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Peter Pannke - Tagore-Preis

Glückwünsche von Yogendra
(Oktober 2009)

Der Weltmusikvisionär Peter Pannke hat am 10. Oktober den Rabindranath Tagore-Kulturpreis 2009 der Deutsch-Indischen Gesellschaft (DIG) erhalten. Die Übergabe des mit 5000,- Euro dotierten Preises erfolgte in Stuttgart bei einem Festakt im Rahmen der DIG-Jahreshauptversammlung. Weiterer diesjähriger Preisträger ist der Indologe und Sprachwissenschaftler Dieter B. Kapp, der sich wie kaum ein anderer mit der Sprachenvielfalt in Indien beschäftigt, unsere Kenntnisse über die Stammesgesellschaften Südindiens erweitert und Hindi- und Tamil-Literatur als Übersetzer einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat.

Peter Pannke, geboren 1946, studierte zunächst Sinologie, Indologie und Vergleichende Religions- und Musikwissenschaften, bevor er sich auf ausgedehnten Reisen in die Türkei, den Iran, nach Pakistan und Indien mit den jeweiligen Musiktraditionen vertraut machte und bei den Sängerfamilien der Malliks und Dagars Dhrupad-Gesang lernte. Als Autor, Journalist, Komponist, Musiker, Musikethnologe und Produzent engagierte er sich mit der Produktion von mehr als 80 CDs und LPs, der Moderation von über 4000 Rundfunksendungen, sowie mit journalistischen Beiträgen (u.a. in Lettre International, TAZ, Süddeutscher Zeitung, FAZ, Neuer Zeitschrift für Musik, GEO, Independent und Songlines) jahrzehntelang unermüdlichen dafür, den verschiedenen Stilrichtungen klassischer indischer Musik, der Sufimusik und den anderen Musiktraditionen Indiens und Pakistans in Mitteleuropa gebührende Anerkennung zu verschaffen. Meilensteine von Peter Pannkes facettenreichem Schaffen sind die Leitung der Festivals „Parampara! – Indische Musik auf dem Weg nach Westen“ und „Pakistani Soul '97“ im Berliner Haus der Kulturen der Welt, das Musiktheaterprojekt "Morungen" über die Orientreise des thüringischen Minnesängers Heinrich von Morungen, die Bücher "Indien – Fest der Farben", "Troubadoure Allahs – Sufimusik im Industal" und "Sänger müssen zweimal Sterben – eine Reise ins unerhörte Indien".

Seinen Lebensabend plant Peter Pannke in Indien zu verbringen. In diesem Zusammenhang hat er in den letzten Jahren Kontakte zu indischen und pakistanischen Verlagen aufgebaut, die seine Werke 2010 auch in englischer Übersetzung publizieren wollen. So schließt sich der Kreis - seine tiefe Kenntnis marginalisierter Musikkulturen und sein visionär-poetischer Blick finden nun auch an der Quelle Resonanz, aus der sie ursprünglich inspiriert wurden.

Weitere Infos in der Presseerklärung der DIG unter www.dig-ev.de