Rundbrief Juli / August 2018

Übersicht

1. Ratgeber Harmoniumkauf (6/6) - Bezugsquellen
2. Handwerk & Kunst in Bhakti-Musik (5) – Sorgfältiger Umgang mit der Tradition
3. Film – Mantra: Sounds into Silence
4. Buch - Così si fa sol mi: Musiklehre und Gehörbildung mit relativer Solmisation
5. Kurz notiert – G.S.Sachdev / Mick Taylor / Sangit Encounters / Darbar Festival
6. Wie geht eigentlich (indische) Musik? (14) – Rhythmus ist das Skelett
7. Workshops – August bis Oktober
8. Konzerte – August bis Oktober


1. Ratgeber Harmoniumkauf (6/6) – Bezugsquellen
- Hintergrundinfo -


Wir bieten eine breite Palette ganz unterschiedlicher Harmoniumtypen. Orientierungshilfen in der verwirrend großen Modellvielfalt gibt unser Ratgeber Harmoniumkauf. Er behandelt die Themen Reisetauglichkeit, Klang & Spielgefühl, Verwendungszweck & Flexibilität, Tonhaltefähigkeit, Ansprache & Lautstärke, Stimmung und Bezugsquellen.

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Wenn du weißt, was für ein Harmoniummodell du haben möchtest, ist die nächste große Frage, wo du das herbekommst. Wenn du ganz großes Glück hast, gibt es in deiner Gegend einen etablierten Fachhändler, der selbst aus Indien importiert und unter mehreren verschiedenen Harmoniummodellen auch deinen Favoriten im Sortiment hat. Dort kannst du mehrere Instrumente vergleichen, alles gründlich durchchecken lassen und dann dein Wunschinstrument mit nach Hause nehmen. Idealerweise hat so ein Fachhändler auch eine eigene Werkstatt, wo er Harmoniums stimmt, Undichtigkeiten beseitigt, klemmende Teile gängig macht oder Holzschäden repariert. Dann kannst du auch wieder hingehen, wenn mal etwas kaputt geht oder nach längerem intensivem Gebrauch eine Wartung fällig ist.

Wenn du nicht das große Glück eines Fachhändlers vor Ort hast, ist die nächstbeste Möglichkeit, eine Reise zu einem Fachhändler zu unternehmen. Vielleicht findest du ja einen, zu dem du am selben Tag hin und zurück kommst, oder in einer Stadt, in der du sowieso immer mal wieder bist. Der zusätzliche Aufwand an Zeit und Fahrtkosten lohnt sich in aller Regel. Harmoniums sind einfach keine Normware aus industrieller Massenproduktion, sondern in Kleinserien individuell gefertigte Handwerksstücke.

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Wenn du keinen Fachhändler aufsuchen kannst, bietet sich Bestellung im Internet an. Da steht dir zwar die ganze Welt offen, aber die Fülle verschiedenster Angebote ist auch schwer einzuschätzen. Zur Orientierung kann es hilfreich sein, jemanden mit mehr Erfahrung nach Empfehlung für einen Online-Shop zu fragen, z.B. eineN HarmoniumlehrerIn, bei dem/der du mal einen Workshop oder Unterricht hattest oder eineN FreundIn, der/die schon mal online ein Harmonium gekauft hat. Beim Sichten eines Shops kannst du auf genaue und umfassende Darstellung der einzelnen Harmoniums in Text, Bild und Ton achten, auf transparente Herkunft (Markeninstrument oder No-Name?), auf Garantie- und Widerrufsregeln sowie auf Transparenz, Erfahrung und Kompetenz des Anbieters. Wer sich klar zu erkennen gibt, schon viele Jahre im Geschäft ist und selbst auch Reparaturen macht, ist wahrscheinlich eine gute Adresse.

Wenn du online Angebote vergleichst, wirst du verschiedene Händler in Europa und Nordamerika finden, die ganz grob ein ähnliches Preisniveau haben – und Händler, die für die Hälfte oder noch weniger direkt aus Indien verschicken. Mit etwas Glück kannst du beim Online-Kauf in Indien durchaus gute Schnäppchen machen. Du kannst dir mit etwas Pech aber auch viel Ärger einhandeln und einiges Geld verlieren. Folgendes solltest du deshalb vor einem Online-Kauf in Indien bedenken:

