005 studiert er bei dem Sitaristen Subroto Roy-Chowdhury die klassische nordindische Spieltechnik und Musiktradition und konzentriert sich seit 2007 ganz auf die Sitar. Sein tiefes Verständnis für die indische Klassik dürfte eine der wesentlichen Quellen für Pulsar Trios raffiniert aufgebaute Kompositionen und das packend improvisierte Zusammenspiel sein. Es ist auch Voraussetzung dafür, dass die Sitar nicht nur als exotisierende Klangfarbe auftaucht, sondern in all ihren Spielmöglichkeiten ausgeschöpft wird - auch über den traditionell üblichen Rahmen hinaus. Genauso wichtig ist aber, dass Pulsar Trio nicht als kurzlebiges Projekt agiert, sondern über viele Jahre hinweg regelmäßig in gleicher Besetzung zusammenspielt. Nur so kann die vital brodelnde Intensität im Zusammenspiel entstehen, die die Band besonders auszeichnet. Pulsar Trio beim creole Regionalwettbewerb Berlin & Brandenburg 2013 ist hier zu sehen. Weitere Infos gibt es auf der Pulsar Website.

Am späten Sonntagabend verkündete dann die Jury aus zwei ehemaligen Preisträgern und einer weltmusikalischen Projektkoordinatorin ihre mit Spannung erwartete Entscheidung. Wegen der hohen Qualität der Darbietungen kürte sie als creole-Gewinner 2014 mit einem Preisgeld von je 5.000 Euro nicht nur wie üblich drei Gruppen, sondern ausnahmsweise gleich vier: Kapelsky & Marina mit Ostperanto-Folkjazz, Sedaa mit Mongolian meets Middle East, Volxtanz mit Ethnotronic World Beat - und das Pulsar Trio mit World Jazz Pop Punk. Herzlichen Glückwunsch! Pulsar Trio

Über die Beschreibung des Pulsar Trios als World Jazz Pop Punk mag man verwundert und befremdet staunen. Und die Tatsache, dass alle vier Siegerbands am letzten Tag unmittelbar hintereinander auftraten, wirft Fragen nach Chancengleichheit und Vorentscheidungen durch die Programmansetzung auf. Aber dass die Auszeichnung für das Pulsar Trio hochverdient ist, lässt sich kaum bestreiten. In diesem Sommer reitet die Band einfach eine Welle und hat auch auf großen Festivals wie der Fusion und Glastonbury begeistert. Und Aufnahmen für eine neue Platte liegen schon startbereit. Vielleicht ist die Zeit endlich reif dafür, dass die Sitar nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf in breiteren Kreisen als vielschichtiges und vollwertiges Instrument wahrgenommen wird. Man kann auf Sitar tatsächlich originelle, komplexe, spannende, lebendige und mitreißende Musik machen - jenseits uralt abgegriffener Indien-Kiffer-Hippie-Esoterik-Klischees!

 


3. Yoga & Musik am Fuß des Himalaya (1/3): Bansuri in Rishikesh
Reisereportage von Samante Kamaladiwela -


Samante Kamaladiwela ist 2013/14 ein Jahr lang durch Indien, Sri Lanka und den Iran gereist, um tiefer in seine Leidenschaften Yoga und Musik einzutauchen. Einige besondere Erfahrungen in Uttarakandh, dem indischen Bundesstaat am Fuße des Himalaya in dem der Ganges entspringt, schildert er in dieser dreiteiligen Reihe.

