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Brigitte Menon - Gelungene Hommage an Vilayat Khan

Hommage von Ingo Anhenn
(August 2009)

Dass Kulturfremde in den spezifischen Künsten einer Weltgegend grundsätzlich nur Gäste oder Räuber sind, im Erlernen derselben behindert und in deren Ausführung mangelhaft und / oder oberflächlich, ist ein oft gehörtes Argument. Es wird gerne auch von nationalstolzen Indern benutzt, wenn der Europäer oder Amerikaner zu Tabla, Sitar oder Stimmbändern greift und sich über die indische Klassik hermacht. Keine Zweifel auch, dass bemühte und begeistert falsch singende und spielende Anfänger, die sich auch gern mal im Internet präsentieren, dem Argument Futter geben.

Aber: in Wirklichkeit ist das Argument jedoch keins, der Anfänger muss grundsätzlich in Jahren der Arbeit durch einen feinen Nebel von Besurismus (Falschklingerei) hindurch zum guten Ton finden, und die Menge extrem quälender Anfängervideos zum Beispiel bei Youtube hat keine statistische Relevanz jenseits der Feststellung, dass Videokamera und Internet oft näher liegen als Contenance und Geduld.

Den Gnadenschuss geben wir dem Scheinargument mit dieser schönen Hommage an einen der ganz großen Sitarspieler, hervorragend und in allen Feinheiten nahe am Geist ihrer Schule gespielt von der Französin Brigitte Menon: www.youtube.com (erster von sechs Teilen, auch Menons Bhairavi ist exzellent).