  • Wegen Sprachproblemen und wegen sehr anderer kultureller Konventionen kann es mit indischen Onlinehändlern leicht zu Missverständnissen kommen.
  • Die Versandkosten sind oft ganz erheblich und werden nicht immer deutlich angegeben.
  • Zum gezahlten Kaufpreis plus Versandkosten kommt bei Einfuhr in die Europäische Union noch die Mehrwertsteuer deines Landes dazu – in Deutschland immerhin 19%. Der große Preisvorteil wird dadurch merklich kleiner.
  • Indische Onlinehändler bieten meist No-Name Instrumente mit unklarer Herkunft. Ein verlässliches Qualitätsniveau ist so nicht sichergestellt.
  • Indische Onlinehändler sind nicht unbedingt Spezialisten für Musikinstrumente. Manche sind reine Exportunternehmer, die alle möglichen Produkte verkaufen und weder kompetent beraten noch die Qualität ihrer Instrumente richtig einschätzen können.
  • Europäische Qualitätsstandards sind in indischer Handwerksproduktion kaum durchzusetzen. Mit kleineren Mängeln wie z.B. unsauberer Stimmung, klemmenden Tasten, fehlender Registertrennung, Undichtigkeiten, lockeren Schrauben, Kratzern und Dellen musst du deshalb immer rechnen. All das einfach so zu lassen, kann die Spielfreude empfindlich schmälern – und hierzulande alles beheben zu lassen, kann einiges an Zeit, Geld und Nerven kosten.
  • Bei größeren Mängeln oder Transportschäden, die bei mangelhafter Verpackung oder schlechter Behandlung unterwegs immer entstehen können, bist du auf den guten Willen des Versenders angewiesen. Wenn du erst mal vorab bezahlt hast, kannst du im Konfliktfall berechtigte Rückforderungen kaum durchsetzen.
  • Wenn das gelieferte Instrument anders ist als online dargestellt oder als du es dir vorgestellt hast, bist du ebenfalls auf das Wohlwollen des Versenders angewiesen.
  • Deine Nebenkosten für Geldtransfer, Versand, Verzollung und Mehrwertsteuer sind bei Problemen in der Regel verloren, selbst wenn du den Kaufpreis für das Instrument zurück bekommst..
  • Online-Sicherheit wird in Indien sehr vernachlässigt. Wir kennen Fälle, in denen Hacker durch Manipulation von eMails Zahlungen an indische Onlinehändler auf eigene Konten umgeleitet haben. Das Geld der Käufer war verloren und die Händler wuschen ihre Hände in Unschuld.

Natürlich kannst du auch selbst ein Harmonium aus Indien mitbringen. Allerdings ist es dort gar nicht so einfach, gute Qualität zu finden, vor allem wenn du auf deiner Reise nur begrenzt Zeit hast. Und wenn du ein schönes Instrument gefunden hast, stellt sich die Frage, wie du es mit nach Hause bekommst. Wenn du schon Handgepäck und einen Koffer hast, kannst du es nicht einfach als Reisegepäck mit auf den Flug nehmen. Für Versand wiederum brauchst du zum Instrument eine sichere Verpackung und musst diverse Formalien regeln. Auch das kostet ungeahnt viel Zeit, Geld und Nerven.

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Ein gebrauchtes Harmonium von privat zu kaufen ist immer ein Glücksspiel. Erst recht, wenn du es online kaufst, ohne es vorher gründlich ausprobiert zu haben. Mehr oder weniger viele mehr oder weniger stark verstimmte Töne sind die Regel. Die kannst du zwar nachstimmen lassen, aber das kostet Zeit und Geld. Richtig problematisch wird es allerdings, wenn gravierende verdeckte Schäden vorliegen. Dazu zählen z.B. verzogene oder eingerissene Holzwände der inneren Luftkammern, bei denen Luft entweicht, so dass kaum noch der nötige Luftdruck zum Anblasen der Töne aufgebaut werden kann. Dadurch kann ein Harmonium komplett unspielbar werden. Auf der sicheren Seite bist du bei einem 2nd Hand Harmonium nur, wenn du es mit umfassender Garantie im Fachhandel kaufst. Eine laufend aktualisierte Auswahl von 2nd Hand Instrumenten findest du bei uns hier.

Damit sind wir am Ende unseres kleinen Ratgebers zum Harmoniumkauf. Wir hoffen sehr, dass er dir gute Orientierung gibt zu allen wesentlichen Fragen gibt. Bitte schreib uns an music@india-instruments.com, wenn dir etwas darin fehlt oder unklar ist oder du deine Erfahrungen beim Harmoniumkauf mit anderen teilen möchtest!

Das Harmonium-Sortiment von India Instruments findest du hier.


2. Handwerk & Kunst in Bhakti-Musik (5) – Sorgfältiger Umgang mit Tradition
- Beitrag von Sundaram -


Gemeinsames Singen von Mantras ist Teil von Bhakti-Yoga, dem indischen Weg der Hingabe. Bhakti-Musik gibt es heute hierzulande in Konzerten, auf Festivals, im Internet und auf CDs. Einige Bhakti-Musiker sind weltbekannte Stars und viele andere eifern ihnen nach. Ist dafür ein bestimmtes musikalisches Handwerkszeug nötig? Ist Bhakti-Musik auch künstlerischer Ausdruck? Wir haben Bhakti-MusikerInnen dazu befragt. Sundaram hat ursprünglich klassische westliche Musik studiert. Heute ist er Seminarleiter für Mantra Yoga und einer der führenden Mantrasänger im deutschsprachigen Raum.

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Handwerk und Kunst ist für mich nicht eine Frage des entweder - oder, sondern eine des sowohl - als auch. Jede große Kunst ist auch Handwerk und jedes Handwerk kann große Kunst sein. Wenn wir dualistisch denken, dann spielen wir gerne die Dinge gegeneinander aus. Also erst mit Hingabe, dann die Technik. Oder erst die Technik, dann die Hingabe. Das ist Quatsch. Es ist natürlich leicht für den Geist, das so einzuordnen: 1. Technik 2. Hingabe. In Wahrheit fließt beides zusammen. Es braucht Geduld, Sorgfalt und natürlich auch Fehlerfreundlichkeit.