Rishikes Besonders gerne verweilte ich in der Yoga-Hauptstadt der Welt: Rishikesh. Nirgendwo wird mehr Trubel um dieses Thema gemacht als hier. Aber auch wer sich für indische Musik interessiert, kommt hier nicht zu kurz. Ein musikbegeisterter Indienreisender, den ich in Dharamsala getroffen hatte, gab mir den Tipp, in Rishikesh unbedingt zu dem Musikguru Bhuwan Chandra zu gehen, der dort im Swarg Ashram an der spektakulären Ram Juhla Hängebrücke eine Musikschule betreibt. In Rishikesh bin ich dann eines Tages zu der Musikschule gepilgert, um sie mir anzuschauen und eine Musikstunde zu nehmen. Dort angekommen öffnete mir ein junger indischer Mann mit weißem Gewand und langen schwarzen Haaren die Tür. Es war Bhuwan Chandra und er fragte mich freundlich, ob er mir helfen könne. Wir vereinbarten direkt einen Unterrichtstermin für den nächsten Tag. Ich wollte auf meiner Reise gerne Bansuri Flöte lernen. Durch einen Flötenspieler am Ganges, der jeden Morgen in meiner Hörweite seine Übungen machte, war ich dazu inspiriert worden. Sein Flötenspiel mit den manchmal so wunderschön klingenden Meldodien berührte mich so sehr, dass ich beschloss auch Bansuri zu lernen. Im Gegensatz zu manch anderem Musikinstrument ist die Bansuri auch eine angenehme Reisegefährtin - sie macht jede Reisestrapaze mit.

Als ich zum Unterrichtstermin erschien, lernte ich dann meinen Lehrer kennen. Es war ein älterer Indischer Herr, der gerade ein paar Bansuris auspackte. Der Mann sah aus wie man sich einen richtigen indischen Guru vorstellt, mit langen weißen Haaren und langem weißem Bart. Er stellte sich vor als Swami Shivratri Giri und spielte mir direkt etwas vor. Es klang bezaubernd - eine mit den wunderschönen Ornamenten verzierte Melodie, wie man sie aus der klassischen indischen Musik kennt. Nach dieser Stunde wusste ich, dass ich mehr davon wollte. Aber ich brauchte eine Flöte und meine bisherige Suche in Indien nach einer geeigneten Flöte war erfolglos geblieben. Swami Shivratri Giri überreichte mir eine von seinen Flöten und gab mir zu verstehen, dass sie gut sei. Das hatte ich in Indien inzwischen schon oft gehört und ich wurde meistens eines Besseren belehrt. Aber diese Flöte hatte tatsächlich einen ausgezeichneten Klang und die einzelnen Töne waren fein aufeinander abgestimmt. Ich fühlte mich überzeugt und bezahlte den stolzen Preis in der Hoffnung, dass Qualität eben ihren Preis hat.

Rishikes Zur nächsten Flötenstunde fuhr ich dann zu Swami Shivaratri Giri nach Hause in Tapovan Village, einem Dorf am Hang eines der Rishikesh umgebenden Berge. Er lebte hier mit seiner Frau, einer älteren deutschen Dame, in einem schönen Haus an einem kleinen Wasserfall gelegen. Ich staunte nicht schlecht als ich sah, dass das Wohnzimmer mit unzähligen Flöten in allen Größen gefüllt war. Mein Erstaunen bemerkend, packte er einige der Flöten aus und spielte mir etwas auf ihnen vor. Einige Flöten waren so groß, dass es mir unmöglich erschien, auf ihnen zu spielen. Die Finger konnte ich gar nicht so weit spreizen, dass sie die Löcher bedecken konnten. Und ich konnte es kaum glauben, wenn ich ihn dann amüsiert und mit Leichtigkeit auf der Riesenflöte spielen sah. Dann nahm er sich wieder die G-Flöte - die für Anfänger übliche Einstiegsflöte - und stellte mir weitere Übungen vor. Diese Übungen nennen sich Alankaras. Es sind Ornamente, zusammengesetzt aus verschiedenen Tönen, die jeweils immer einen Ton höher oder tiefer die Tonleiter auf und ab gespielt werden. Diese Übungen bilden das Fundament der Spieltechnik, da sie die Finger auf Sicherheit und Schnelligkeit trainieren und letztlich auf das wirkliche Flötenspiel vorbereiten.

Beim Spielen fiel mir ein Foto im Zimmer auf, wo mein Meister in einer Yogapose zu erkennen war. Er war bestimmt 20 Jahre jünger auf dem Bild und lächelte in die Kamera. Dieser Swami war also auch ein Yogi. Seine Leidenschaft für die Bansuri stand jedoch absolut im Vordergrund. Trotz seiner chronischen Bronchitis und seines stolzen Alters von 70 Jahren konnte dieser Mann die Töne auf der Flöte wunderschön spielen und unwahrscheinlich lange halten. Er hatte in den 60ern mit den Beatles zusammen gejamt als sie in Rishikesh waren und sich einen Namen damit erspielt. Es wurde ruhiger um ihn in den letzten Jahren, aber er spielte u.a. immer noch im Lineup der letzten Yoga- und Musikfestivals in Rishikesh.

