Tanpura Spieltechnik

Haltung des Instrumentes

Tanpuras werden meist aufrecht im Schoß oder auf dem Boden stehend gespielt. Sie lassen sich aber auch quer über den Schoß oder auf den Boden gelegt spielen.

Haltung von Hand und Fingern

Ziel der klassischen Spielweise ist es, einen möglichst kontinuierlichen obertonreichen Bordunklang zu erzeugen. Dazu wird der Daumen als Stütze für die Hand so an den Tanpurahals gelegt, dass die Finger nicht quer sondern möglichst parallel etwa über der Mitte der Saiten liegen.

falsche Handhaltung:

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Anzupfen der Saiten

Dort wird nacheinander die erste Saite mit dem Mittelfinger, die zweite, dritte und vierte mit dem Zeigefinger gezupft. Das Zupfen geschieht mit der weichen Innenseite der Fingerkuppe. Es ähnelt mehr einem Anstreichen oder Anrollen der Saite als Anschlag- oder Einschwinggeräusch zum Klingen bringen.

Die beiden Bilder zeigen das Anspielen der 2. Saite, kurz vor und nach der Klangerzeugung.

Rhythmus des Zupfens

Das Zupfen geschieht in einem gleichmässigen Rhythmus, wobei alle Saiten etwa im selben Tempo angeschlagen werden, die vierte aber etwas mehr Zeit zum Ausklingen bekommt. Der Rhythmus ist nicht maschinenartig gleichförmig oder metrisch fest gebunden, sondern ist eine frei schwebende, organische Schwingung.

Zum Schluss

Der Tanpuraklang ist für die indische Musik wie die Erde für den Menschen: sie trägt uns, meist ohne dass wir es gross bemerken. All unsere Bewegungen vollziehen wir im Rahmen ihrer Schwerkraft, sie definiert unseren Begriff von Raum. Hat sie zu viele Risse oder Klippen, dann straucheln wir und bewegen uns nur sehr mühsam. Wir sind an sie gebunden und zugleich ist sie unsere Basis für Ausflüge in die Unendlichkeit.