Ich denke es ist wichtig, beim Bhakti Yoga und der dazugehörigen Musik zwischen Mantra und Kirtan zu unterscheiden. Beides hat seinen Raum, seine Schönheit und seine Funktion. In jedem Fall spielt die dahinter stehende Intention eine genauso entscheidende Rolle wie der sorgfältige Umgang mit einer Tradition.  

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Ein Mantra ist eine Anrufung, es ist aber auch ein Werkzeug zur Befreiung des Geistes. Oder besser noch: ein Werkzeug zur Befreiung der Seele von der Umklammerung des Geistes. Das Geheimnis dabei ist die Wiederholung. Bei der Mantrarezitation findet bewusst eine (musikalische) Reduktion statt. Es ist keine Performance. Es wird im Wesentlichen auf einem Grundton rezitiert, ab und an geht es einen Ton höher oder tiefer. Dabei ist es aber wichtig, die richtige Aussprache zu beachten. Im Sanskrit spielen (anders als im Deutschen, wo die Betonung eines Wortes von enormer Bedeutung ist) unter anderem die Längen und Kürzen der Vokale eine wichtige Rolle, weil dadurch enorm unterschiedliche Bedeutungen entstehen können. Ein ganz einfaches Beispiel: Es gibt das Wort aananda (Wonne) mit einem langem a zu Beginn. Und es gibt das Wort nanda, das heißt Glück. Wenn ich jetzt ein kurzes a davor setze, ein ananda, dann ist das wie im Latein apolitisch, amusikalisch, eine Verneinung. Wenn aber aus diesem kurzen a ein langes aaaananda wird, dann ist es übergroßes Glück, also Wonne. So gibt es einen großen Unterschied zwischen ananda und aananda. Genauso auch z.B. zwischen nidhaana (Schatz, Gefäß) und nidhana (Schluss, Tod).

Das was oft als Mantrasingen bezeichnet wird, ist allerdings genauer betrachtet Kirtana (wörtlich lobpreisen). Beim Kirtana werden oft göttliche Namen einfach aneinandergereiht (z.B. Krishna Govinda Govinda Gopala, Jay Sita Ram Jay Hanuman). Natürlich haben wir da musikalische Freiheit, aber auch da gilt es die Ausspracheregeln zu bedenken, genauso wie wir das ja auch bei einem deutschen Text mit der Betonung machen würden.
Man kann natürlich auch einem Mantra (z.B. Om Namah Shivaya) eine Melodie geben. Dabei ist die Musik die Dienerin des Mantras und nicht umgekehrt. Das heißt, manchmal kann es sein, dass ein Mantra eben nicht in eine 4-taktige Form passt. Aber weil wir das so gerne haben und weil das musikalisch so schön aufgeht, wursteln wir das dann gerne zusammen. Das Gayatri Mantra ist ein Mantra, das sich schwer in eine musikalische Form pressen lässt, wenn man die Längen und die Kürzen beachtet (es heißt z.B. deeevasya und nicht devasyaaa). Respektvoller Umgang kann daher auch sein, sich zu entscheiden bestimmte Mantren nicht zu „vertonen“. Kirtana ist für mich aber auch eine lebendige Tradition, die sich stetig weiterentwickelt. Damit sie lebendig bleibt braucht es unser Ja zur Vielfalt, unsere Hingabe und Begeisterung, unsere Inspiration und Kreativität. Es braucht aber eben auch unsere sorgfältige Aufmerksamkeit.
Persönlich kam ich zwar schon als Kind in Kontakt mit Yoga – meine Mutter unterrichtete Yoga in den achtziger Jahren in der bayrischen Provinz, noch für zwei Mark pro Yogastunde. Aktiv begann ich aber erst 1996 Yoga zu praktizieren, zunächst in einem Yogakurs an der Musikhochschule und dann im damals einzigen Yoga Vidya Center in Frankfurt. Dabei kam ich in Kontakt mit der Klarheit und Schönheit indischer Mantras, Kirtans und Bhajans. Seitdem versuche ich immer wieder eine Brücke zu schaffen zwischen vedischer und abendländischer Tradition, zwischen indischer und europäischer Musik. Und zwar bei den Konzerten und Seminaren genauso wie bei meiner Herzensangelegenheit, der Jahresgruppe. Denn ich glaube wir leben in einer Zeit, in der diese Brücken dringender gebraucht werden denn je.

Website von Sundaram.