Ich übte tagein und tagaus, um in der kurzen Zeit so viel wie möglich zu lernen. Dann kam der Tag, an dem ich den Raga Bhupali lernen sollte. Die pentatonische Tonleiter war verhältnismäßig einfach zu spielen, da sie noch keine Halbtöne enthält. Die Tonlöcher der Flöte werden also immer vollständig geschlossen und das ist wesentlich einfacher zu spielen als sie nur halb zu schließen wie es bei Halbtönen der Fall ist. Trotzdem bot der Alap des Ragas - das ist der Anfangsteil, der ohne Rhythmus gespielt wird - eine Menge Herausforderungen für mich. Es dauerte eine Weile bis ich die Verzierungen in den Melodien verstand, die Swami Shivratri Giri mir beizubringen gedachte. Dann aber begann es zu fließen und ich empfand jeden Tag mehr Freude beim Spielen der Bansuri und beim Improvisieren mit den Melodien des Ragas Bhupali.

So begann meine Freundschaft mit der Bansuri, von der ich hoffe dass sie noch lange andauern wird. übrigens habe ich Monate später zufällig erfahren, dass meine Flöte wahrhaftig von meisterhafter Qualität ist. In der Flöte ist der Name "Ram Ashish" eingraviert, welcher einer der renommiertesten Flötenhersteller in Indien ist und von dem auch der berühmteste aller zeitgenössischen Flötenspieler, Pandit Hariprasad Chaurasia, sein Sortiment ausstatten lässt. Na, das sollte doch ein gutes Omen sein.

 


4. Sitar-Fusion aus Germanistan (5/6) - Klaus Falschlunger
Hintergrundreportage von Yogendra -


Ravi Shankars Erben lassen die Sitar weiterleben - nicht nur in Indien, sondern ebenso in Mitteleuropa! Dass auch Nicht-Inder professionell Sitar spielen können, beweisen schon seit Jahrzehnten erfolgreiche Sitaristen mit deutschsprachigen Wurzeln. Sie gehen höchst kreativ neue Wege in der Verbindung von indischen Klängen mit anderen musikalischen Strömungen und sind damit teilweise weltweit erfolgreich. Diese Reihe erzählt ihre Geschichte.

Nicht nur weltweit bekannte Musiker wie Prem Joshua tragen zur Sitar-Fusion aus Germanistan bei, sondern auch Künstler, die vorwiegend im deutschsprachigen Raum arbeiten und die es noch zu entdecken gilt. Ein gutes Beispiel dafür ist der Österreicher Klaus Falschlunger. Geboren 1969 wuchs er in einer Fleischerfamilie in einem kleinen Dorf in der Nähe von Innsbruck in Tirol auf. Als Kind war er zwar sehr kreativ, wurde aber von zu Hause nicht gefördert. Ein künstlerischer Lebensweg war für die Familie undenkbar. Mit 14 versuchte er, klassische Gitarre zu lernen, kam aber mit dem notenfixierten Unterrichtsstil nicht zurecht. Nach der Schule machte er eine Tischlerlehre, in der vergeblichen Hoffnung, dabei kreativ arbeiten zu können. Mit 21 dann der Ausbruch nach Indien - raus aus der Enge von Tirol und Österreich.

