India Instruments » Netzwerk » Hintergrundtsexte » India Instruments - 15-jähriger Juiläum

India Instruments - 15-jähriger Juiläum

Bericht von Sebastian Dreyer
(August 2009)

Ohne tatkräftige ehrenamtliche Unterstützung von vielen Seiten wäre unser Jubiläumsfest am 25.7. so nicht nicht möglich gewesen. Ein ganz herzliches Dankeschön für das Engagement gilt den Musikern Sebastian Dreyer, Beate Gatscha, Arun Leander, Mila Morgenstern, Laura Patchen und Ravi Srinivasan, diversen anonymen Essensspendern, Benno Becker für unermüdliche Hilfe bei Auf- und Abbau sowie beim Bau einer nahezu regendichten Überdachung, Susanne und Sven Andresen für die Breitstellung eins zusätzlichen Zeltes, Sigrid Rosemann für rühriges Umsorgen der Gäste, Zoe Asar für die Erlaubnis ihr Trampolin zu benutzen, Annette Asar fürs Kuchenbacken, Koordinieren und vielfältiges Unterstützen, Beate Gatscha für Anrühren von Mango Lassi und Ravi Srinivasan für die Bereitschaft, seine Verstärkeranlage zur Verfügung zu stellen (auch wenn sie wegen schlechter Witterung nicht eingesetzt werden konnte).

Für alle, die nicht dabei sein konnten, hat Sebastian Dreyer den folgenden Augenzeugenbericht verfasst. Eine kurze Videosequenz und einige Fotos gibt es auf unserer Homepage zu sehen.

15 Jahre India Instruments – 15 Jahre Anlaufstelle für Liebhaber indischer Musik, Netzwerk für Musiker und Bezugsstelle für qualitativ hochwertige indische Musikinstrumente. Das musste gefeiert werden! Deshalb lud India Instruments in den eigenen Hofgarten zu seiner Geburtstagsparty ein. Diversen Widrigkeiten zum Trotz (Regengüsse, S-Bahn-Chaos, weiter Weg aus der Innenstadt) versammelte sich eine stattliche Anzahl ragophiler Gäste, um das Musikprogramm zu genießen, die Verkaufsräume samt Instrumenten zu begutachten sowie alte Bekannte zu treffen und neue Gesichter kennenzulernen. Dazu bot die Zusammensetzung des Publikums alle Gelegenheit: neben den lokalen Fans indischer Musik ließ sich einige Promis der Berliner indischen Musikszene blicken, und sogar aus entfernteren Orten wie Leipzig oder Fürth waren Interessierte angereist. Sie alle wurden vom gebotenen Programm nicht enttäuscht, und auch das Wetter, das sich bis kurz vor Programmbeginn von einer eher unschönen Seite zeigte, war gnädig.

Den Anfang des Musikprogramms bildeten Indigo Masala, bei denen auch Firmengründer Yogendra höchstselbst mitmischt. In neuer Besetzung (statt Susanne Paul am Cello mit Arun Leander am Bajan-Akkordeon) präsentierten sie Stücke aus ihrem aktuellen Album 'Big Gods & Little Animals': lebendige, energiegeladene Indo-Asia-Jazz-Fusion, die auch ohne Verstärkeranlage einen beträchtlichen Kopfnick- und Fußmitwipp-Faktor entwickelte. Und man fragte sich: kann danach noch was kommen?

Es konnte, denn mit dem Ragatala Ensemble, gegründet von Kamalesh Maitra, betrat ein Urgestein der Berliner Musikszene die Bühne. Eben dessen Schaffen stand bei ihrem Programm im Mittelpunkt: Laura Patchen (Tabla), Mila Morgenstern (Flöten) und Norbert Klippstein (Sarod) spielten Maitras zeitlose, auf klassischen Ragas basierende Kompositionen und ließen vor dem inneren Auge der Zuhörer mit Sicherheit den ein oder anderen Indienfilm ablaufen. Nach Indigo Masala somit ein wunderbar passender Kontrastpunkt.

Nach einer kurzen Pause, während der sich die Gäste die Ladenräume ansehen konnten, wurde der klassische Teil des Programms eingeläutet. Den Auftakt bildete ein recht seltenes Musikerlebnis: ein Duett von Surbahar (Bass-Sitar), gespielt von Sebastian Dreyer (zufällig auch der Verfasser dieser Zeilen), und Pakhavaj, gespielt von der Perkussionistin und Kathaktänzerin Beate Gatscha. Zu ihrem erst zweiten öffentlichen Auftritt wurde der Nachmittags-Raga Multani gegeben, und was soll man sagen - dem Publikum scheint es gefallen zu haben.

Den würdigen Abschluß lieferten Yogendra (Sitar) und Ravi Srinivasan (Tabla), zunächst mit einer Interpretation des Ragas Rageshri, der dem zuvor gehörten, strengen Multani einiges an Lieblichkeit entgegensetzen konnte. Zum Schluss spielte Yogendra in Gedenken an seinen kürzlich verstorbenen Lehrer Ali Akbar Khan eine von dessen Kompositionen im Raga Bhairavi. Durchsetzt war das Programm mit interessanten und amüsanten Anektdoten zur Gründung und Geschichte von India Instruments; und eine Schlussbemerkung von Norbert Klippstein lässt uns hoffnungsvoll ins nächste Jahr blicken: er könne sich vorstellen, solch eine Veranstaltung jährlich stattfinden zu lassen. Na dann..."