 


3. Film – Mantra: Sounds into Silence
- Besprechung von Yogendra -


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Ein wenig irreführend ist der Titel des Films ja schon. Schließlich geht es allenfalls am Rande um Mantras im Sinne heiliger Silben, denen bei richtiger Wiederholung bestimmte magisch-mystisch-spirituelle Wirkungen zugeschrieben werden. Und es geht auch nicht um einen Weg von Klang in Stille. Der Film widmet sich vielmehr dem Chanten - dem gemeinsamen wiederholenden Singen von Mantras oder Götternamen aus verschiedenen indischen Traditionen. Chanten ist im Lauf der letzten 20 Jahre weltweit immer populärer geworden und spielt heute vor allem in der ebenfalls enorm gewachsenen Yoga-Szene eine wichtige Rolle. Während viele Yogapraktiken Disziplin und Kontrolle üben, geht es beim Chanten um Bhakti: Hingabe und Loslassen – Herz pur gewissermaßen. Das macht das Chanten sowohl zu einer wunderbaren Ergänzung zu kopflastigeren Yogawegen als auch zu einem Gegenpol zu medienüberfluteten und digitalisierten modernen Lebens- und Arbeitswelten. Chanten liegt damit auch auf einer Wellenlänge mit den meditativen Gesängen der christlich ökumenischen Gemeinschaft von Taizé und der wachsenden Begeisterung für das Singen in Chören und ist Teil einer größeren Bewegung, die in einer von Technik beherrschten Welt nach leiblich-sinnlicher Erfahrung, emotionaler Intensität und Gemeinschaftserlebnissen sucht.

Mantra: Sounds into Silence ist eine inbrünstige Liebeserklärung an das Chanten, liebevoll inszeniert mit stimmungsvollen Bildern und betörender Musik. Zu Wort kommen sowohl Menschen, die gerade allererste Erfahrungen mit Chanten gemacht haben, als auch regelmäßig Praktizierende und natürlich die bekannten Pioniere der Chanting-Welle. Sie alle erzählen davon, wie sie durch Chanten Heilung, inneren Frieden und ihren ganz eigenen Weg gefunden haben. Jedes Wort ist ein Plädoyer für die erlebte positive, verwandelnde Kraft des Chantens. Das Herz des Films bilden aber nicht die Worte über das Chanten, sondern die Szenen aus Chanting-Zusammenkünften. Sie laden dazu ein, deren ganz besondere Atmosphäre zu erspüren, mitzuschwingen und sich berühren zu lassen. Zu erleben sind dabei Deva Premal & Miten, Krishna Das, Snatam Kaur, Jai Uttal, MC Yogi, Dave Stringer, Lama Gyurme & Jean-Philippe Rykiel und noch viele viele andere.

Bei näherem Hinschauen wirft der Film, wohl ungewollt, aber auch einige Fragen auf. In manchen Statements erscheint das Chanten als Wellnessprodukt, das weiße Mittelschichtler vor allem zum Streicheln der all zu zart besaiteten eigenen Seele benutzen. Ist das Bhakti? In einer Szene singt Snatam Kaur scheinbar versunken auf einer großen Bühne – und bricht mittendrin ab für eine Ansage an den Tontechniker. Der nächste Kameraschwenk zeigt einen leeren Saal: Wir sind Zeugen einer Technik-Probe. Was ist an der gezeigten Entrückung Inszenierung? Welche Rolle spielen dabei musikalisches und bühnentechnisches Handwerkszeug? Ist eine größere Chanting-Veranstaltung mit hunderten oder gar tausenden TeilnehmerInnen letztlich ein ganz normales Konzert, nur mit besonders ausgeprägten Mitmachelementen? Oder eine Art überkonfessionelle spirituelle Feier? Wenn bei einem Auftritt von Deva Premal & Miten in Moskau in einem Konzertsaal mit mehreren tausend Plätzen zahllose Teilnehmer mit einer Hand auf dem Herzen mitsingen und mit der anderen Hand mit dem Smartphone filmen – gibt es dann noch einen Unterschied zu einem Pop- oder Rockkonzert, bei dem die echten Fans auch alle Liedtexte inbrünstig mitsingen? Manch versierter Pop-Entertainer bittet nach einer emotionalen Ballade ja auch um Stille statt Applaus, damit sich  anrührende Gänsehautmomente ergeben. Und hat ein Mantra die gleiche Wirkung, egal ob es zu Harmonium und Tabla gesungen, über E-Gitarre und Schlagzeug geshoutet oder über digitale Beats gerappt wird?

Das sind offene, wichtige Fragen an VeranstalterInnen und ZeremonienmeisterInnen von Chant-Events. Aber letztlich werden sie beiseite gerückt vom wuchtigen emotionalen Höhepunkt des Films: Wir begleiten Jai Uttal und ein paar Mitmusiker in ein unwirtliches Gebäude, wo sie mit ihren Instrumenten und gezückten Ausweisen durch eine Sicherheitsschleuse müssen. Es geht ins San Quentin State Prison, das als eines der brutalsten Gefängnisse Kaliforniens gilt. In einem kleinen, kargen Saal gibt es Kirtan, ein Chanten in Call and Response Form. Ein paar dutzend Häftlinge, überwiegend ältere, dunkelhäutige Männer, haben sich dazu eingefunden und lungern zunächst abwartend auf den unwirtlichen Bänken. Aber im Lauf der Veranstaltung öffnen sie sich langsam, wippen im Rhythmus, fangen an mitzusingen, blühen auf, klatschen, erheben sich, werfen die Arme in die Luft, und tanzen schließlich ausgelassen durch den Raum, strahlend vor Glück und Freude. Und die Beseeltheit, die erlebte Freiheit der Seele trotz äußerlicher Gefangenschaft, leuchtet in diesen Menschen weiter, als sie nach dem Kirtan interviewt werden. Deutlicher denn je wird da die unmittelbare, elementare Kraft des Chantens. Es stellt keine Bedingungen und setzt nichts voraus. Man muss nichts können oder wissen, um dabei zu sein. JedeR kann sofort und unmittelbar daran teilhaben. Man braucht sich nur zu öffnen und loszulassen. Dann können Wunder geschehen.