Klaus Fleischlunger Nach einigen Monaten unterwegs in Indien und Nepal kam Klaus Falschlunger von irgendwoher die Idee, Sitar zu lernen - und schon beim ersten Kontakt mit dem Instrument wußte er: Das ist es! Zum Anfang lernte er sechs Monate lang in Delhi bei einem unbekannten Sitaristen namens Shanker, der es verstand, sein Interesse für klassische indische Musik zu wecken. Nach weiteren Reisemonaten landete er schließlich für ein halbes Jahr in Benares bei Debashish Sanyal. Zurück in Europa lernte er einige Jahre intensiv weiter klassische indische Sitar bei Daniel Bradley in Wien, einem der ganz wenigen Schüler der legendenumwobenen Annapurna Devi, Schwester von Ali Akbar Khan und erste Frau von Ravi Shankar. Eine professionelle Perspektive ergab sich daraus aber vorerst nicht, denn ihm war klar, dass die Arbeitsmöglichkeiten mit klassisch indischer Musik extrem begrenzt waren.

Wohl auch dank der lebhaften und zugleich überschaubaren Szene um die Abteilung für Jazz und improvisierte Musik am Tiroler Landeskonservaorium kam Klaus Falschlunger in seiner Heimatstadt Innsbruck aber rasch mit Musikern verschiedenster Stilrichtungen in Kontakt und es entwickelten sich interessante Cross-Over-Projekte. Von 1996 - 2006 spielte er Sitar in der Gruppe Comin & Goin, in wechselnder Besetzung mit koreanischer Percussion, Gitarre, Saxofon, Didgeridoo. Es enstanden drei CDs, es gab zahlreiche Konzerte, und er konnte lernen, wie wichtig neben der musikalischen Qualität auch das menschliche Miteinander und klare Verantwortlichkeiten sind, damit ein Projekt langfristig erfolgreich arbeiten kann. Auf diesen Erfahrungen ließ sich aufbauen.

Seit 2002 begleitet Klaus Falschlunger die Geschichtenerzählerin Frau Wolle. 2005 erscheint seine Solo-CD In a Sitar Way mit Melodien aus verschiedenen Volksmusiktraditionen, Coverstücken von den Beatles bis Joe Zawinul und drei Eigenkompositionen. 2006 ergibt sich im Rahmen eines Engagements beim Schlingensief-Projekt Area 7 Matthäusexpedition am Wiener Burgtheater eine Zusammenarbeit mit der Cellistin Clementine Gasser. Daraus entsteht das Duo Avant-Rag, zwischenzeitlich erweitert um Tablaspieler Pepe Fiore. 2007 ist Klaus Falschlunger dann maßgeblich am viemonatigen Sonderprogramm des Indien-Schwerpunkts in den von André Heller konzipierten Swarovski Kristallwelten in der Nähe von Innsbruck beteiligt. Spätestens seit diesem Zeitpunkt versteht er sich selbst als hauptberuflicher Sitarist. 2010 gründet er mit dem indisch geschulten ungarischen Geiger Zoltan Lantos und dem Jazz-Kontrabassisten Walter Singer das Trio Ganga. 2011 startet er mit Andreas Gilgenberg an Bassklarinette und Altflöte und Percussionist Sani Kunchev sein aktuelles Hauptprojekt Indian Air, von dem 2012 auch eine CD erschienen ist. Außerdem spielt er mit Aleksander Koncar am E-Bass und Christian Unsinn an Drumset, Elektro-Beats und Sounds in der Gruppe SitarStation.

Klaus Fleischlunger All diesen verschiedenen Projekten ist eine große Originalität gemeinsam. Mit solider klassischer Technik, Experimentierfreude, Intuition und kongenialen Partnern geht Klaus Falschlunger kreativ immer wieder neue Wege. Autodidaktisch und mit Notensoftware hat er sich das Komponieren erschlossen und schreibt heute in seinen Stücken nicht nur die eigenen Sitarmelodien, sondern auch die Stimmen für alle anderen Instrumente. Das kann mal eher jazzig daherkommen, mal in Richtung Neue Musik gehen oder auch mal entspannt nach Lounge klingen. Was man bei ihm aber nicht findet, ist billiger Pop oder das Bedienen von Indienklischees. Immer bleibt die Musik künstlerisch anspruchsvoll, differenziert und komplex, ohne dabei elitär und unzugänglich zu werden. Es ist kein Spiel für den Elfenbeinturm sondern für ein lebendiges Miteinander. Vielleicht liegt das auch daran, dass er Zeit seines Lebens bodenständig und naturverbunden geblieben ist. Bis heute lebt in seiner Heimatregion in der Nähe von Innsbruck, mit Frau und zwei Kindern, und arbeitet überwiegend in Österreich. Die Berglandschaft vor der Haustür ist für ihn eine stets zugängliche Kraftquelle. Wohl auch deshalb wird man auf seiner Homepage zuerst von einem imposanten Bergmassiv mit Fluss und Wald begrüßt. 

Warum sind von einem so vielseitigen und kreativen Künstler bisher erst so wenige CDs veröffentlicht worden? Es gäbe da einiges zu entdecken. Aber CDs mit anspruchsvoller Nischenmusik, die nicht am Computer produziert sondern von mehreren relativ unbekannten Musikern auf akustischen Instrumenten eingespielt wird, ist heutzutage wohl schwierig zu finanzieren. So bleibt man auf Videos angewiesen, um Klaus Falschlungers Bandbreite zu entdecken. Einige hat er auf seiner Website zusammengestellt. Andere findet man, wenn man unter den Namen seiner Projekte auf YouTube sucht. Aber am besten erlebt man ihn wohl live auf der Bühne. Oder bei einem exklusiven Privatkonzert im heimischen Wohnzimmer - auch dafür ist er zu haben...

 


5. Eingeschränkter Betrieb - August
- Firmen-Info -


Vom 2.8. bis 22.8. ist Urlaubszeit in unserem Berliner Laden. Das heißt:

  • Bestellungen größerer Instrumente sollten nach Möglichkeit bis spätestens 30.7. bei uns eingehen, wenn der Versand noch vor der Urlaubszeit erfolgen soll.

  • Eil- und Terminbestellungen können während der Urlaubszeit leider nicht abgewickelt werden.

  • Vom 2.8. - 15.8. ist der Betrieb eingeschränkt: Es sind nur ausnahmsweise Besuchstermine im Laden möglich, das Festnetztelefon ist nicht besetzt und der Versand von Bestellungen kann ein paar Tage länger dauern als sonst üblich.

  • Vom 16.8. - 22.8. bleiben Laden und Versand komplett geschlossen: Es sind keine Besuche möglich und es findet kein Versand statt.

  • Der eMail-Verkehr ist voraussichtlich nicht von den Einschränkungen betroffen - wir beantworten weiter zügig alle Anfragen und nehmen Bestellungen und Vormerkungen entgegen.

  • Das angekündigte Fest zum 20-jährigen Firmenjubiläum lässt sich wegen organisatorischer Schwierigkeiten in diesem Sommer leider nicht mehr realisieren. Vielleicht klappt es in einem der nächsten Jahre...

Wir bitten um Entschuldigung für diese Unannehmlichkeiten!

 


6. Workshops - August bis Oktober
- Szene-Info -


Workshops sind eine gute Gelegenheit, neue Inspiration für die Beschäftigung mit indischen Instrumenen, indischer Musik und indischem Tanz zu bekommen und sein Verständnis zu vertiefen. Das möchten wir gerne fördern! Deshalb veröffentlichen wir regelmäßig eine Übersicht aktueller Workshoptermine hier im Rundbrief. Nähere Infos zu allen Angeboten und weitere Termine gibt es immer auf unserer Workshopseite.

02. - 10.08. FREIBURG: Tamburi Mundi - Rahmentrommeln Intensiv u.a. mit Ganesh Kumar für Kanjira
15. - 17.08. BAD MEINBERG: Harmonium Aufbauseminar mit Devadas Mark Janku
17. - 22.08. WANGERLAND (NORDSEE): Harmonium Intensiv mit Uli Schuchart
22. - 26.08. CH - RASA INTRAGNA (LOCARNO): Intensive Residential Dhrupad with Ashish Sankrityayan
29. - 31.08. BAD MEINBERG: Harmonium Lernseminar mit Darshini Devi
05. - 07.09. BAD HERRENALB (KARLSRUHE): Meditatives Musik-Retreat mit Deepsankar Bhattacharya (Sitar) & Abhirup Roy (Tabla)
04.10. BERLIN: Orissi Dance with Tulika Srivastava
10. - 12.10. MARIA RAIN (ALLGÄU): Harmonium Lernseminar mit Jürgen Wade
10. - 12.10. WANGERLAND (NORDSEE): Harmonium Aufbauseminar
10. - 12.10. SAARBRÜCKEN: Raga & Tala Intensiv Sitar mit Yogendra
17. - 19.10. BAD MEINBERG: Harmonium Lernseminar mit Darshini Devi
25.10. - 02.11. BAD HERRENALB (KARLSRUHE): Meditatives Musik-Retreat mit Partho Sarothy (Sarod) & Ashis Paul (Tabla)