Mantra: Sounds into Silence läuft seit März in ausgewählten Kinos in den USA, seit Juni in Deutschland und Österreich, vor allem in größeren Städten, und kommt ab September nach Australien und Neuseeland. Website des Films mit Trailer und vielen weiteren Infos.


4. Buch - Così si fa sol mi: Musiklehre und Gehörbildung mit relativer Solmisation
- Besprechung von Yogendra -


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Do Re Mi Fa Sol La Ti - sieben Silben, mit denen in der klassischen westlichen Musiktradition die sieben Stufen einer diatonischen Tonleiter mit beliebiger Höhe des Grundtons bezeichnet werden. Relative Solmisation nennt man das. Sa Re Ga Ma Pa Dha Ni – sieben Silben, mit denen in der klassischen indischen Musiktradition die sieben Stufen einer Raga-Tonleiter mit beliebiger Höhe des Grundtons bezeichnet werden. Sargam nennt man das. Eine frappierende Ähnlichkeit, nicht wahr? Im Detail gibt es natürlich Unterschiede, aber mit diesen Silben haben zwei ganz verschiedene große Musiktraditionen unabhängig voneinander sich gleichende Konzepte zur Darstellung melodischer Zusammenhänge entwickelt. Und auf dieser Basis dienen Solmisation ebenso wie Sargam als wesentliche Werkzeuge dazu, die funktionale Bedeutung von Melodietönen in einem Zusammenhang bewusst zu verstehen. Was wiederum hüben wie drüben als eine grundlegende Fertigkeit für eine professionelle Musikpraxis gesehen wird. So viel Übereinstimmung macht es höchst spannend, aus indischer Perspektive ein neues praktisches Lehrwerk zu Relativer Solmisation zu betrachten!

Der Komponist und Musikpädagoge Ulrich Kallmeyer hat in jahrzehntelanger Unterrichtspraxis einen ganz eigenen Umgang mit Relativer Solmisation gefunden. Angelehnt an die historische Entwicklung aus der mittelalterlichen Musik definiert er zunächst elementare Tonbeziehungen, stellt daraus charakteristische Melodiebausteine zusammen (Wendungen), vollzieht die Evolution der Notenschrift nach, eröffnet ein präzises Intervallverständnis und zeigt Wege auf vom einstimmigen zum mehrstimmigen Hörverstehen und schließlich zu klassischer Harmonik. So führt sein Umgang mit Relativer Solmisation als formidabler Königsweg zu einem umfassenden und durch und durch sinngefüllten Musikverständnis.
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Etliche Schritte dieses Übungswegs hat Ulrich Kallmeyer jetzt in seinem Lehrwerk Così si fa sol mi im renommierten Musikverlag Breitkopf und Härtel veröffentlicht. In Heft 1 geht es um Dur ein- und zweistimmig, Intervalle und Grundlagen der Notenschrift und in Heft 2 um Moll ein- und zweistimmig, Schlüssel und Generalvorzeichen. Begleitet werden die pro Heft rd. 80 Druckseiten in A4 von Höraufgaben, die man als MP3-Dateien auf der Verlagswebsite runterladen kann. So ergibt sich eine anregende Verschränkung von erklärendem Text, veranschaulichenden Grafiken, Notenbeispielen sowie Schreib- und Höraufgaben. Gedacht ist das Werk als Arbeitsmaterial sowohl für Kinder ab 8 Jahren, die mit Lehrer in einer Gruppe lernen, als auch für ältere Musikinteressierte zum Selbststudium. Dank der klaren Darstellung und des Anfangs mit einfachsten Kinderliedern, ist der Einstieg leicht und gelingt fast von selbst. Wer sich allerdings beide Bände von Anfang bis Ende in all ihrer reichen Fülle und beeindruckenden Tiefe erschließen möchte, braucht Fleiß, Geduld und Übung – schließlich geht es nicht bloß um intellektuelles Verständnis sondern um die Entwicklung von musikalischem Hörverstehen, und die braucht über längere Zeit regelmäßiges Training.

Relative Solmisation in Form von Sargam ist ist unverzichtbare Grundlage klassich indischer Musikpraxis. Allerdings gibt es zum Erlernen von Sargam keine reflektierte Didaktik in der indischen Tradition. Così si fa sol mi kann diese Lücke schließen und Anfängern systematisch eine Grundlage in Sargam vermitteln - man muss dazu nur die Solmisationssilben durch die Sargamsilben ersetzen. Wer Sargam schon beherrscht, kann sein Tonverständnis mit Così si fa sol mi verfeinern, denn mit Relativer Solmisation erschließen sich Tonbedeutungen ausschließlich aus der melodischen Abfolge - nicht, wie in Indien, bezogen auf einen Bordunklang. Und ganz nebenbei lässt sich die westliche Notenschrift erlernen oder neu und besser verstehen. Così si fa sol mi ist deshalb nicht nur ein wunderbares Werkzeug zum Lernen westlicher Musik, sondern auch von großem Wert für alle indisch Musizierenden.

Così si fa sol mi: Musiklehre und Gehörbildung mit relativer Solmisation ist für sehr erschwingliche 14,90 € pro Heft im Handel erhältlich. Ausführliche Infos und Einblicke in die Hefte gibt es hier.

 


5. Kurz notiert – G.S.Sachdev / Mick Taylor / Sangit Encounters / Darbar Festival
- Szene Infos -


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Ein Altmeister der nordindischen klassischen Musik, der Bansuri-Spieler G.S. Sachdev, ist im Juni nach kurzer Krankheit im Alter von über 80 Jahren verstorben. Mit jahrzehntelangen Konzerttourneen und vielen Einspielungen hat er wie Ravi Shankar und Ali Akbar Khan die indische Musik im Westen einem großen Publikum näher gebracht. Musik war sein Leben. Sein Spiel zeichnete sich durch eine berührende Tiefe und Begegnung aus, eine Kunst ungeschminkten Ausdrucks. Im Konzert war dies eine Erfahrung, die mit zu erleben tief berühren und seine Zuhörer in Kontakt mit dem eigenen Innern bringen konnte, gefühlt als Teil von etwas, was über den Einzelnen hinaus geht. Als Musiker und Mensch hat er mit seiner authentischen, aufrichtigen und humorvollen Art viele Herzen erreicht, inspiriert und verbunden. Seine Musik spricht für sich, seine Liebe und Inspiration werden uns für immer erhalten bleiben. - Joachim Hübner

G.S.Sachdev & Swapan Chaudhuri live.
Einführung in Bansuri von G.S.Sachdev.


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Als in den späten 60er Jahren Raga-Rock in Mode war und Ravi Shankar vor Hundertausenden in Woodstock spielte und den Weltstar George Harrison von den Beatles unterrichtete, war der Engländer Mick Taylor nur einer von vielen Westlern, die von indischer Musik fasziniert waren und anfingen, Sitar zu spielen. Aber Mick war einer der ganz wenigen westlichen Pioniere, die der indischen Musik lebenslang treu geblieben sind. Als Schüler von Imrat Khan, Bruder des legendären Vilayat Khan, meisterte er die Raga-Tradition so weit, dass er sowohl in Europa als auch in Indien als konzertierender und lehrender Sitarist weite Anerkennung fand. So wurde er zu einem inspirierenden Vorbild für die nächsten Generationen westlicher Raga-Adepten. Zusammen mit seiner Frau, der Kathak-Tänzerin Alpana Sengupta, engagierte er sich zudem unermüdlich als Veranstalter und Vermittler für klassische indische Musik in England und trug so zu ihrer institutionellen Anerkennung und öffentlichen Wertschätzung bei. Am 21. Juni ist Mick nun nach langjährigem Krebsleiden im Alter von 69 Jahren verstorben.

Mick Taylor mit Raga Marwa live.
Kurzfilm über Mick Taylor & Alpana Sengupta.


 

https://ediss.uni-goettingen.de/handle/11858/00-1735-0000-002E-E374-5

Nach mehrjähriger Forschungsarbeit hat die Musikwissenschaftlerin Eva-Maria van Straaten im März an der Universität Göttingen ihre Dissertation zu speziellen Fragen klassischer nordindischer Musikpraxis veröffentlicht: Listening Out for Sangīt Encounters - Dynamics of Knowledge and Power in Hindustani Classical Instrumental Music. Hinter dem sperrigen Titel steckt eine hoch reflektierte, mäandernde Spurensuche, die mit den analytischen Werkzeugen aktueller Kulturwissenschaft ungewohnte Blicke freilegt. Van Straaten zeigt en detail, wie in Hörvorgängen Definitionsmacht verhandelt und Autorität beglaubigt wird. Anregende Lektüre für alle, die auf akademischem Niveau hinter die Kulissen schauen und klassische nordindische Musik als dynamische kulturelle Praxis verstehen möchten.

Dissertations-Website mit Zusammenfassung und Links zu komplettem Text und Hörbeispielen.


 

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Neugierig auf die aktuellen Stars der indischen Klassik, aber keine Gelegenheit, sie live in Indien zu erleben? Dann im Herbst auf nach London zum Darbar Festival! Das bedeutendste europäische Festival für klassische indische Musik präsentiert an zwei Wochenenden im September und Oktober eine enorme Bandbreite – nord- und südindische Tradition, Instrumental, Vokal und Percussion, Dhrupad und Khyal, Solo und Duo. Mit dabei sind diesmal u.a. Debashish Bhattacharya, Ashwini Bhide Deshpande,  Purbayan Chatterjee, Shahid Parvez, Parveen Sultana, Rupak Kulkarni und Wasifuddin Dagar. Und im November folgt noch ein Wochenende mit klassischem indischem Tanz.

Ausführliche Infos zum Darbar Festival.