 


7. Konzerte - August / September
- Szene-Info -


Das Indische-Musik-Sommerloch ist dieses Jahr kleiner als oft in den letzten Jahren - vor allem dank einer flächendeckenden Tournee von Ayurveda-Guru Balaji Tampa mit seiner Musikgruppe. Und als ganz besonderen Höhepunkt für alle Freunde indischer Klassik gibt es im September in London wieder das viertägige Darbar-Festival mit Top-Künstlern aus Indien, die sonst kaum in Europa zu erleben sind. Ausführlichere Infos, Ort und Zeit sowie weitere Termine für 2014 in unserem Konzertkalender.

Balaji També 08.08. - 10.08. LEIPZIG: Ancient Trance Festival
15.08. BERLIN: Diasporagas - Neue indische Musik
21.08. I - PETTENASCO: Prem Joshua & Band
24.08. CH - ZÜRICH: Lakshmi Santra - Vocal
24.08. AT - GREIN: Indian Air
25.08. KONSTANZ: Balaji També - Heilende Klänge aus Indien
28.08. BERLIN: Balaji També - Heilende Klänge aus Indien
29.08. BERLIN: Balaji També - Heilende Klänge aus Indien
30.08. AHRENSBURG: Balaji També - Heilende Klänge aus Indien
30.08. KÖLN: Prem Joshua & Band
30.08. LANDAU: Alif Laila - Sitar, Bernhard Ullrich - Saxofon
31.08. HAMBURG: Balaji També - Heilende Klänge aus Indien
05.09. SCHWÄBISCH HALL: Balaji També - Heilende Klänge aus Indien
06.09. NEISSEAUE: Indigo Masala - World Music Stories
06.09. STUTTGART: Balaji També - Heilende Klänge aus Indien
07.09. BAD HERRENALB: Deepsankar Bhattacharjee (Sitar)
10.09. WEILBURG: Balaji També - Heilende Klänge aus Indien
12.09. FRANKFURT: Balaji També - Heilende Klänge aus Indien
13.09. KRONBERG IM TAUNUS: Balaji També - Heilende Klänge aus Indien
18.09. GB - LONDON: Darbar Festival feat. Bharat Bushan Goswami
(Sarangi), Debashish Bhattacharya (Sarod)
19.09. GB - LONDON: Darbar Festival feat. Manorama Prasad (Carnatic vocal), Nityanand Haldipur (Bansuri), Prem Kumar Mallick (Dhrupad vocal), Prashant Mallick (Dhrupad vocal)
19.09. BREMERHAVEN: INDIGO MASALA - World Music Stories
19.09. AUGSBURG: Balaji També - Heilende Klänge aus Indien
20.09. GB - LONDON: Darbar Festival feat. Kirpal Panesar (Taus), Akkarai S Subhalakshmi (Violin), Jyoti Hegde (Rudra veena), Abhishek Raghuram (Carnatic vocal)
21.09. GB - LONDON: Darbar Festival feat. Vinayak Torvi (Khayal vocal), Chandra Chakraborty (Khayal vocal), Shashank Subramanium (Carnatic flute), Niladri Kumar (Sitar), Prabha Atre (Khayal vocal)
21.09. MÜNCHEN: Balaji També - Heilende Klänge aus Indien
26.09. BONN: Ashim Mallick - Sitar
28.09. DRENKOW: Indian Seasons - Poems and Songs of Rabindranath Tagore
28.09. MOLDAWIEN - CHISINAU: Trilok Gurtu - Percussion, Vocal & Band
28.09. MOLDAWIEN - CHISINAU: Indian Air

Zurück