6. Wie geht eigentlich (indische) Musik? (14) – Rhythmus ist das Skelett
- Zitat von Ali Akbar Khan -


In der Reihe „Wie geht eigentlich (indische) Musik?“ bringen wir seit Frühjahr 2016 assoziative, prägnante Anregungen von Künstlern und Intellektuellen.

Rhythmus ist wie dein Skelett, weißt du, und die Töne sind wie dein Fleisch. Wenn deine Musik ganz Rhythmus ist und keine Töne hat, wird sie zu hart; und wenn sie nur aus Tönen besteht, wird sie zu wabbelig. Es ist eine Sache der Balance, und im Rhythmus zu spielen ist auch eine Sache der Balance. Wenn du aus dem Rhythmus kommst, ist es als wenn du betrunken bist ist und außer Kontrolle gerätst. Du musst dich die ganze Zeit nur auf einen Beat konzentrieren und den gleichmäßig halten. Nur dann kannst du an Tala und Mathematik und all diese Dinge denken.

https://www.india-instruments.de/tl_files/Newsletter/pics_may_jun_17/khan.jpgAli Akbar Khan (1922 – 2009) war einer der bedeutendsten indischen Musiker und Musikpädagogen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Spiel auf der Sarod hat das heutige Verständnis der Sarod entscheidend geprägt. Zitat aus: The Classical Music of North India – The Music of the Baba Allauddin Gharana as taught by Ali Akbar Khan; Volume One: The First Year's Study; Notated with explanatory text by George Ruckert, S. 223



7. Workshops – Juni bis August
- Szene-Info -


Nähere Infos zu allen Angeboten und weitere Termine auf unserer Workshopseite.

24.-26.08. OBERLAHR/WESTERWALD: Harmonium Lernseminar mit Marco Büscher
26.-31.08. BAD MEINBERG: Harmonium & Kirtan im klassischen indischen Stil mit Ram Vakkalanka
10.-12.08. GERODE/HARZ: Nada Yoga - die heilende Kraft des Klangs mit C.Mager, B.Irmer & F.Beese
23.08. CH - ZÜRICH: Naad Shakti, the power of Indian music and mantras with Manish Vyas
24.-26.08. OBERLAHR/WESTERWALD: Harmonium Lernseminar mit Marco Büscher
26.-31.08. BAD MEINBERG: Harmonium & Kirtan im klassischen indischen Stil mit Ram Vakkalanka
09.09. CH - ST. GALLEN: Tabla Workshop with Manish Vyas
14.-16.09. BAD MEINBERG: Harmonium Aufbauseminar mit Devadas Mark Janku
05.-07.10. BAD MEINBERG: Harmonium Lernseminar mit Devadas Mark Janku
07.-14.10. BAD MEINBERG: Nada Yoga Grundausbildung mit Anne-Careen Engel
12.-14.10. OY-MITTELBERG/ALLGÄU: Harmonium Lernseminar mit Jürgen Wade
19.-21.10. OY-MITTELBERG/ALLGÄU: Harmonium Aufbauseminar mit Jürgen Wade
19.-21.10. HEMMOOR/HAMBURG: Sitar - Schritt für Schritt... mit Yogendra
19.-21.10. CH - TICINO: Reconnect yourself with music and yoga with Manish Vyas
26.-28.10. HORUMERSIEL/NORDSEE: Harmonium Lernseminar mit Devadas Mark Janku
09.-11.11. GERODE/HARZ: Nada Yoga Fachfortbildung: Mantra-Rezitation mit indischen Instrumenten mit C.Mager, B.Irmer & F.Beese
ab 16.11. WEIMAR: 3-jährige Naad-Yoga-Lehrerausbildung mit Gian Kaur & Prof. Surinder Singh



8. Konzerte –  Juni bis August
- Szene-Info -


Ausführlichere Infos, Ort und Zeit sowie weitere Termine in unserem Konzertkalender.

14.08. BAD MEINBERG: The Love Keys - Kirtan
14.08. I - CASOLE D'ELSA: Prem Joshua - World Music
15.08. BG - PRAVETS: Dave Stringer - Kirtan
18.08. BERLIN: Indigo Masala - Acoustic Raga Chamber Jazz
18.08. MAGDEBURG: The Love Keys - Kirtan
22.08. BERLIN: Deepika Panchmukhi & Shruti Abhishek - Bharatnatyam Dance
23.08. I - PETTENASCO: Prem Joshua - World Music
24.08. BAD MEINBERG: Karnamrita & Vijay Krsna - Kirtan
24.08. CH - ZÜRICH: The Love Keys - Kirtan
24.08. GB - LONDON: Neeraj Arya's Kabir Café - Kabir Folk
24.08. CH - ASCONA: Prem Joshua - World Music
25.08. KLEINWELKA: Pulsar Trio - Sitar, Piano, Drums
26.08. BAD MEINBERG: Vijay Krsna & Friends - Kirtan
26.08. BE - BEAURAING: Sitardust - IndoJazz
26.08. BAD MEINBERG: Vijay Krsna & Friends - Kirtan
28.08. GB - LONDON: S R Veeraraghavan - Carnatic Vocal
31.08. REINSBERG: The Love Keys - Kirtan
31.08. GB - LONDON: Debanjali Biswas - Manipuri Classical Dance
01.09. ÜBERLINGEN: Prem Joshua - World Music
03.09. CH -ZÜRICH: Manisch Vyas - Kirtan
04.09. BAD MEINBERG: The Love Keys - Kirtan
13.09. BE - BRUSSELS: Sitardust - IndoJazz
15.09. DREIEICH: The Love Keys - Kirtan
15.09. OBERLAHR: Prema Mayi - Kirtan
16.09. CH - KREUZLINGEN: The Love Keys - Kirtan
18.09. SE - STOCKHOLM: Prema Mayi - Kirtan
21.09. TÜBINGEN: Indigo Masala - Acoustic Raga Chamber Jazz
21.09. ST. WENDEL: Pulsar Trio - Sitar, Piano, Drums
22.09. RUDOLSTADT: Pulsar Trio - Sitar, Piano, Drums
22.09. GB - LONDON: Debashish Bhattacharya - Slide Guitar / Praxen Sheolinkar - Violin
22.09. KONSTANZ: Indigo Masala - Acoustic Raga Chamber Jazz
23.09. GB - LONDON: Purbayan Chatterjee - Sitar / Ashwini Bhide Deshpande – Khyal 23.09. NL - AMSTERDAM: Zakir Hussain - Tabla
24.09. F - NICE: Zakir Hussain's Tala Vadya - Percussion Group
27.09. FRANKFURT/MAIN: Prema Mayi - Kirtan
27.09. GB - LONDON: Deva Premal & Miten - Kirtan
28.09. MÜNCHEN: Prema Mayi - Kirtan
28.09. GB - LONDON: Deva Premal & Miten - Kirtan
29.09. WEIMAR: Nelly Gian Geier - Sarangi
29.09. KÖLN: Manish Vyas - Kirtan
29.09. I - MILANO: Prema Mayi - Kirtan
30.09. PT - LISBON: Deva Premal & Miten - Kirtan
02.10. F - PARIS: Deva Premal & Miten - Kirtan
04.10. OFFENBACH: Deva Premal & Miten - Kirtan
05.10. GB - SHEFFIELD: Arjun Baba - Kirtan
06.10. NL - AMSTERDAM: Rajan & Sajan Misra - Khyal Vocal
06.10. RU - MOSCOW: Deva Premal & Miten - Kirtan
06.10. STUTTGART: Shakir Khan - Sitar
07.10. BAD MEINBERG: Sundaram - Kirtan
07.10. BERLIN: Pulsar Trio - Sitar, Piano, Drums
08.10. HU - BUDAPEST: Deva Premal & Miten - Kirtan
09.10. BAD MEINBERG: The Love Keys - Kirtan
12.10. ES - BARCELONA: Prema Mayi - Kirtan
12.10. MÜNCHEN: Deva Premal & Miten - Kirtan
13.10. MÜNCHEN: Arjun Baba - Kirtan
13.10. CH - LICHTENSTEIG: Manish Vyas - Vocal, Tabla, Santur
14.10. CH - LAUSANNE: Manish Vyas - Kirtan
14.10. CZ - PRAGUE: Deva Premal & Miten - Kirtan
14.10. OSTFILDERN/STUTTGART: Deepsankar Bhattacharjee - Sitar
16.10. CH - ZÜRICH: Manish Vyas - Kirtan
16.10. NL - ALMERE: Deva Premal & Miten - Kirtan
17.10. NL - ALMERE: Deva Premal & Miten - Kirtan
19.10. GOTHA: The Love Keys - Kirtan
19.10. BE - ANTWERP: Deva Premal & Miten - Kirtan
20.10. SAALFELD: The Love Keys - Kirtan
21.10. F - GRASSE: Rajan & Sajan Misra - Khyal Vocal
21.10. LEIPZIG: The Love Keys - Kirtan
21.10. SE - STOCKHOLM: Deva Premal & Miten - Kirtan
23.10. A - WIEN: Deva Premal & Miten - Kirtan
25.10. GB - LONDON: Rupak Kulkarni - Bansuri / Meeta Pandit - Khyal
25.10. CH - LAUSANNE: Deva Premal & Miten - Kirtan
26.10. DK - COPENHAGEN: The Love Keys - Kirtan
26.10. GB - LONDON: Soumik Datta - Sarod / Malladi Brothers - Carnatic Vocal
26.10. GB - LONDON: Fanna Fi Allah - Sufi Qawwali
27.10. CH - ZÜRICH: Deva Premal & Miten - Kirtan
27.10. GB - LONDON: Wasifuddin Dagar - Dhrupad Vocal
27.10. GB - LONDON: Sanju Sahai - Tabla Solo
27.10. GB - LONDON: L. Krishnan & L. Vijayalakshmi - Violin / Omkar Dadarkar - Khyal
28.10. ROSTOCK: The Love Keys - Kirtan
28.10. GB - LONDON: Shahid Parvez - Sitar / Parveen Sultana - Khyal Vocal
29.10. SIEGBURG: Deva Premal & Miten - Kirtan
30.10. POTSDAM: Pulsar Trio - Sitar, Piano, Drums

 

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